Brüste für Pikachu? Wie eine skurrile Idee von Nintendo Pokémon fast komplett verändert hätte
Heute ist das Pokémon-Franchise Kult. Doch zum Release in Japan hatte das Spiel einen schweren Start. Als die rote und grüne Edition 1996 dann zu Erfolgen wurden, sollten die Pokémon die ganze Welt erobern. Doch das amerikanische Marketing-Team von Nintendo hatte seine Zweifel – und machte ein paar fragwürdige Änderungsvorschläge.
In der Reihe „Wisst ihr noch?“ blicken wir auf kuriose und spannende Ereignisse der Tech-Vergangenheit, die damals für Schlagzeilen gesorgt haben, heute aber kaum noch in Erinnerung sind. Hier könnt ihr alle Artikel der Reihe sehen.
Darum sollte Pikachu Brüste bekommen
Eine der größten Änderungen sollte ausgerechnet das heute ikonische Pokémon Pikachu treffen. „Sie verwandelten Pikachu in eine Art Tiger mit riesigen Brüsten. Es sah aus wie eine Figur aus dem Musical Cats“, erinnert sich Pokémon-CEO Tsunekazu Ishihara. Lediglich der Schweif soll vom ursprünglichen Design geblieben sein. Der Grund für die Änderung: Die ursprünglichen Pokémon seien zu süß gewesen. „Die Mitarbeiter:innen in Amerika reichten ihre Ideen für Ersatzdesigns ein, aber wir konnten einfach nicht glauben, was sie da vorschlugen“, so Ishihara.
Weitere Vorschläge des US-Teams von Nintendo liefert der Journalist und Autor Daniel Dockery in seinem Buch
Minoru Arakawa, Präsident von Nintendo of America, entschied sich letztlich gegen die Änderungen, sodass der ursprüngliche Grafikstil erhalten blieb. Denn während der Launch von Pokémon in den USA noch in Planung war, war das Franchise in Japan schon ein voller Erfolg. Anime, Film, Sammelkarten und Merchandise hätten sonst alle an den amerikanischen Markt angepasst werden müssen.
Wie wir heute alle wissen, war die Pokémon-Reihe auch ohne die Anpassungen von Nintendo Amerika ein globaler Erfolg. Die größte Änderung im Vergleich zu den japanischen Versionen: Statt der roten und grünen Edition gibt es die rote und blaue Edition.
Dockery erklärt, wie wichtig es gewesen sei, die Spiele „kulturell neutral“ zu gestalten. So habe jede Person einen Bezug zu den Figuren, egal wo sie auf der Welt lebt. „Die Kernideologie von Pokémon – Freundschaft, Abenteuer und das Sammeln von Monstern – findet bei jedem Anklang, der bereit ist, sie zu akzeptieren“, schreibt er.