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Pixel 6 soll erstes Smartphone mit Googles eigenem Whitechapel-Prozessor werden

Google orientiert sich bei seinen Pixel-Smartphones künftig an Apple: Statt bisher auf Qualcomms Snapdragon-SoC zu setzen, werde der Hersteller beim Pixel 6 und weiteren Modellen „Google Silicon“-Chips verwenden, deutet nun ein Google-Entwickler an.

3 Min. Lesezeit
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Pixel 4a 5G unter dem Pixel 5. (Foto: t3n)

Schon seit Jahren arbeitet Google an der Entwicklung eigener Prozessoren. Nach Custom-Chips für Server, Sicherheit und  Bildoptimierung soll der Hersteller in diesem Jahr schließlich seine ersten eigenen Prozessoren für Smartphones und Chromebooks fertiggestellt haben. Laut 9to5 Google und XDA Developers wird das Google-eigene GS101-SoC mit dem Codenamen Whitechapel unter anderem im Pixel 6 verbaut werden. Damit verfolgt das Unternehmen eine ähnliche vertikale Integration wie Apple bei seinen Produkten.

GS101: Google-Entwickler „bestätigt“ Whitechapel-Chip

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Wie 9to5 Google im April auf Basis von internen Google-Dokumenten berichtet, arbeitet Google an zwei Smartphones, die mit dem ARM-basierten GS101 ausgestattet sein sollen. Dabei handelt es sich vermutlich um die Nachfolger des Pixel 5 (Test) und 4A 5G.

Die von 9to5 Google eingesehene Dokumentation soll Hinweise auf den Codenamen Slider enthalten; dabei soll es sich um eine gemeinsame Plattform handeln, auf der die neuen Produkte basieren sollen. Intern bezeichne Google den selbst entwickelten Chip als „GS101“, wobei „GS“ möglicherweise als Abkürzung für „Google Silicon“ stehen könnte.

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Erste offizielle handfeste Hinweise der Existenz von „Whitechapel“ und „GS101“ sind in einem Kommentar eines Google-Mitarbeiters im AOSP entdeckt worden. Das Ganze ist zwar etwas kryptisch (via XDA Developers), allerdings antwortete der Entwickler mit einem Link, der zu Googles interner Quellcode-Repo führt. In der URL sind neben „Whitechapel“ auch „GS101“ zu finden. Zudem erwähnte er ein P21, das die Abkürzung für das Pixel 2021 respektive Pixel 6 sein dürfte.

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Ein Google-Mitarbeiter bestätigt indirekt die Existenz von Whitechapel und GS101. (Screenshot: t3n)

GS101: Google entwickelt Whitechapel-Chip angeblich mit Samsung

Vollkommen im Alleingang entwickelt Google dem Bericht zufolge den ersten eigenen Chip indes nicht. Der Prozessor werde mit der Abteilung System-Large-Scale-Integration (SLSI) von Samsung Semiconductor – der Halbleitersparte des südkoreanischen Technikriesen – entwickelt. Das könnte bedeuten, dass die Google-Chips Gemeinsamkeiten mit Samsungs Exynos-SoC, einschließlich Software-Komponenten, haben könnten, spekuliert 9to5 Google.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass über eine Kooperation von Google und Samsung berichtet wird. Schon im April 2020 schrieb Ina Fried von Axios darüber, dass die beiden an einem Fünf-Nanometer-Chip mit dem Codenamen Whitechapel arbeiteten. Axios zufolge ist der Prozessor nicht nur für Smartphones, sondern auch für Chromebooks bestimmt.

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XDA Developers will derweil weitere Details über das SoC  (System-on-a-Chip) erfahren haben: Die GS101-Chips verfügen angeblich über ein Drei-Cluster-Setup mit einer TPU (Tensor-Processing-Unit) für Machine-Learning-Anwendungen. Zum Vergleich: Qualcomms Top-Chip  Snapdragon 888 und Samsungs Exynos 2100 setzen auf ARMs Cortex-X1-, Cortex-A78- und Cortex-A55-Kerne als Triple-Cluster-CPU-Setup. Zusätzlich könnte Googles erstes SoC einen integrierten Sicherheitschip enthalten, der dem Titan M ähneln soll, der schon seit dem Pixel 3 (Test) zum Einsatz kommt.

Googles kommende Pixel-Smartphones könnten dank Whitechapel-Chip länger Updates erhalten

Mit dem Wechsel auf einen eigenen Chip könnte Google Apples Erfolgsrezept nachahmen: iPhones, iPads und Macs basieren auf Hard- und Software, die komplett selbst entwickelt wird und dadurch nahtlos aufeinander abgestimmt ist. Dadurch erzielt der Hersteller eine ausgezeichnete Leistung, Akkulaufzeit und lange Zeiträume für Software-Updates.

Insbesondere Letzteres ist eine „frustrierende Schwachstelle“ im Android-Kosmos, wie Android-Chef Hiroshi Lockheimer vor Jahren zugab. Denn große OS-Updates können von Herstellern nur so lange angeboten werden, wie Chipentwickler – meist Qualcomm und Mediatek – Unterstützung anbieten. Bislang war nach maximal drei Jahren Schluss, wobei Google und Qualcomm Ende 2020 ankündigten, für neue Prozessoren auch vier Jahre OS-Support zu liefern. Mit Googles eigenen Chips könnte der Updatezeitraum und damit auch die Lebensdauer von Android-Smartphones verlängert werden. Womöglich erreichen Googles Pixel-Phones die Lebenszeit von iPhones, die in der Regel iOS-Updates für fünf Jahre erhalten.

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Wie gut die erste Chipgeneration Googles wird, bleibt sicherlich abzuwarten. Zwar entwickelt der Konzern schon seit Jahren eigene Chips, an SoC für Smartphones hat Google sich bislang aber nicht herangewagt. Mit der Kompetenz von Samsungs Halbleitersparte dürfte Whitechapel jedoch ein Schritt in eine spannende Richtung für Google und Android werden.

Mehr zum Thema: Android 12: Diese Smartphones sollen das große Update erhalten

Artikel aktualisiert am 6. Mai 2021. Ergänzung um Hinweis im AOSP.

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