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„Planetenkiller“: Neu entdeckter Asteroid könnte eines Tages die Erde treffen

Es wäre das Worst-Case-Szenario: ein Asteroideneinschlag mit verheerenden Folgen für die Erde. Nun haben Astronom:innen einen riesigen Asteroiden entdeckt, der sich im Sonnenlicht versteckt und eines Tages auf der Erde einschlagen könnte.

Von Stefica Budimir Bekan
3 Min.
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Eine Dark-Energy-Camera konnte den Asteroiden in der Dämmerung erspähen. (Bild: DOE/FNAL/DECam/CTIO/NOIRLab/NSF/AURA/J. da Silva/Spaceengine)

„Planetenkiller“ nennen sie ihn – den größten potenziell gefährlichen Asteroiden, der in den letzten acht Jahren gesichtet wurde. Astronom:innen konnten den 1,5 Kilometer breiten Asteroiden namens 2022 AP7 lange Zeit nicht sehen, weil er in den Bahnen zwischen Erde und Venus kreist.

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Der „Planetenkiller“ blieb lange unentdeckt

Um sonnennahe Asteroiden in diesem Bereich zu entdecken, müssen Forscher:innen nämlich in Richtung Sonne schauen, was sich aufgrund der Leuchtkraft des Sterns schwierig gestaltet. Deshalb haben Teleskope nur in der Dämmerung eine Chance, sie überhaupt aufzuspüren.

Das James-Webb-Weltraumteleskop und das Hubble-Weltraumteleskop haben beispielsweise die Sonne im Rücken, da sie empfindlich auf Wärme reagieren. Dank der Dark-Energy-Camera des Blanco-Teleskops am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile, die den Himmel in Dämmerungsstunden scannt, war es den Astronom:innen nun möglich, den Asteroiden ausfindig zu machen.

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„Bis heute wurden nur etwa 25 Asteroiden entdeckt, deren Umlaufbahnen vollständig innerhalb der Erdumlaufbahn liegen, da es schwierig ist, sie in der Nähe der grellen Sonne zu beobachten“, sagt Scott S. Sheppard, Astronom an der Carnegie Institution for Science in Washington, D.C und Hauptautor des wissenschaftlichen Papers, in dem die neue Entdeckung beschrieben wird, in einem Statement.

Sollte der „Planetenkiller“ eines Tages tatsächlich auf der Erde aufprallen, wären die Auswirkungen seines Einschlags auf mehreren Kontinenten zu spüren.

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„Verheerende Auswirkungen auf das Leben“

Was ein viel kleinerer Asteroid ausrichten kann, mussten die Bewohner:innen der Stadt Tscheljabinsk im Südosten Russlands im Jahr 2013 miterleben. Ganz ohne Vorwarnung raste ein nur 20 Meter breiter Asteroid aus der Richtung der Sonne auf die Erde zu, explodierte über dem russischen Städtchen und zerschmetterte Tausende von Fenstern an Gebäuden.

Das verheerende Ausmaß eines 1,5 Kilometer breiten Asteroideneinschlags will man sich deshalb erst gar nicht ausmalen. Ein erdnaher Asteroid mit einer Größe von einem Kilometer oder mehr „hätte verheerende Auswirkungen auf das Leben, wie wir es kennen“, sagte Sheppard.

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Staub und Schadstoffe würden jahrelang die Atmosphäre verschmutzen und das Sonnenlicht daran hindern, die Erdoberfläche zu erreichen. In der Folge würde der Planet abkühlen. „Es wäre ein Massenaussterben, wie es auf der Erde seit Millionen von Jahren nicht mehr gesehen wurde“, so Sheppard.

Nur 2 bekannte Asteroiden sind als „Planetenkiller“ bekannt

„Bisher haben wir zwei große erdnahe Asteroiden gefunden, die einen Durchmesser von etwa einem Kilometer haben, eine Größe, die wir Planetenkiller nennen“, sagte Sheppard. Er glaubt jedoch, dass es in dieser schwer zu beobachtenden Region nur noch wenige unbekannte „Planetenkiller“ gibt.

Die gute Nachricht: Die meisten dieser unbekannten Asteroiden folgen wahrscheinlich Umlaufbahnen, die sie sicher von der Erde fernhalten.

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2 kleinere Asteroiden entdeckt

Zusätzlich zu dem potenziell bedrohlichen 2022 AP7 haben die Astronom:innen zwei weitere kleinere Weltraumfelsen entdeckt, von denen 2021 PH27 der Sonne am nächsten ist. Doch sowohl er als auch der dritte Asteroid mit dem Namen 2021 LJ4 folgen Bahnen, die sich nicht mit der Umlaufbahn der Erde kreuzen.

Die Wissenschaftler:innen kennen die Umlaufbahn des „Planetenkiller“-Asteroiden 2022 AP7 noch nicht genau genug, um sagen zu können, wie gefährlich er in Zukunft werden könnte, aber im Moment „wird er weit von der Erde entfernt bleiben“, sagte Sheppard. Es sei aber möglich, dass „er sich in den nächsten paar tausend Jahren zu einem Problem für unsere Nachkommen entwickeln könnte“, sagte Alan Fitzsimmons, ein Astronom an der Queen’s University Belfast, der nicht an der Entdeckung beteiligt war.

Astronom:innen überwachen derzeit über 2.200 potenziell gefährliche Asteroiden, die die Erde gefährlich nahe umkreisen und größer als ein Kilometer sind. Glücklicherweise sind Forscher:innen jedoch in der Lage, Flugbahnen von Asteroiden für Jahrhunderte in die Zukunft zu berechnen. Derzeit gibt es also keinen einzigen bekannten Asteroiden, der den Erdbewohner:innen gefährlich werden könnte.

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