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Bis zu 43 Prozent: So entgehst du Preissteigerungen bei Lebensmitteln

Gerade Lebensmittel haben in den letzten Monaten dazu beigetragen, dass den Verbraucher:innen immer weniger Geld zum Leben bleibt. Doch wer konsequent Sonderangebote ausnutzt, kann einen Teil der Teuerungsrate auffangen. In welchem Umfang hat jetzt Marktguru ausgerechnet.

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(Foto: Shutterstock)

Nahezu alle Lebensmittelhandelsketten bieten ihre wöchentlich wechselnden Sonderangebote, die über Flyer und Apps bekannt gemacht werden. Wer hier gezielt sucht, der kann bei den unver­zichtbaren Gütern des täglichen Bedarfs einen Teil der drastisch gestiegenen Lebensmittelkosten ausgleichen.

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Das aus München stammende Smart-Shopping-Startup Marktguru hat im Rahmen des „Lebensmittel-Angebotspreisentwicklungs-Index“ (LAI) errechnet, wie stark die Kosten für Lebensmittel gestiegen sind und wie viel man auf Basis von Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) in den letzten 18 Monaten sparen konnte.

Für seinen LAI nutzt Marktguru einen an den Warenkorb und das Gewichtungsschema des Statistischen Bundesamtes angelehnten Einkaufskorb mit 126 Lebensmitteln von A wie Äpfel bis Z wie Zucker. Für diese in 13 Ausgabengruppen zusammengefassten Produkte extrahiert das Unternehmen aus den digitalen Prospekten auf seiner Plattform täglich ein umfangreiches Set an Kennzahlen, darunter die Angebots­preise, Produktmengen und Volumeneinheiten. Daher spiegelt der Index sowohl das Preisniveau als auch die Preisver­änderungen wider, auf die die Verbraucher:innen treffen, wenn sie im stationären Handel mittels digitaler Pro­spekte bestmöglich preisoptimiert einkaufen.

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LAI-Index und Inflationsrate immer weiter auseinander

Immerhin: Wer in den letzten 18 Monaten bei seinen Lebensmittel­einkäufen konsequent auf Angebotsaktionen geachtet hat, konnte einen Teil der all­gemeinen Teuerung ausgleichen. Schon im Jahr 2020 lag der LAI unter der Inflationsrate, wenn auch mit 0,41 Prozent nur knapp unter den 0,5 Prozent. Im aktuellen Jahr ging die Schere zwischen den beiden Indizes weiter auseinander – mit 1,48 versus 3,1 Prozent. Zuletzt im Mai betrug die Differenz dann sogar mehr als drei Prozentpunkte (LAI: 4,8 Prozent; Inflationsrate: 7,9 Prozent), womit die allgemeine Teuerungsrate auf einem fast doppelt so hohen Niveau lag wie der LAI.

Doch zwei Details verwässern das Ergebnis ein wenig: Denn zum einen ist der persönliche Einkaufskorb ja nicht identisch mit den in der Studie verwendeten Zusammensetzungen der Waren. Zum anderen spielen in die Inflationsrate neben den Einkäufen des täglichen Lebens, die den Lebensmitteln und FMCG zuzuordnen sind, auch andere Warengruppen wie Strom-, Gas- und Ölpreise (alles im Energiekontext) rein, die möglicherweise nicht exakt gleichförmig gestiegen sind. Allerdings ist die Tendenz hier ähnlich zu bewerten, sodass die Berechnung schon weitgehend plausibel ist.

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Angebotsaktionen bremsen Verteuerung von Lebensmitteln

Wichtig ist aber noch eine andere Erkenntnis: Bei den Nahrungsmitteln bewegten sich die Teuerungsrate und der LAI bis zum ersten Quartal 2021 in die gleiche Richtung – sie stiegen beide an, der LAI allerdings weniger stark. Ab dem zweiten Quartal des letzten Jahres zeigt sich jedoch eine deutliche Entkoppelung des allgemeinen Preisniveaus in diesem Bereich vom Angebotspreisniveau. Die Marketer der LEH-Ketten versuchten offenbar gerade in Zeiten der Teuerung, mit gezielten Sonderangeboten den Kunden in der jeweiligen Woche in die eigenen Filialen zu locken – der Preiskampf nahm hier noch zu.

Daraus ergibt sich, dass es sich lohnt, den Einkauf von Nahrungsmitteln konsequent auf Basis von Angebotsaktionen zu erledigen. Wer das tat, konnte seinen Geldbeutel in den letzten zwölf Monaten erheblich schonen und gerade im ersten Quartal dieses Jahres durchschnittlich nahezu die Hälfte der Inflation (43 Prozent) neutralisieren.

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Sondersituation beim Kaffee: Kapseln wurden sogar billiger

Schaut man genauer auf einzelne Ausgabengruppen im LAI, lassen sich auch dort einige interessante Entwicklungen und Trends erkennen: Sowohl Bier (alkoholfreies Bier, Biermixgetränke, Weizenbier, Pils) als auch Mineralwasser, Limonaden und Säfte sind seit 18 Monaten stetig und deutlich günstiger geworden. Von Januar bis Mai 2022 fiel der LAI für diese beiden Getränkekategorien um rund vier Prozent.

In der Kategorie Mineralwasser, Limo­naden und Säfte war Apfelsaft der absolute Outperformer und im laufenden Jahr um fast acht Prozent günstiger zu haben. Generell ist hier eine konstant negative Preisentwicklung zu beobachten. Wer überproportional viel an Getränken einkaufte, hatte im Vergleich zu anderen Verbraucher:innen also deutlich geringere Ausgaben.

Bemerkenswert auch die Entwicklung beim Kaffee: Hier stieg der Preis für Bohnenkaffee laut LAI um über elf Prozent. Wer seinen Kaffee statt in Bohnenform in Kapsel­form konsumiert, hatte und hat indes vergleichsweise weniger Mehr­ausgaben (auch wenn das Preisniveau für Kaffeekapseln natürlich deutlich höher liegt als das für Kaffeebohnen): Hier fielen die Preise in den ersten fünf Monaten dieses Jahres sogar um über sechs Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Umgekehrt kann man natürlich mutmaßen, wie viel Spielraum die großen Konzerne hier offenbar in der Vergangenheit hatten.

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Interessant sind auch einige Ausreißer in anderen Warengruppen: So zählten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Bonbons, Pralinen und Möhren zu den absoluten „Preishammern“ mit Preisrückgängen von rund 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Deutlich teurer wurde es dagegen für alle Fans von tiefge­frorenen Beeren, Kartoffelchips und Dosensuppe, deren Sparpreise um über ein Drittel bis sogar über die Hälfte stiegen. Wer beim Lebensmitteleinkauf auf Basis der Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels maximal sparen will, kommt um Anpas­sungen in seinem Ernährungsplan gegebenenfalls kaum herum.

Rund ein Drittel an Einsparungen sind realistisch

Unterm Strich ist der LAI, der in Zukunft quartalsweise um die neuesten Erhebungsergebnisse ergänzt werden soll, eine interessante Perspektive auf das Preisgefüge im Lebensmittelhandel – sowohl für die Unternehmen der Branche als auch für die Vebraucher:innen.

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Damit verbindet das Unternehmen Marktguru natürlich den Hinweis auf eine erhöhte Preistransparenz durch die gesammelten Angebote. Landeten diese früher wöchentlich in den Briefkästen, geht der Trend hier etwa bei Rewe und anderen Einzelhändlern mittelfristig hin zu digitalen Lösungen.

Diese digitalen Lösungen ermöglichen natürlich den Händler:innen bessere Einblicke in das Einkaufsverhalten der Kundschaft, aber können auch durch gezieltes Targeting und Hinweise auf Angebote den Kund:innen zugutekommen.

Die Preistransparenz und Einkaufsplanung kann unterm Strich also je nach Kundenverhalten und eigenen Vorlieben rund ein Viertel bis ein Drittel der Mehrkosten bei Lebensmittel auffangen, auch wenn der Wert von 43 Prozent im ersten Quartal 2022, den Marktguru errechnet hat, sicherlich nicht für jeden funktionieren wird.

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Abzuziehen sind hiervon freilich die eigenen Kosten für die Recherche, die zusätzliche Zeit in mehreren Läden und nicht zuletzt auch der damit verbundene Aufwand durch zusätzliche Fahrten. Wer aber gezielt zwei oder drei für ihn oder sie gut erreichbare Läden regelmäßig ansteuert und davor gezielt in den Flyern nach Sonderangeboten fahndet, kann durchaus einiges beim Lebensmittelkauf sparen. Sinnvoll ist dabei natürlich auch, lang haltbare Lebensmittel zu bevorraten.

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