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Private Cloud mit NAS: So wirst du dein eigener Hoster (Teil 1)

Dropbox, Google Mail oder iCloud: Spätestens, seit Prism durch die Medien geistert, sehen viele Unternehmen und Privatpersonen die viel gehypte Cloud skeptisch. Eine Lösung hierfür ist das Aufsetzen seiner eigenen Private Cloud – zum Beispiel mit einem Network Attached Storage (NAS).

Von Sébastien Bonset
6 Min. Lesezeit
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Bei allem praktischen Nutzen – private oder unternehmensrelevante Daten auf fremden Servern US-amerikanischer Großkonzerne zu speichern klingt nach PRISM plötzlich gar nicht mehr so verlockend. Man muss allerdings nicht auf die Vorteile der Cloud verzichten. Eine Private Cloud kann man entweder mit einem eigenen Server (auch ausrangierte Rechner eignen sich) und entsprechender Software oder mit Hilfe dedizierter Hardware wie einem NAS aufsetzen. In diesem Artikel geht es primär um die anwenderfreundlichere Variante in Form eines NAS. Da ein wenig Hintergrundwissen jedoch auch bei der zweiten Variante hilfreich ist, wird es im zweiten Teil dieser Artikelserie beispielhaft um die Einrichtung und Konfiguration einer Dropbox-Alternative als Private Cloud mit einer Synology-DiskStation gehen.

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Bei einem NAS handelt es sich vereinfacht gesagt um eine externe Festplatte, die sich in das heimische oder das Firmen-Netzwerk integrieren lässt. Im Gegensatz zu herkömmlichen externen Festplatten verfügt ein NAS allerdings über ein eigenes Betriebssystem und stellt bei Bedarf neben dem bloßen Abspeichern von Daten noch weitere Funktionen bereit. So lässt sich beispielsweise auch ein eigener E-Mail-Server aufsetzen.

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Die Private Cloud bietet neben der Bereitstellung von Dateien auch weitere Funktionen. (Screenshot: Synology)

Cloud-Dienste externer Anbieter

Die Cloud ist praktisch und bequem: Dateien stehen überall, jederzeit und auf jedem Gerät zur Verfügung. Das Gleiche gilt für Mails und andere Daten – selbst Software wie Photoshop lässt sich mittlerweile komplett im Browser nutzen. Seit den Überwachungsskandalen rund um Tempora und PRISM beginnen viele Nutzer jedoch, die Verheißungen der Cloud zu hinterfragen – zu Recht. Immerhin lagern die eigenen Daten, Mails, Fotos und so weiter auf Servern fremder Unternehmen. Oftmals handelt es sich bei diesen fremden Unternehmen um große US-amerikanische Konzerne und der Nutzer kann nicht nachvollziehen, wer Zugriff auf seine Daten hat.

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Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass zumindest US-Sicherheitsbehörden wie das statt eine Private Cloud aufzusetzen, auch Cloud-Anbieter aus anderen Ländern nutzen, aber damit ist noch lange nicht sichergestellt, dass nicht doch irgendein Geheimdienst oder der Anbieter selbst auf diese Daten zugreift. Sicherer ist daher die Private Cloud.

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Private Cloud als Lösung

Wenn von der Private Cloud die Rede ist, dreht es sich in der Regel um eine Kombination aus entsprechender Hard- und Software, mit der man Cloud-Dienste anderer Unternehmen ersetzt. Setzt man auf eine Plug-&-Play-Lösung in Form eines NAS, kommt man mit überschaubarem Aufwand schnell zu seiner eigenen Cloud, die sich nicht nur als Massenspeicher und Backup-Lösung eignet, sondern auch Dienste wie Kalender, E-Mail oder Medienserver bereit stellt.

Die Private Cloud bringt eine ganze Reihe an Vorteilen. So kommt man als Betreiber eines NAS in den Genuß fast aller positiven Aspekte der herkömmlichen Cloud, behält allerdings die Kontrolle über die eigenen Daten. Zudem muss man zusätzlichen Speicherplatz – wenn benötigt – nicht hinzu buchen, sondern kann sein NAS einfach selbst mit weiteren Festplatten erweitern. Nachteilig ist dagegen, dass man die Private Cloud selbst administrieren muss und dass der Zugriff auf die eigenen Daten von außerhalb des eigenen Netzwerks langsam sein kann. Das liegt daran, dass viele Internetanschlüsse nur geringe Upload-Geschwindigkeiten bieten.

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NAS: Hardware für die Private Cloud

Mittlerweile haben eine ganze Reihe von Anbietern NAS-Systeme im Portfolio, die nicht nur erschwinglich sind, sondern auch mit vielen nützlichen Funktionen glänzen. In der Regel kommen diese kleinen Boxen, die nur wenig größer sind als eine herkömmliche externe Festplatte, in vielen Bereichen an einen ausgewachsenen Server heran. Darüber hinaus gibt es bei vielen Anbietern auch gleich passende Apps für Smartphones und Tablets dazu, die den mobilen Zugriff auf die eigenen Daten immens erleichtern.

Neben D-Link bieten viele weitere Hersteller wie Bufallo, Qnap, Synology, Western Digital und Zyxel NAS an. Screenshot: D-Link

Neben D-Link bieten viele weitere Hersteller wie Bufallo, Qnap, Synology, Western Digital und Zyxel NAS an. (Screenshot: D-Link)

Wenn möglich, sollte man sich für Hardware entscheiden, die den Betrieb mehrerer Festplatten in einem Raid (das Organisieren mehrerer Festplatten zu einem logischen Laufwerk, um höhere Datensicherheit bei Ausfall einer Platte oder aber einen höheren Datendurchsatz zu erreichen) erlauben. Auf diese Weise sichert man sich gegen Datenverlust bei Ausfall einer der Speichermedien ab. Zu den bekanntesten Herstellern von NAS-Servern gehören Bufallo, D-Link, Qnap, Synology, Western Digital und Zyxel. Häufig – aber nicht immer – werden NAS-Server dieser Hersteller ohne Festplatten ausgeliefert. Daher sollte man bei der Kaufentscheidung mit einrechnen, dass man sein Budget zusätzlich für den Kauf entsprechender Speichermedien belasten muss. Die NAS-Server selbst variieren beträchtlich im Preis. Je nach gebotenen Features und der Anzahl vorhandener Steckplätze für Festplatten muss man zwischen 50 und 2.000 Euro auf den Tisch legen. Allerdings dürfte für die meisten Anwender sowie für kleine und mittlere Unternehmen eine geeignete Lösung bereits im Preissegment um die 300 Euro ausreichen.

NAS ist nicht gleich NAS – Ausstattung vergleichen

Auf der Suche nach einem NAS-Server gilt es, einige Aspekte zu beachten. Primär sollte man sich informieren, mit welchen Betriebssystemen die Hardware reibungslos zusammen arbeitet. Die meisten Geräte verstehen sich sowohl mit Windows- als auch Mac-Umgebungen. Einige unterstützen auch Linux oder zum Beispiel die Time-Machine von Apple. Ein NAS bietet nicht nur Speicherplatz, sondern verfügt auch über Arbeitsspeicher und einen Prozessor. Mehr Arbeitsspeicher und ein schnellerer Prozessor bieten mehr Performance, machen die Hardware aber auch entsprechend teurer. Beim Thema Sicherheit sollte die Hardware zumindest über eine Möglichkeit verfügen, Daten zu verschlüsseln. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Integration einer Firewall. Der Umfang von Security-Features variiert von Gerät zu Gerät teils erheblich.

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Die Software eines NAS sollte auch Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung und Firewall beinhalten. Manche Anbieter haben auch Virenscanner im Programm. (Screenshot: Synology)

Auch im Bereich Datenrettung und Backup gibt es große Unterschiede. In jedem Fall sollte man sich für ein NAS entscheiden, mit dem sich ein Raid aufsetzen lässt. Auf diese Weise gehen die gespeicherten Daten beim Ausfall einer Festplatte nicht verloren. Einige Geräte bieten auch Funktionen zur Wiederherstellung und sogar für den Wechsel einer Platte im laufenden Betrieb. Viele NAS-Anbieter bündeln ihre Hardware mit Software und Diensten wie einem anwenderfreundlichen Webserver, iTunes-Server oder Medienservern. Darüber hinaus existieren für viele Lösungen auch mobile Apps für Smartphones und Tablets. Ein Vergleich in diesem Bereich lohnt sich je nach Nutzeranforderungen durchaus.

Möchte man eine Private Cloud mit einem NAS aufsetzen ist man darauf angewiesen, dass der Server dauerhaft läuft. Das führt zu Geräuschentwicklung und Stromverbrauch. Auch hier sind die Unterschiede groß und wer sein NAS im Wohnzimmer oder Büro platziert, legt unter Umständen Wert auf einen möglichst geräuscharmen Betrieb. Viele NAS-Server – besonders für Heimanwender – sind mit einem Energiesparmodus ausgestattet. Der Umwelt – und vor allem auch der eigenen Geldbörse zuliebe – sollte man den Stromverbrauch der Hardware durchaus in die Kaufentscheidung einbeziehen.

Im zweiten Artikel zu diesem Thema geht es beispielhaft um die Einrichtung und Konfiguration einer Dropbox-Alternative als Private Cloud mit Hilfe einer Synology-DiskStation. Hier geht es zum zweiten Teil.

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Auch interessant: Die beliebtesten NAS-Server im Vergleich

Weiterführende Links zum Thema „NAS“

 

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12 Kommentare
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Thomas Quensen

Habe seit einiger Zeit die Synology DS213+ und bin richtig froh über die Entscheidung!
DScloud statt SugarSync/Dropbox, DSphoto+ statt Dropbox/Google+ Sofort-Upload und Laufwerk- und Instant-Backup direkt auf den NAS.

Antworten
jaoo

Dieser Artikel ist totaler Nonsens. Mit Private Cloud hat das nichts zu tun. NAS sind so gut wie das Gegenteil einer Cloud.

Hier wird einfach nur versucht auf den Cloud Hype zu setzen.

Gleiche Geschichte wie Protonet und ihrem „Cloud Washing“: http://clouduser.de/kommentar/erbarmlich-protonet-und-sein-cloud-marketing-16527

Antworten
Huckleberry_Finn

Hehe,….

Die genannten Hersteller bieten auch volle Sicherheit gegenüber einer US-Cloud! Hehe,..
Eher würde ich empfehlen sich einen Rasperry-PI zuzuzlegen und via VPN und Truecrypt
auf einen russischen Hoster zu sichern! Für die Aluhüte! Aber, nee, passt schon!

Nichtsdestotrotzt sind die US-Wanker mittels Hard- und Software dabei
alles auszuspähen! Hab einen WDTV LIve Hub seit einiger Zeit.
Nachdem ich den Traffic auf dem Switch gesehen habe, obwohl der Kasten
im ‚Standby‘ war, hab ich ein wenig recherchiert:

http://community.wd.com/t5/forums/searchpage/tab/message?filter=labels%2Clocation&location=forum-board%3Ahub_firmware&q=deleted

So! Die Hersteller sämtlicher Hardware und Software von NAS, sollten man bis auf den Core testen! Reverse-Engeneering sollte ein Ausbildungs-Beruf werden!!! Wenn es schon so viele Fachkräfte gibt! Hehe,..

Nur Opensource in Sachen Hardware + Software gibt wirkliche Sicherheit!

Don’t forget it and choose ‚The Pirates‘ as your personal political proxy !

The other wankers, we see at the funeral!

Antworten
Creator

Kann man nicht mal aufhöhren von Backups zu reden wenn man über Raid spricht?
Das hat mal garnichts mit einanders zu tun.

Antworten
Thomas Wittek

Wann kommt den teil 2??

Antworten
Sébastien Bonset

@tomicek Ist in Arbeit und sollte erscheinen, sobald sich der „Print-Stress“ bei uns etwas gelegt hat ;)

Antworten
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