Anzeige
Anzeige
Ratgeber
Artikel merken

Out of the Box: So suchen CIA-Agenten nach kreativen Lösungen

Lernen von den Top-Spionen: CIA-Agenten wenden besondere Methoden an, um Probleme zu lösen. Zwei Ausbilder verraten drei fest etablierte Tricks, die kreatives Denken befeuern.

3 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
Probleme lösen: Framing, Museumstricks und Wolf-Methode – so geht’s. (Foto: Shutterstock)

Im Lehrbuch angehender CIA-Agenten steht ein Spruch geschrieben, der es direkt auf den Punkt bringt: „Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.“ Anders als viele Leser und Leserinnen jetzt vermuten würden, stammt dieser Spruch allerdings nicht von einem Top-Spion aus den eigenen Reihen oder einem gefeierten Nationalhelden, sondern von dem schottischen Whiskeybrenner Thomas Dewar.

Anzeige
Anzeige

Der hat im 19. Jahrhundert mithilfe cleveren Marketings aus einem kleinen Familienbetrieb ein internationales Unternehmen aufgebaut. Für CIA-Agenten ist sein Schaffen der Beweis, dass der Nachwuchs die Gedanken – wie Dewar – stets außerhalb der Box kreisen lassen muss, um zum Erfolg zu kommen. Vor allem, wenn es darum geht, Probleme zu lösen.

Die CIA leiste viel, um die eigenen Agenten im kreativen Denken zu schulen, verrieten zwei Agenten gegenüber der Welt. Die beiden interviewten CIA-Ausbilder Jacob Eastham und Nyssa Straatveit haben zudem auf dem Technikfestival South by Southwest erklärt, wie kreative Ideen quasi auf Knopfdruck entstehen können – sogar in Stresssituationen.

Anzeige
Anzeige

Die beiden Experten verweisen auf einen Drei-Punkte-Plan, der nicht nur in der Welt der Geheimagenten regelmäßig zum Erfolg führe, sondern auch im Privat- und Arbeitsleben der Bürger und Bürgerinnen. Konkret schwören Eastham und Staatveit auf Framing, den Museumstrick und die Wolf-Methode. Doch was steckt dahinter?

Anzeige
Anzeige

Kreatives Denken: Framing, Museumstricks und Wolf-Methode – so geht’s

Wichtig sei vor allem die Sprache. Denn sie entscheide schon bei der Fragestellung, wie hochwertig die Antwort sein wird. Im Rahmen des Framings muss die Formulierung beispielsweise einladend sein, so die CIA-Ausbilder. Eine Wie-Frage führe in der Regel „in eine Einbahnstraße“, so die Experten. Eastham und Staatveit machen das an einem Beispiel deutlich: Ist eine Führungskraft unzufrieden mit den Arbeitsabläufen und fragt das Team im Meeting, wie es besser arbeiten könne, kreisen die Gedanken um einen Lösungsvorschlag.

Das Wie setze schließlich voraus, dass es nur die eine Lösung gibt. „Alle Mitarbeiter jagen dann dieser Antwort nach, statt sich mit verschiedenen Lösungen zu beschäftigen.“ Besser sei es, die Frage umzuformulieren: Welche Möglichkeiten gibt es, die Arbeitsweisen zu verbessern? „Der Plural lädt zum Denken ein“, erklärt Eastham gegenüber der Welt. „Er signalisiert den Mitarbeitern, dass alle Ideen willkommen sind.“

Anzeige
Anzeige

„Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.“

Um sich Inspiration zu suchen, sei eine weitere Methode von großer Bedeutung. Denn Inspiration, so Jacob Eastham, entstehe nicht einfach so, sie müsse vielmehr „angelockt werden“. „Wenn unsere Gehirne in neue Welten eintauchen“, erklärt Staatveit, „kommen uns auch neue Gedanken.“ Und damit auch Lösungsansätze, die hilfreich im Job sein können.

Das gelingt beispielsweise mithilfe des Museumstricks. Egal, ob ein Naturkundemuseum, eine Kunsthalle oder eine Einrichtung, die sich mit der Geschichte der Welt und was sie umfasst, beschäftigt – so ein Ort kann für neue Impulse sorgen. Und damit auch für Lösungsansätze, die hilfreich im Job sein können. Einem Kollegen sei beispielsweise vor dem Bild eines Wasserfalls so eine Idee gekommen, wie er die Entstehung von Terrorgruppen noch bildhafter erklären könne, so Eastham und Staatveit. Diese Impulse können den Kopf lüften und neue Gedanken reifen lassen.

Anzeige
Anzeige

Der dritte Punkt, um Probleme zu lösen, ist die sogenannte Wolf-Methode: Wer vor einem Problem stehe, so Eastham und Straatveit, solle auch jenseits seines eigenen Faches und fernab vertrauten Gedankenmuster nach Lösungen suchen. Kurzum: Die Person solle sich in komplett unbekanntes Terrain begeben – und zwar „mutig wie ein Wolf“. Die Ausbilder raten ihren Schülern und Schülerinnen, sich immer wieder zu fragen, was sie von anderen Berufen abschauen könnten – selbst wenn die überhaupt gar nichts mit dem eigenen Job zu tun haben.

Beispiele liefert Jacob Eastham gleich mit: Die CIA habe beispielsweise schon früh mit Hollywood-Drehbuchautoren zusammengearbeitet, um zu lernen, wie geheimdienstliche Erkenntnisse spannend präsentiert werden können. Berufsmagier hätten den Spionen zudem gezeigt, welchen Täuschungsmanövern ihre Gehirne zum Opfer fallen und wie sie durchschaut werden können.

Arbeitsalltag: 10 Diagramme und Grafiken, die wir fühlen!

Instagramer Matt Shirley illustriert Arbeitsalltag: 10 Grafiken, die wir fühlen Quelle: Matt Shirley
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Stephan Richter

Sie schreiben gar nichts über die Black Sites. Wie kreativ wurde und wird dort gefoltert? Wie lässt man die Opfer verschwinden?
Im Ernst: Die Geschichte der CIA ist die von Intrige, Mord und Manipulation. Die ‚Kreativität‘ dient nur einem Ziel: Den Machtbereich des Weltgendarms USA auszuweiten und zu stabilisieren.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige