Problemrohstoff Kobalt: Volvo will Lieferkette per Blockchain transparent machen

Arbeiter auf dem Weg in eine Kobaltmine in Marokko. (Foto: cornfield / Shutterstock.com)
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Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in Notebooks, Smartphones oder auch Elektroautos genutzt werden, benötigen Kobalt. Das Problem: Häufig wird der Rohstoff unter katastrophalen Bedingungen gefördert. Das ist vor allem für die Autoindustrie ein Problem, die ihre Elektrofahrzeuge ja nicht zuletzt als umweltschonendere Alternative zum Verbrenner vermarkten will. Außerdem stammen die verwendeten Akkus in aller Regel von Zulieferern, was die Rückverfolgung der genutzten Rohstoffe erschwert. Volvo will dem Problem jetzt auf technischer Basis begegnen und dazu die gesamte Kobalt-Lieferkette in Form einer Blockchain abbilden.
Volvo kooperiert dazu mit den beiden Akkuherstellern CATL aus China und LG Chem aus Südkorea. Beide setzen jeweils auf eine eigene Blockchain, in der jeweils die Herkunft des Kobalts, Angaben wie Gewicht und Größe sowie Belege dafür, dass beim Abbau und Transport die OECD-Lieferkettenrichtlinien eingehalten wurden, vermerkt sind. So will der schwedische Autobauer sicherstellen, dass in den Fahrzeugen des Konzerns kein Kobalt verwendet wird, bei dessen Abbau Menschenrechte verletzt oder gängige Umwelt- und Arbeitsstandards ignoriert wurden.
Kinderarbeit und Unfälle: Situation beim Kobaltabbau bleibt ein Problem
Rund die Hälfte der weltweiten Kobaltvorräte lagern im Kongo. Dort wird der Rohstoff zum Teil unter katastrophalen Bedingungen abgebaut. 2018 sollen rund 30 Prozent des kongolesischen Kobalts in unregulierten Kleinstminen gefördert worden sein. Obwohl es offiziell verboten ist, arbeiten hier auch Kinder. Richtlinien zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz werden ebenfalls häufig ignoriert.
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[ ] Volvo hat die Blockchain verstanden
[ ] Der Redakteur weiß, was Blockchain ist
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Immer spannend wenn Blockchain wirklich einmal sinnvoll verwendet wird.