Project Reunion: Microsoft erleichtert Windows-Entwicklern die Arbeit

Mit dem Project Reunion will Microsoft Entwickler davon befreien, sich im Rahmen ihrer Tätigkeit von Beginn an auf eine bestimmte Windows-Version und eine Programmiersprache festlegen zu müssen. Der Hersteller spricht davon, bestehende Barrieren „einreißen“ zu wollen. Die bestanden bislang vor allem zwischen den klassischen Win32-API und den Universal-Windows-Platform-API (UWP). Und sie waren, das sollte nicht unterschlagen werden, vormals mit Absicht von Microsoft errichtet worden.
Identisches API-Set und Paketverwaltung
Künftig sollen Entwickler, egal, ob unter C++, React Native oder .NET, auf ein identisches API-Set zugreifen können. Eine weitgehende Entkopplung vom Betriebssystem will Microsoft dabei mit Tools wie Nuget, einem Paketverwalter, erreichen. Die Neuausrichtung soll sowohl auf bestehende Anwendungen, die zur Aktualisierung anstehen, wie auch für Neuentwicklungen Wirkung zeigen und für alle Arten von Apps – egal, ob lokal, cloud-basiert, in der Edge oder gestreamt – nutzbar sein.

Schematische Darstellung des Project Reunion. (GIF: Microsoft)
WinUI 3: Skalierende UI auf diversen Endgeräten
Mit der WinUI 3 Preview 1, die der Hersteller bereits zur Verfügung gestellt hat, sollen erste Apps entstehen, die auf allen unter Windows laufenden Endgeräten skalieren. Beispiele dafür stehen im GitHub-Repository zu Project Reunion zur Verfügung.
Webview 2: Web-Inhalte in Apps einbetten
Ein wesentlicher Teil des Projekts ist Webview 2. Mit dem Microsoft-Edge-Webview2-Steuerelement, so der volle Name, können Webtechnologien (HTML, CSS und JavaScript ) in systemeigene Anwendungen eingebettet werden. Das Steuerelement verwendet Microsoft Edge, also Chrome, als Rendering-Modul, um Webinhalte in Anwendungen anzuzeigen. Webview 2 erlaubt sowohl das Einbetten von Webcode in verschiedenen App-Bereichen wie auch das Anzeigen einer Web-App als Hauptteil einer Anwendung, also in einem einzigen Fenster.
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