Anzeige
Anzeige
News

Wie von HR Giger entworfen: Deutsches Startup Proxima Fusion baut Fusionsreaktor

Das deutsche Startup Proxima Fusion baut mit dem sogenannten Stellarator eine ganz eigene Form des Fusionsreaktors. Die merkwürdig aussehende Maschine könnte die Lösung für viele Probleme dieser Art Energiegewinnung liefern.

Von Christian Weindl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Im Stellarator wird Plasma erhitzt, um Energie zu gewinnen. (Screenshot/Youtube: t3n-Redaktion)

Die Max-Planck-Ausgründung Proxima Fusion hat laut einer Pressemitteilung des Unternehmens bei seiner ersten Fundraising-Runde eine stolze Summe von 7 Millionen Euro erzielt. Mit der Förderung will das Unternehmen seine Forschung am Stellarator Wendelstein 7-X weitertreiben – einem Fusionsreaktor, der im Laufe von 27 Jahren intensiver Forschung entwickelt wurde.

Anzeige
Anzeige

Die Konstruktion besteht aus vielen ineinander verschlungenen Metallrohren und sieht zum Teil so aus, als hätte sie der Sci-Fi-Künstler HR Giger entworfen.

Stellarator erzeugt Temperaturen zehnmal so heiß wie das Zentrum der Sonne

Im Gegensatz zum deutlich einfacher zu konstruierenden Fusionsreaktor-Typ Tokamak, bei dem sich das für die Fusion notwendige Plasma in einem donutförmigen „Käfig“ befindet und dort von Elektromagneten von innen heraus erhitzt wird, befindet sich das Material beim Stellarator in der komplexen Rohrstruktur und wird von außen elektromagnetisch aufgeladen.

Anzeige
Anzeige

So sind mittlerweile Plasmatemperaturen von 100 Millionen Grad Celsius möglich – zehnmal so heiß wie der Kern unserer Sonne. Durch die Imitation des physikalischen Vorgangs, der auch Sterne am Leben erhält, verspricht sich die Wissenschaft eine risiko- und emissionsfreie Art der Energiegewinnung, die noch dazu nicht auf endliche Ressourcen angewiesen ist.

Proxima Fusion verfolgt laut der Pressemitteilung das Ziel, in den 2030ern den ersten Stellarator-Fusionsreaktor zu bauen. Im Gegensatz zum Tokamak kann das Plasma in der komplizierten Struktur besser stabil gehalten werden. Außerdem braucht ein Stellarator keine Pausen, um die Magnetspulen zurückzusetzen.

Anzeige
Anzeige

Fusionsenergie könnte fossile Brennstoffe und Atomkraft überflüssig machen

Bereits im Februar erzielte der Wendelstein 7-X einen Rekord beim Energieumsatz. „Die experimentellen Fortschritte von W7-X und die jüngsten Fortschritte bei der Modellierung von Stellaratoren haben das Bild radikal verändert“, erklärt Francesco Sciortino, Mitgründer und CEO von Proxima Fusion. „Stellaratoren können inzwischen die Hauptprobleme von Tokamaks überwinden und signifikant weiterentwickelt werden, wodurch die Stabilität des Plasmas verbessert und stationäre Spitzenleistungen erreicht werden.“

Fusionsreaktoren funktionieren zwar bereits und können Strom erzeugen, momentan braucht das Verfahren aber selbst noch solche immensen Mengen an Energie, dass es nicht rentabel ist. Sollte es Proxima Fusion gelingen, dieses Problem zu lösen, wäre das ein revolutionärer Durchbruch im Energie-Sektor und könnte fossile Brennstoffe oder Atomenergie in Zukunft gänzlich überflüssig machen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Teppich

„Eine merkwürdig aussehende Maschine.“ Journalistisch hochwertige Titelzeile, dem Thema unwürdig.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige