Rammen, abhören, stören: Was hinter Chinas geheimen Satelliten-Manövern steckt

Satelliten im Erdorbit: US-Militär beunruhigt. (Foto: Boris Rabtsevich/Shutterstock)
Schon 2021 warnte das US-Militär vor den Weltraumambitionen Russlands und Chinas. Beide Länder würden ihr Waffenarsenal für den Orbit – beziehungsweise entsprechende Pläne – kräftig ausbauen, hieß es damals.
Luftkampfübung von chinesischen Satelliten
Seitdem hat die US Space Force, die Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte, mehrfach Manöver beobachtet, bei denen es um die Zerstörung anderer Satelliten oder Abhörversuche gegangen sein soll. Die jüngste Beobachtung betrifft eine Luftkampfübung, bei der fünf chinesische Satelliten beteiligt waren.
Dabei sollen sie „Taktiken, Techniken und Verfahren für Weltraumoperationen zwischen Satelliten im Orbit“ geübt haben, wie der US-Space-Force-General Michael Guetlein erklärte. Das Manöver soll schon 2024 stattgefunden haben. Daran beteiligt waren auch zwei Satelliten, die China wahrscheinlich zu Spionagezwecken einsetzt.
Satelliten rammen oder Kommunikation abhören
Entsprechend kann ein solches Luftkampfmanöver verschiedenen Zwecken dienen. Zum einen kann es darum gehen, einen feindlichen Satelliten zu rammen und aus seiner Umlaufbahn zu kicken. Ebenso möglich ist es, dass damit geübt wird, einem anderen Satelliten möglichst nahe zu kommen und sich nicht abschütteln zu lassen.
Das wiederum könnte dazu dienen, die über diesen Satelliten geführte Kommunikation abzuhören oder diese zu stören. Das wäre zum einen gefährlich, wenn es um Systeme wie GPS geht, könnte aber natürlich auch die Kommunikation von Streitkräften auf der Erde beeinträchtigen.
Wie wichtig die Satellitenkommunikation im Kriegsfall sein kann, zeigt aktuell die Ukraine, die zum Teil auf das SpaceX-Netzwerk Starlink angewiesen ist. Kein Wunder, dass insbesondere Starlink-Satelliten auch ein potenzielles Angriffsziel von China zu sein scheinen.
Herausforderung Satelliten im Orbit befehligen
Auseinandersetzungen zwischen Satelliten im Orbit sind übrigens eine ganz besondere Herausforderung. Denn die hohe Geschwindigkeit, die eingeschränkte Manövrierfähigkeit sowie die Verzögerungen bei Übermittlung und Ausführung von Befehlen machen eine lange Vorausplanung einzelner Schritte notwendig.
Expert:innen gehen davon aus, dass die kampffähigen Satelliten künftig mit KI ausgerüstet werden, wie die Futurezone schreibt. Dann könnten sie mit einem bestimmten Befehl autonom in den Einsatz geschickt werden.