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Neues europäisches Raumfahrtkonzept stellt SpaceX und Boeing in den Schatten

Europa nähert sich dem autonomen Zugang zum Weltall. Neben neuer Ariane-Raketen könnte es ab 2030 mit „Susie“ eine wiederverwendbare Raumkapsel geben, die selbst SpaceX übertreffen würde.

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Ariane Susie, der wiederverwendbare Raumfrachter aus Europa. (Bild: Ariane-Group)

Auf dem Internationalen Astronautenkongress vom 18. bis 22. September in Paris hat der europäische Raumfahrkonzern Ariane-Group, ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem französischen Technologiekonzern Safran, ein Konzept für eine wiederverwendbare Raumkapsel vorgestellt, die schwere Nutzlasten in den Weltraum befördern und Missionen mit Besatzung durchführen können soll.

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Unter der Bezeichnung Susie (Smart Upper Stage for Innovative Exploration) will die Ariane-Group ein Raumfahrzeug an den Start bringen, das bisherigen modernen Raumkapseln technisch überlegen wäre. Das beginnt schon damit, dass sie nicht mit Fallschirmen auf die Erde zurückkehren würden, sondern wie die Falcon-Booster von SpaceX mit Triebwerken landen könnten.

Beeindruckende technische Daten: Das ist Susie

Ansonsten beeindruckt Susie vor allem durch ihre Maße und daraus resultierenden Kapazitäten. Laut Konzept wäre Susie zwölf Meter lang, hätte fünf Meter im Durchmesser und wäre 25 Tonnen schwer.

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Mit 40 Kubikmetern Laderaum hätte sie eine beachtliche Frachtkapazität. Dadurch könnte die Kapsel, die eigentlich richtigerweise als Oberstufe zu bezeichnen ist, sehr vielfältig eingesetzt werden. Susie soll zudem mit einem Abbruchsicherheitssystem ausgestattet werden, das die gesamte Mission vom Start bis zur Landung absichert.

Hinsichtlich des möglichen Einsatzspektrums spricht der Hersteller vom Aussetzen von Satelliten, der logistischen Versorgung von Raumstationen sowie der Nutzung als Transportvehikel für Besatzungen von bis zu fünf Astronauten. Ebenso könnte sie für das Einsammeln verbrauchter Satelliten verwendet werden – immerhin könnte Susie Nutzlasten von mehr als sieben Tonnen auf die Erde zurückbringen.

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„Zu den von Susie ermöglichten Missionen gehören das Schleppen, die Inspektion und die Aufrüstung von Satelliten und anderen Nutzlasten sowie die Versorgung von Raumstationen mit Treibstoff, Nahrungsmitteln und Ausrüstung. Es wird auch in der Lage sein, den Wechsel der Besatzung durchzuführen und die Aktivitäten der Menschen im Orbit zu erleichtern“, so die Ariane-Group in ihrer Erklärung.

„Susie wird auch dazu beitragen, Weltraummüll zu reduzieren und bei der Entfernung oder dem Deorbiting von ausgedienten Satelliten zu helfen. Die Oberstufe soll vollständig wiederverwendbar sein und ist für eine weiche, vertikale Landung auf der Erde ausgelegt“.

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Noch existiert Susie nur auf dem Papier und in Computeranimationen. Nach Einschätzung der Ariane-Group könnte bereits im Jahr 2030 eine funktionsfähige Einheit bereitgestellt werden.

Das sind die 10 besten Bilder aus dem Weltall:

Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

Damit würde Susie wohl zunächst an Bord der Ariane-6-Schwerlastträgerrakete des Unternehmens starten, deren erster Flug für 2023 geplant ist. Allerdings erarbeitet die Ariane-Group im Rahmen der NESTS-Initiative (New European Space Transportation Solutions) der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) bereits einen Vorschlag für neue wiederverwendbare Schwerlastträgerraketen, die sogar noch besser für den Susie-Einsatz geeignet wären.

Wiederverwendbarkeit als Maßstab

Alle Arbeiten fokussieren sich auf die Wiederverwendbarkeit möglichst vieler Module – vor allem, um die Kosten niedrig zu halten. „Es ist unsere industrielle Pflicht, zu diesem Ziel beizutragen und den europäischen Entscheidungsträgern intelligente und ehrgeizige technologische Lösungen anzubieten, die einen Beitrag zum unabhängigen Zugang zum Weltraum leisten, die Tür zur europäischen Weltraumforschung öffnen und den kommerziellen und institutionellen Bedarf an Dienstleistungen im Weltraum in den kommenden Jahrzehnten decken“, sagte Ariane-Managerin Morena Bernardini in einer Erklärung.

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Dabei muss sich die europäische Raumfahrindustrie etwas beeilen, denn bislang liegt sie hinter den Bemühungen des US-Wettbewerbs aus SpaceX und Boeing recht deutlich zurück. So wurde etwa die zweistufige Falcon-9-Rakete von SpaceX bereits fast 200-mal ins All geflogen. Ebenso sind die Crew-Dragon-Kapseln des Unternehmens im Dauereinsatz.

Selbst Boeing ist es mit seinem Starliner, ebenfalls eine wiederverwendbare Raumkapsel, zuletzt gelungen, einen ersten Testflug ohne Besatzung zu absolvieren.

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