Ray-Ban-Konkurrenz von Apple? Erste Smart-Brillen könnten 2027 erscheinen

Brille von Meta. Inspiration für Apple? (Bild: Shutterstock/JLStock)
Apples Ziel ist es, neben Smartphones und Smartwatches ein neues Standbein zu etablieren. Die ersten Apple Glasses sollen den von Meta zusammen mit Ray Ban entwickelten Modellen ähneln – eine klassische Brille ohne Display-Funktion. Sie konzentrieren sich auf Musikwiedergabe, Kommunikation, Kamera und KI-Funktionen. Die Steuerung erfolgt per Sprache und möglicherweise durch Gesten. Laut Kuo, der als Kenner von Apples Lieferkette gilt und in Taiwan ansässig ist, werden diese Brillen im Frühjahr 2027 für die Massenproduktion bereit sein, während andere Beobachter bereits mit einer Einführung Ende 2026 rechnen.
Für das zweite Halbjahr 2028 plant Apple laut dem Analysten dann erstmals echte Extended-Reality-Brillen mit transparentem Display. Diese Modelle sollen auf einem reflektiven LCoS-Mikrodisplay (Liquid Crystal on Silicon) basieren und optische Wellenleiter nutzen, um Bilder ins Sichtfeld zu projizieren.
Der Markt für Smart Glasses gewinnt damit weiter an Dynamik. Metas Ray-Ban-Brillen verkaufen sich laut Angaben von Mark Zuckerberg gut. Das Angebot wurde kürzlich um Oakley-Modelle erweitert, einer Schwestermarke unter dem Dach des Brillenherstellers Luxottica, dem auch Ray-Ban gehört. Google plant mit Android XR ebenfalls den Einstieg in diesen Markt, zusammen mit Hardware-Partnern und Brillenherstellern. Sprachsteuerung und KI-Assistenten bilden das Kernelement dieser Smart Glasses – ein Bereich, in dem Apple derzeit allerdings mit seiner Sprachassistentin Siri Schwierigkeiten hat. Die Angekündigte Verbesserungen musste das Unternehmen auf 2026 verschieben.
VR-Headsets bleiben Teil der Strategie
Apple hält laut der Roadmap auch an VR-Headsets wie der Vision Pro fest. Noch in diesem Jahr will der Konzern angeblich ein neues Modell mit M5-Chip auf den Markt bringen, berichtet Kuo, das aktuelle hat noch einen M2. Abgesehen vom Chip-Upgrade bleibt das Gerät allerdings weitgehend unverändert, weshalb nur kleine Stückzahlen geplant sind. Das Headset ist mit über 4000 Euro teurer und gilt als zu schwer und klobig. Eine Vision Pro 2 mit größeren Änderungen wird nun erst Ende 2028 erwartet.
Für Herbst 2027 plant Apple laut dem Analysten allerdings eine deutlich leichtere „Vision Air“ zu einem niedrigeren Preis. Die Neuerungen im Betriebssystem visionOS 26, das Apple Anfang Juni präsentiert hatte, deuten darauf hin, dass Apple an wichtigen Grundlagen dafür arbeitet. Dazu gehören Widgets und digitale Fenster, die sich im physischen Raum verankern lassen, sowie eine verbesserte 3D-„Persona“ des Trägers für Videokonferenzen.