Anzeige
Anzeige
News

Rätsel der kosmischen Energieentladungen: Sind Asteroiden die Antwort?

Seit mehr als zehn Jahren rätseln Forscher:innen über den Ursprung extrem starker Energieentladungen, die aus den entferntesten Weiten des Weltraums stammen. Zu den vorhandenen Theorien gesellt sich nun eine weitere hinzu.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Eine Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops von der Wirtsgalaxie eines außergewöhnlich starken Fast Radio Burst, FRB20220610A. (Quelle: NASA, ESA, STScI, Alexa Gordon (Northwestern University))

Fast Radio Bursts (FRBs) sind dabei so stark, dass sie in einer Millisekunde so viel Energie freisetzen können, wie die Sonne in drei ganzen Tagen abgibt. Eine der wichtigsten Theorien zu deren Entstehung besagt, dass FRBs das Ergebnis von Kollisionen zwischen Neutronensternen, den extrem dichten Überresten toter Sterne, oder Kollisionen zwischen Neutronensternen und schwarzen Löchern sind.

Anzeige
Anzeige

FRBs durch Asteroidenkollisionen verursacht?

Nun hat ein Team unter der Leitung von Dang Pham von der kanadischen Universität Toronto eine neue Theorie entwickelt. Nach ihrer Meinung können die Ausbrüche durch Asteroiden verursacht werden, die auf Neutronensterne prallen. Dabei handele es sich zwar um eine im Vergleich weniger starke Kollision. Sie könne dennoch unvorstellbare Energiemengen freisetzen, so die Wissenschaftler:innen in einem neuen Artikel, der im Astrophysical Journal nachzulesen ist.

Das Team kam auf diese Theorie im Wege der Schätzung der Anzahl interstellarer Asteroidenkollisionen mit Neutronensternen, was sie zu dem Schluss brachte, dass die mit der geschätzten Anzahl der im Universum beobachteten FRBs zu korrelieren scheint.

Anzeige
Anzeige

„Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass Asteroiden und Kometen, die auf Neutronensterne treffen, FRB-ähnliche Signale verursachen können, aber bisher war unklar, ob dies im gesamten Universum oft genug geschieht, um die Häufigkeit der beobachteten FRBs zu erklären“, so Pham gegenüber Space.com. „Wir haben gezeigt, dass interstellare Objekte (ISOs), eine wenig erforschte Klasse von Asteroiden und Kometen, von denen man annimmt, dass sie zwischen den Sternen in Galaxien im gesamten Universum vorkommen, so zahlreich sein könnten, dass ihre Einschläge auf Neutronensternen FRBs erklären könnten!“

Nach früheren Schätzungen gibt es allein in der Milchstraße zwischen einer Quadrilliarde und 10 Quadrilliarden ähnlicher Objekte. Zudem kennen Wissenschaftler:innen etwa eine Milliarde Neutronensterne in unserer Galaxie.

Anzeige
Anzeige

Auf der Basis dieser Zahlen berechneten Pham und seine Kolleg:innen, dass es pro Neutronenstern alle 10 Millionen Jahre zu einer Kollision kommen könnte. Das wiederum stimme mit der beobachteten Rate von FRBs überein.

Verdampfende Asteroiden bewegen sich „nahe der Lichtgeschwindigkeit“

Schlage ein solcher Komet oder Asteroid in das Magnetfeld eines Neutronensterns ein, könne er sofort verdampfen und sich „nahe der Lichtgeschwindigkeit“ beschleunigen, so Pham gegenüber dem New Scientist. „Diese Plasmakugel wird entlang des Magnetfelds abgefeuert und erzeugt einen Strahl, der einen FRB erzeugen könnte.“

Anzeige
Anzeige

„Die freigesetzte Energie hängt von der Größe des Asteroiden und der Stärke des Magnetfelds auf dem Neutronenstern ab, die beide stark variieren können, und zwar um mehrere Größenordnungen“, ergänzt Co-Autor und Astrophysiker Matthew Hopkins von der englischen Universität Oxford gegenüber Space.com.

Demnach würde ein Asteroid mit einem Durchmesser von einem knappen Kilometer eine Energie freisetzen, die laut Hopkins „dem Hundertmillionenfachen der Energie, die die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht“ entspräche. Stimmt die Theorie, müsste die Rate der FRBs mit zunehmendem Alter des Universums steigen.

Hypothese mit Einschränkungen zu lesen

Einschränkend räumt das Team ein, dass weit mehr FRBs beobachtet werden müssen, um die Theorie abzusichern. Universe Today weist zudem darauf hin, dass es bestimmte Arten von FRBs gibt, die mehrmals an derselben Quelle und in regelmäßigen Abständen auftreten. Das passe nicht zur Annahme scheinbar zufälliger Kollisionen zwischen Neutronensternen und Asteroiden.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige