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Ratgeber

Rente mit 40? Die 5 größten Irrtümer über finanzielle Freiheit

Der Traum von finanzieller Freiheit klingt verlockend: nicht mehr arbeiten zu müssen und den ganzen Tag am Strand liegen zu können. Doch so einfach ist das nicht, und zudem kursieren einige Irrtümer dazu – wir stellen die fünf größten vor.

Von Stephan Kintrup
5 Min.
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Finanziell frei zu sein, bedeutet, nicht auf Einkommen aus Arbeit angewiesen zu sein. (Foto: Shellygraphy/Shutterstock)

Finanzielle Freiheit bedeutet, dass alle nötigen Ausgaben aus Ersparnissen oder Vermögen bestritten werden können, ohne dafür aktiv arbeiten zu müssen. Dafür braucht es ein beachtliches Vermögen, dessen Höhe besonders von den Ausgaben abhängt. Wer das erreicht, gilt als finanziell frei.

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Die 5 größten Irrtümer über finanzielle Freiheit

Die meisten Menschen werden eines Tages finanziell frei sein, nämlich im Rentenalter. Viele stellen sich unter finanzieller Freiheit aber vor, bereits lange vor der Rente aus dem Arbeitsleben auszusteigen und nur vom Vermögen zu leben. Über den Weg dorthin kursieren viele Gerüchte und Fehlannahmen.

Irrtum 1: „Ich muss nur viel verdienen“

Viele haben die Vorstellung: „Ich muss nur viel verdienen – die finanzielle Freiheit kommt dann von ganz allein.“ Natürlich schadet es nicht, viel zu verdienen, aber es reicht nicht. Denn wer viel verdient, gibt häufig auch mehr Geld aus. Dem Ziel der finanziellen Freiheit kommst du so nicht näher. Die Sparquote spielt also eine entscheidende Rolle.

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Je mehr du sparst, desto eher wirst du finanziell frei. Wichtig ist dabei auch, dass du dein Geld gewinnbringend anlegst. Hier führt bei der langfristigen Geldanlage kein Weg am Aktienmarkt vorbei. Anstatt auf Einzeltitel zu setzen, bieten sich besonders ETF auf den breiten Aktienmarkt an. So kannst du langfristig von jährlich sieben Prozent Rendite ausgehen. Dabei ist die Zeit besonders wichtig: Je früher du anfängst, desto stärker kann der Zinseszins arbeiten und Rückenwind geben.

Irrtum 2: Mit 40 in Rente

Für die allermeisten von uns ist es unrealistisch, schon mit 40 in Rente gehen zu können. Auch wenn du viel verdienst und besonders frugal, also sparsam lebst, brauchst du meist deutlich länger. Denn der Plan hängt von vielen Faktoren ab.

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Frugalismus: 35-jähriger Schwabe erklärt, wie er bereits mit 40 ausgesorgt haben will

Als Rendite nehmen wir die besagten sieben Prozent an und vertrauen darauf, dass die EZB ihr Inflationsziel von zwei Prozent schafft. Für die Besteuerung nehmen wir den aktuellen Steuersatz ohne Kirchensteuer. Die eigene Lebenserwartung abzuschätzen, ist schon schwerer. Eine grobe Orientierung bietet der durchschnittliche Wert von rund 80 Jahren. Trotzdem ist es sinnvoll, von einem höheren Alter auszugehen, um im hohen Alter nicht mit finanziellen Problemen kämpfen zu müssen.

Ein paar Rechenbeispiele zeigen, was es bedeutet, wenn du dir ab dem 40. Lebensjahr monatlich 2.000 Euro auszahlen willst:

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  • Wenn du ab dem 20. Lebensjahr 1.450 Euro pro Monat sparst, wäre das Geld nach 80 Jahren aufgebraucht. Wenn es für 90 Jahre reichen soll, müsstest du monatlich 1.586 Euro investieren. Sofern du das Kapital nicht aufbrauchen möchtest, müsstest du über 20 Jahre jeden Monat 1.901 Euro sparen.
  • Wer hingegen erst mit 30 Jahren beginnt, müsste sogar jeden Monat 3.526 Euro anlegen. Damit es nicht schon nach 80 Jahren aufgebraucht wäre, sondern erhalten bliebe, wären monatlich 4.624 Euro nötig – eine sehr hohe Sparrate.

Alternativ könntest du eine Vorstufe der vollständigen finanziellen Freiheit anstreben und zum Beispiel erst mit 50 Jahren beginnen, weniger zu arbeiten. Denkbar ist auch, dass du dir finanziell erlauben kannst, einen geringer bezahlten Job anzunehmen.

Irrtum 3: Selbstständig machen, um schnell reich zu werden

Im Internet findet sich häufig der Tipp, sich selbstständig zu machen – und in passenden Coachings lernst du, wie du mit einem Onlineshop, Versand über Amazon oder durch bezahlte Video-Tutorials Einnahmen generieren kannst. Argumentiert wird meist damit, dass die meisten reichen Menschen durch Selbstständigkeit zu ihrem Vermögen gekommen sind. Jeff Bezos, Elon Musk und Mark Zuckerberg haben es vorgemacht.

Um aber wirklich erfolgreich zu sein, braucht es eine gute Geschäftsidee. Um diese auch umsetzen zu können, ist zudem die nötige Kompetenz in diesem Bereich erforderlich. Je nach Idee ist häufig auch Startkapital nötig. Dazu kommt eine große Unsicherheit. Du kannst jahrelang auf das Ziel hinarbeiten und am Ende stehst du mit leeren Händen da.

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Eine Selbstständigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und ist damit für die meisten kein Weg zur finanziellen Freiheit.

Irrtum 4: Passives Einkommen ist nicht mit Arbeit verbunden

Die Vorstellung, passives Einkommen durch einen eigenen Onlinehandel oder ein ETF-Portfolio zu generieren, ist verlockend. So richtig passiv generiert sich das Einkommen allerdings nicht: Ein Onlinehandel ist mit regelmäßiger Arbeit verbunden, und auch das ETF-Portfolio fliegt nicht einfach so zu. Dafür müssen die passenden Wertpapiere ausgesucht, bespart und auf Konsum während der Ansparphase verzichtet werden.

Streng genommen ist das einzige wirklich passive Einkommen ein Erbe. Hier musst du gar nichts tun, das Vermögen haben andere erwirtschaftet. Selbst bei einem Lottogewinn muss im Vorfeld ein Lottoschein gekauft werden. Du müsstest unter Umständen jahrelang viel Geld für Lottoscheine ausgeben.

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Irrtum 5: „Ich kann finanziell frei sein“

Ein großes Vermögen schafft ohne jeden Zweifel eine enorme Sicherheit. Mit diesen Rücklagen kannst du finanzielle Entscheidungen deutlich unabhängiger treffen. Aber: Du wirst niemals wirklich finanziell frei sein. Wenn du nicht mehr auf Arbeitseinkommen angewiesen bist, wärst du trotzdem von anderen Geldquellen abhängig.

Zum Beispiel von Kapitalerträgen. Die wiederum hängen von der Wirtschaftslage und den Börsen ab. Eine Börsenkrise kann dein Vermögen also erheblich dezimieren. Je nachdem, wie groß dein finanzieller Puffer ist, könnte dich das finanziell einschränken. Vielleicht bist du dadurch wieder auf ein Arbeitseinkommen angewiesen. Zudem können steuerliche Änderungen – wie eine höhere Besteuerung von Kapitalerträgen – deine eigene Planung verändern. Auch Krankheiten oder andere unvorhergesehen Nöte können dir einen Strich durch die Rechnung machen.

Finanzielle Freiheit ist ein Spektrum

Weil so viele Faktoren hineinspielen, ist es sinnvoll, den Begriff der finanziellen Freiheit umfassender zu betrachten, nämlich als Spektrum, das von „sich finanziell sicher fühlen“ bis hin zu „finanziell unabhängig sein“ reicht. Es beginnt damit, dass du dir keine Gedanken darüber machen musst, ob das Geld bis zum Ende des Monats reicht. Wer über einen größeren Sicherheitspuffer verfügt, ist etwa in der Lage, auch die Arbeitsstunden reduzieren zu können.

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Das bedeutet schon einen gewissen Grad an finanzieller Freiheit. Auch einen Job annehmen zu können, der zwar weniger Geld mit sich bringt, aber stärker erfüllt, ist ein Zwischenschritt zur vollständigen finanziellen Freiheit. Dann kannst du zwar weiter arbeiten, aber du bist von dieser Einkommensquelle nicht mehr abhängig.

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