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Ratgeber

Sicher durchs Internet: Diese Ressourcen musst du kennen

Das Internet ist leider nicht nur Snaps und Insta-Reels, sondern auch Kiwi Farms und Fake News. Diese Ressourcen helfen dir, dich sicherer durchs Netz zu bewegen.

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Ob Mobbing, Scam oder Fake News: Kinder wie Erwachsene müssen lernen, wie man sich sicher im Netz bewegt. (Foto: Prostock-studio/Shutterstock)


Das Internet macht Spaß: eine Runde snappen, 18 Tiktoks an Bestie schicken und dann Wednesday auf Netflix bingen.

Aber es gibt noch eine ganz andere Ebene im Internet, über die oft erst dann gesprochen wird, wenn es für ihre Opfer zu spät ist. In der Ausgabe April/Mai 2023 berichtete Mother Jones von Kiwi Farms – Stoff, aus dem Albträume sind: ein Forum, in dem sich Menschen zusammenrotten, um Menschen – meist queere oder psychisch erkrankte Personen – durch das Internet zu verfolgen. Sie stalken die Aktivitäten ihrer Opfer, sie belästigen und mobben, beleidigen und doxxen, hetzen SWAT-Teams auf sie, um sie zu traumatisieren. Ihr Ziel: Die Opfer zu einem Suizid zu bewegen, um ihre eigene Statistik zu verbessern. Denn wer mit dem Suizid in Verbindung gebracht werden kann, kriegt Punkte.

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Fake News und Verschwörungsideologien haben in den USA zum Sturm aufs Kapitol geführt und anhaltende Corona-Demos zu Todesfällen durch verweigerte Impfungen und Angriffe auf unschuldige Menschen. Auf Social Media geschieht sogenanntes Grooming: Erwachsene Personen kontaktieren Minderjährige mit einer Missbrauchsabsicht. Die Kinder sollen dann beispielsweise Nacktfotos verschicken, diese landen am Ende in Kinderpornografie-Foren.

Bei allem Spaß und aller Gefahr ist es umso wichtiger, zu wissen, wie man sich sicher im Internet bewegt. Wir haben Ressourcen gesammelt, die dir und deiner Familie dabei helfen können: von der Enttarnung von Deepfakes und Fake News bis hin zu Hilfestellen, wenn du Hass oder Grooming ausgesetzt bist.

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Fake-Inhalte erkennen

Fake News werden nicht nur für ein paar Lacher genutzt, sondern auch, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. So wurde beispielsweise russische Propaganda über Deepfakes im Netz verbreitet. Hier sind einige Ressourcen, die dir beibringen, wie du Falschmeldungen erkennst.

Fake it to make it: Spielerisch Fake News verstehen

Im Spiel „Fake it to make it“ bist du eine Person, die schnelles Geld verdienen will. Du erstellst dir eine seriös aussehende Seite und kopierst dann Artikel, die glaubwürdig klingen, aber dramatisch sind, damit die Leser:innen darauf klicken und die teilen. Das Ziel: Durch die Besuche auf den Fake News möglichst viel Einnahmen durch Anzeigen zu erhalten.

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„Fake-News-App: Vorsicht! Giftstoffe im Handy!“: Chat-Game

Hinter dem sperrigen Titel versteckt sich eine Geschichte in drei Kapiteln, die vor allem Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren aufzeigen soll, wie Fake News und Verschwörungsideologien sich verbreiten. Dabei sind die Spieler:innen ein:e Praktikant:in bei einer fiktiven Tageszeitung und müssen sich mit einem gutgläubigen Freund, einer Bloggerin und Redaktionskolleg:innen auseinandersetzen. Auch journalistische Grundlagen sollen vermittelt werden, die dabei helfen sollen, als Leser:in Nachrichten besser von Falschmeldungen zu unterscheiden. Verantwortlich für das Spiel ist die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen.

Medienquizze von „Schau hin!“

„Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“ ist eine Initiative der Bundesregierung, der AOK, dem Ersten und dem ZDF, die Eltern dazu befähigen möchte, ihren Kindern Medienkompetenz beizubringen. Auf der Website gibt es eine Menge Informationen, primär für Eltern.

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So gibt es beispielsweise einige Beiträge und einen Fotoguide, der Eltern dafür sensibilisieren soll, dass alle Fotos ihrer Kinder kopiert und weitergegeben werden können. Das heißt: Die Kinderfotos können jederzeit in pädokriminellen Darknet-Plattformen landen, so unschuldig sie auch sein mögen. Dazu haben Strg_F und Panorama haben im April 2021 eine Reportage veröffentlicht, wie Kinderfotos missbraucht werden.

„Schau hin!“ hat auch sechs Medienquizze mit verschiedenen Schwerpunkten entwickelt, einer davon sind Fake News. Das Quiz hat zehn Fragen und ist sowohl für Jugendliche als auch Eltern hilfreich.

Faktenchecks

Kannst du nicht selbst herausfinden, ob eine Information korrekt ist, sind seriöse Faktenchek-Redaktionen die richtigen Anlaufstellen. Hier gibt es unter anderem das Recherchekollektiv Correctiv, Mimikama, den Faktenfinder der ARD und den Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks.

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Organisationen für Medienkompetenz und Kriminalprävention

Es gibt eine Reihe von Organisationen, die sich für die Bildung von Medienkompetenz vor allem bei Kindern und Jugendlichen einsetzen. Auch von Bund und Ländern gibt es Initiativen. Auf deren Websites findest du eine Menge Informationsmaterial verständlich aufbereitet. Hier sind einige davon:

Es gibt noch eine ganze Menge weiterer guter Organisationen. Recherchiere am besten noch weiter – und prüfe auch, welche Stellen welche Social-Media-Auftritte haben, die dir oder deinen Kindern die Grundlagen regelmäßig ins Gedächtnis rufen können.

Ich bin betroffen: Wo bekomme ich Hilfe?

So vorsichtig wir sind: Manchmal geraten wir zufällig in die Fänge von Menschen, die Böses wollen. Wichtig ist, sich so schnell wie möglich Vertrauenspersonen zu öffnen und von den Vorfällen zu berichten. Das gilt auch für Erwachsene – solche Vorfälle musst du nicht allein angehen. Unterstützung gibt es dann bei Organisationen und Beratungsstellen, Apps und Psychotherapeut:innen.

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Betroffenenberatung

Krisenchat hat sich auf die Beratung von Minderjährigen spezialisiert. Über SMS und Whatsapp sind Berater:innen rund um die Uhr erreichbar. Auf der Website gibt es ebenfalls einen Ratgeber-Bereich. Safe im Recht ist eine Beratungsstelle, die sich auf Rechte von Jugendlichen im Netz spezialisiert hat. Die kostenfreie Beratung ist für Menschen bis 21 Jahre.

Für Erwachsene gibt es unter anderem Hate Aid. Dort kannst du Berater:innen telefonisch, per Chat oder Kontaktformular erreichen. Die Organisation unterstützt aber auch bei der Finanzierung von zivilrechtlichen Verfahren wegen Beleidigungen, Bedrohungen oder Verleumdungen. Bei strafrechtlichen Verfahren, beispielsweise Volksverhetzung, helfen sie ebenfalls – allerdings nicht finanziell, da diese Verfahren vom Staat geführt werden und dementsprechend nichts für Betroffene kostet.

Dazu kommen Angebote, die nicht spezifisch für Vorfälle im Internet sind wie der Weiße Ring für Opfer von Straftaten, die Telefonseelsorge oder Nummer gegen Kummer (116 111) für akute psychische Belastungen, die [U25]-Mailberatung der Caritas, das Hilfetelefon bei sexuellem Missbrauch oder die Jugendnotmail.

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Achtung: Angebote für Betroffene sind ist in der Regel Akutberatungen und ersetzen keine beständige Betreuung. Langfristig sollten Mobbing und andere traumatisierenden Erfahrungen in einer Psychotherapie aufgearbeitet werden.

Schneller melden

Es gibt Tools, die dir helfen, unangebrachtes Verhalten und Missbrauch zu melden oder anzuzeigen. Mit der App Meldehelden von Hate Aid kannst du Content, Kommentare und Nachrichten auf Social Media ganz einfach melden. Die App ist für Android und iOS verfügbar.

Dickstinction ermöglicht es dir, Personen einfacher anzuzeigen, die dir ungefragt ein Dickpick schicken. Du füllst das Formular aus, druckst das Ergebnis aus – musst es dann allerdings noch selbst zu einer Polizeistelle bringen. Das Portal Anzeige geht raus soll ähnlich wie Dickstinction eine Unterstützung dabei sein, Belästigung und Mobbing im Internet zur Anzeige zu bringen.

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Pädokriminelles Material kann bei Clickanstop.ch gemeldet werden. Wichtig ist: Auf keinen Fall Screenshots machen oder Inhalte downloaden! Das ist auch für die Beweissicherung illegal. Im Meldeformular muss nur die URL angegeben werden, die Meldung ist anonym. Die Seite bietet ebenfalls eine Beratung, wenn du ungefragt pädokriminelle Inhalte erhältst, beispielsweise in einem Messenger – oder weißt, dass in einem bestimmten Chat solche Inhalte kursieren. Dort findest du auch weiterführende Informationen – beispielsweise zur Sexualerziehung, Sharenting (dem exzessiven Teilen von Kinderfotos in den sozialen Medien), Pornographie und Kinderhandel.

Auch Eltern müssen sich weiterbilden!

Viele Angebote der Medienkompetenz richten sich an Kinder und Jugendliche. Dennoch ist es wichtig, dass auch Eltern auf dem Stand der Technik bleiben und sich bewusst werden, was mit den Inhalten passiert, die ihre Kinder hochladen.

Auf der anderen Seite sind Eltern, wenn auch versehentlich, auch selbst für Gefahren verantwortlich: Das übermäßige Sharenting, also das Teilen von Kinderfotos im Netz, kann online wie in Folge auch offline zu Mobbing, sexualisierter Gewalt und Missbrauch führen, viele Kinderfotos landen in pädokriminellen Foren im Darknet.

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Zuletzt sind auch Erwachsene nicht davor gefeit, auf Verschwörungsideologien und Fake News hereinzufallen – Beweise dafür sind Menschen wie Michael Wendler oder Xavier Naidoo.

Wenn du selbst an Depressionen leidest oder Suizidgedanken hast, findest du jederzeit bei der Telefonseelsorge Hilfe. Das geht online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800/1110 111 und 0800/1110 222 und ist anonym und vertraulich.

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