Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

„Terminator“ in echt: Roboter verflüssigt und verfestigt sich, um aus Zelle zu entkommen

Ingenieure haben einen Roboter konstruiert, der sich verflüssigen und wieder verfestigen kann. Vorbild war allerdings kein berühmter Science-Fiction-Film, sondern die Seegurke.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Dieser Roboter verflüssigt sich, um aus einer Zelle zu entkommen. Danach verfestigt er sich wieder. Die Szene ist eine Hommage an Terminator 2. (Screenshot: Wang et al./ t3n.de)

Wissenschaftler:innen haben einen Roboter entwickelt, der sich von einer festen in eine flüssige Form und wieder zurückverwandeln kann. Das erinnert an den synthetischen Gestaltwandler aus dem Film „Terminator 2“.

Anzeige
Anzeige

Doch die Kampfmaschine, die aus ihrem Material beliebige Waffen verfestigen konnte, stand nicht Pate für das Gerät. Vielmehr sei die Seegurke das Vorbild für die Entwicklung gewesen, erklärten die Wissenschaftler:innen im Fachmagazin Matter.

Magnetoaktives Material wechselt Phasen schnell und präzise

Grundlage des Miniaturroboters ist eine neue Klasse magnetoaktiver Phasenübergangsmaterialien (MPTM) aus magnetischen Neodym-Eisen-Bor-Mikropartikeln. Sie sind in flüssiges Gallium eingebettet, das Metall hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt. Er liegt bei 29,8 Grad Celsius.

Anzeige
Anzeige

Die magnetischen Partikel ermöglichen es, den Roboter zu erwärmen und zu verflüssigen. Auf der anderen Seite kann er sich mit ihrer Hilfe bewegen. Der Studie nach weist das Material eine Kombination aus „mechanischer Festigkeit, hoher Belastbarkeit, schneller Fortbewegung, hervorragender Steuerbarkeit und robuster morphologischer Anpassungsfähigkeit“ auf.

Roboter springt, klettert und fügt sich wieder zusammen

Sein Material wird „extrem flüssig“, bestätigt die Maschinenbauingenieurin Carmel Majidi von der Carnegie Mellon University. Über Magnetsteuerung konnte der Roboter über Gräben springen, Wände hinaufklettern und sich aufteilen, um andere Objekte zu bewegen, und sich anschließend wieder zusammenfügen.

Anzeige
Anzeige

Das Highlight ist jedoch das „Video S2“, in der sich ein Roboter in Lego-Männchen-Form in einer Miniatur-Gefängniszelle verflüssigt, zwischen den Stäben hindurchfließt und sich vor der Zelle wieder zurückformt. Das Experiment geht auf eine Szene in „Terminator 2“ zurück.

Einsatz im medizinischen Bereich

Der Leiter des Teams, Chengfeng Pan von der Universität Hongkong, erklärte: „Jetzt setzen wir dieses Materialsystem in der Praxis ein, um einige sehr spezifische medizinische und technische Probleme zu lösen.“ Anwendungsbereiche sehen er und seine Kolleg:innen bei intelligenten Lötmaschinen, Universalschrauben an unzugänglichen Stellen und im medizinischen Bereich.

Anzeige
Anzeige

So hat die Gruppe das Material an einem Modellmagen getestet: Sie schafften es, dass der Roboter Fremdkörper entfernte und dort Medikamente verabreichte. „Künftige Arbeiten sollten weiter untersuchen, wie diese Roboter in einem biomedizinischen Kontext eingesetzt werden könnten“, sagte Majidi.

Einsatz von formawandelnden Robotern in der medizin, etwa im Magen

Formwandelnde Roboter könnten in der Medizin eingesetzt werden – etwa im Magen. (Quelle: Wang et al.)

Reparaturmaterial hilft, wo Menschen nicht herankommen

Präsentationen zeigten den Einsatz als „intelligentes“ Lötzinn, das zu beschädigten Schaltkreisen navigierte und sich dort verflüssigte, um eine Schadstelle auszubessern. Das Material kann Strom leiten. Außerdem können MPTM als Befestigungsmittel dienen, um etwa die Funktion einer Schraube oder einer Niete an Stellen zu übernehmen, an die ein Mensch (oder sein Werkzeug) nicht herankommt. Die Forscher:innen wollen noch weitere Anwendungsfälle prüfen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige