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Robotik-Experte kontert Musk: Teslas Optimus würde auf dem Mars nicht lange überleben

Elon Musk ist optimistisch, dass der humanoide Tesla-Roboter schon bald ins All fliegen und bei der Besiedelung des Mars helfen könnte. Aber wie realistisch sind die Pläne des Tech-Milliardärs wirklich?

Von Noëlle Bölling
3 Min.
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Fliegt Teslas Optimus bald zum Mars? (Bild: Shutterstock/Kittyfly)

Obwohl die Produktion des Roboters Optimus alles andere als reibungslos verläuft, schmiedet Elon Musk schon neue Pläne. Wie Forbes berichtet, will der Chef von Tesla und SpaceX die humanoide Maschine auf den Mars schicken – und sieht sogar eine kleine Chance, dass das schon im kommenden Jahr der Fall sein könnte. Der Roboter-Experte Christian Hubicki hält das allerdings für extrem unwahrscheinlich.

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Neue Roboter für eine zukünftige Marsmission

Humanoide Roboter sind im Weltall nichts Neues. Die Nasa hat schon 2011 ihren Robonaut 2 zur ISS geschickt, um die Astronaut:innen vor Ort zu unterstützen. Er war mit Kameras, einem LIDAR-Scanner und einem KI-gestützten Bilderkennungssystem ausgestattet, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. Zwar konnte der Robonaut 2 einige einfache Aufgaben selbstständig erledigen, die meiste Zeit wurde er aber von Menschen ferngesteuert. Heute ist die Maschine im Smithsonian National Air and Space Museum ausgestellt. Allerdings geben Nasa-Forscher:innen an, einen neuen humanoiden Roboter entwickeln zu wollen, der Astronaut:innen bei risikoreichen Weltraumspaziergängen außerhalb der ISS begleiten kann. Das würde auch für eine zukünftige Marsmission eine wichtige Rolle spielen.

Christian Hubicki, der das Optimal Robotics Laboratory an der Florida State University leitet, beobachtet die aktuellen Entwicklungen mit Skepsis. Seiner Meinung nach wird es noch viel Zeit brauchen, bis humanoide Roboter tatsächlich auf dem Mars zum Einsatz kommen können. „Es gibt interessante Forschungsansätze, um unbemannte Roboter zum Mars zu schicken und dort eine Siedlung zu errichten. Diese Lösungen befinden sich aber noch in einem sehr frühen Stadium.“ Zuverlässigkeit sei im All das A und O. Auf der ISS könnten Menschen die Roboter warten und reparieren, auf einer Marsmission sei das allerdings nicht so einfach. „Auf dem Mars gibt es keine Menschen, die ihn retten könnten – und Ersatzteile zu liefern ist ein Albtraum“, so Hubicki, der seine Postdoktorandenforschung im Bereich Ingenieurwesen und Robotik am Georgia Institute of Technology durchgeführt hat.

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Robotik-Experten sehen Musks Pläne kritisch

In seiner eigenen Forschung befasst sich Hubicki unter anderem mit Robotern aus Stahl, die anstelle von Feuerwehrleuten in brennende Häuser geschickt werden können, um darin eingeschlossene Menschen zu retten. Dieser Einsatz unter extremen Bedingungen ließe sich auch auf den Mars übertragen. Bevor sich das realisieren ließe, sei aber noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig. Hubicki meint: „Derzeit sind humanoide Roboter nicht zuverlässig genug, um auf der Erde autonom zu sein – geschweige denn auf dem Mars.“ Er schlägt deshalb vor, dass Musk das Tesla-Modell Optimus zunächst an nähergelegenen Orten wie dem Mond testen sollte, anstatt es direkt auf den Mars zu schicken. Wenn humanoide Roboter in nächster Zeit keine großen Fortschritte hinsichtlich der Zuverlässigkeit machen, sieht er für die ambitionierte Vision des Tech-Milliardärs schwarz.

Hubicki ist nicht der Einzige, der Zweifel an Optimus äußert. Auch Rodney Brooks, der das Labor für Computerwissenschaft und Künstliche Intelligenz am MIT leitete, hält den aktuellen Hype um humanoide Roboter für übertrieben. Besonders kritisch sieht er, dass die Maschinen dem Menschen nachempfunden werden, denn ein Roboter könne nicht an die Komplexität des menschlichen Körpers heranreichen. Er sagt, die Technologie müsse in der chaotischen Realität funktionieren – deshalb dauere es auch so lange, bis sie einsatzbereit sei.

Ist Optimus schon bereit fürs Weltall?

Ob Musk sich die Meinungen der Experten zu Herzen nimmt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Sein Unternehmen SpaceX hat bereits zwei Vereinbarungen im Wert von über vier Milliarden Dollar mit der Nasa unterzeichnet, um ab 2027 Astronaut:innen von der Mondumlaufbahn zum Südpol des Erdtrabanten zu bringen. Die Starship-Kapsel ist für den Transport von 100 Menschen ausgelegt. Theoretisch könnte sie also auch eine kleine Armee von Optimus-Robotern auf den Mond bringen.

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