Internet: Monopolisierung macht globale Blackouts wahrscheinlicher

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Anfang der vergangenen Woche waren Millionen Websites für mehrere Stunden nicht erreichbar. Grund dafür war ein Problem beim Cloud-Serviceprovider Cloudflare. Ein solch großflächiger Internetausfall werde „mit Sicherheit wieder passieren“, zeigt sich Routing-Experte Michael Kafka im Gespräch mit ORF.at überzeugt.
Internetausfall: Großkonzerne in der Kritik
Für die potenzielle Zunahme solcher Störungen verantwortlich ist laut Meinung des Experten neben der wachsenden Komplexität des Netzes und mangelnden Sicherheitsmaßnahmen insbesondere die Monopolisierung des Internetverkehrs. Kritisiert wird, dass einige wenige große Konzerne wie Cloudflare, Amazon oder Microsoft die Kontrolle über weite Teile des Datenverkehrs hätten.
Kafka zufolge würden Großausfälle wie jener in der vergangenen Woche häufig mit einem falschen Eintrag in eine Datenbank beginnen. Dadurch könnten durch kleinere Fehler in manchen Fällen Lawinen ausgelöst werden. Im Fall des Cloudflare-Ausfalls soll laut ORF.at ein fehlerhafter Eintrag dafür gesorgt haben, dass für 20.000 IP-Adressen neue Routen angekündigt worden seien. Diese seien dann vom Verizon-Netz weiterverbreitet worden – was die Cloudflare-Dienste letztlich zwischenzeitlich lahmlegte.
Internetausfall: Routing-Experte kritisiert Großprovider
Solche Fehler – Zahlendreher oder Eintragungen ins falsche Feld – passierten dem Routing-Experten zufolge oft, blieben aber meist regional begrenzt. Ein solcher Fehler könnte aber jederzeit eine Kettenreaktion auslösen, wie sie in der vergangenen Woche geschehen ist. Zumal, wie Kafka kritisiert, manche Großprovider Sicherheitsmechanismen wie korrekte Einträge in die Internet Route Registry sabotieren würden.
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