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E-Commerce

Same-Day-Delivery: Echter Mehrwertdienst oder bloß Marketing-Trick?

Die Zustellung noch am Tag der Bestellung ist ein Trendthema. Amazon und eBay liefern sich aktuell in den USA einen Wettkampf um diesen Service. Augenscheinlich handelt es sich für die Anbieter dabei um wichtige Mehrwertdienste. Doch welche Interessen verfolgen die Anbieter damit wirklich und in wieweit sind Online-Händler und Kunden davon betroffen?

Von Karsten Werner
5 Min.
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(Foto: A nosa disco necesítanos / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

In den vereinigten Staaten errichtet Amazon in Ballungsräumen neue Auslieferungszentren und Abholautomaten und sorgt damit für eine hitzige Diskussion zum Thema Same-Day-Delivery. Während dessen testet eBay dort einen Abholservice, bei dem ebay-Mitarbeiter Waren aus stationären Verkäufer-Shops abholen und direkt zum Kunden bringen.

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In Deutschland sind vergleichbare Click&Collect-Angebote bereits in wenigen Ballungszentren verfügbar (Amazon „Evening Express“), Angebote wie der Same-Day-Delivery Service von Amazon oder „eBay now“ sollen jedoch künftig auch hierzulande gefördert werden.

Same-Day-Delivery ist für die Transportbranche ein Problem

Aber sollten sie das wirklich? Mehrgewinne, die sich direkt aus diesen Zusatzleistungen ergeben, sind schließlich kaum zu erwarten, da diese gänzlich konträr zum Geschäftsmodell der Transportdienstleister angedacht wurden, die die Prozesse letztlich operativ abzubilden haben: Der Auslastung von Lager-und Transportkapazitäten durch eine Kombination von Zustellfahrten am Vormittag und Abholprozessen am Nachmittag mit denselben Flottenfahrzeugen.

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Für einen Same-Day-Delivery-Service müsste Amazon seine Lagerkapazitäten ausbauen. (Foto: A nosa disco necesítanos / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

Die nun notwendige Kombination von Zustellungen und Abholprozessen am Nachmittag lässt sich für Paketdienstleister in ihren Systemverkehren nicht kostendeckend abbilden. Weder die Vorstellung, dass „ebay-Mitarbeiter“ bei Shops abholen und direkt an die Kunden ausliefern noch die Idee, dass Amazon über „viele kleine regionale Auslieferungslager“ direkt Kunden oder Abholstationen bereits am selben Tag beliefert, sind dahingehend in irgendeiner Form wirtschaftlich sinnvoll.

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Zum einen aus Kostengründen zum anderen aber auch aus Problemen, die sich in der Ablauforganisation ergeben: „Morgens bestellt, abends zugestellt“ stellt Dienstleister vor das Problem, dass sie während des abendlichen Berufsverkehrs und während ihrer regulären Abholtouren noch Privatadressen mit Einzelsendungen anzufahren haben. „Gegen die Uhr“. In Ballungsgebieten: Egal wie gut ein Operations Management aufgestellt ist, ganz gleich bei welchem Dienstleister, derlei Tourenplanung enthält derart viele zeitliche Variablen, dass keine Disposition sie konstant zuverlässig umsetzen kann.

Übernacht-Zustellung bleibt Standard

Die Umsetzung von Same-Day-Delivery bedeutet also für Transportlogistiker auf jeden Fall zusätzliche Kapazitäten, die weitgehend abseits des sonstigenTagesgeschäfts operieren müssen. Kostenfaktoren, die sich entsprechend in der Frachtrate niederschlagen und die letztlich die Endkunden zu tragen haben. Insofern wird Same-Day-Delivery zwar als Nische seinen Weg in den Online-Handel finden, eine „Revolution“ wird jedoch ausbleiben. Die Zustellung von Bestellungen im „Nachtsprung“ wird auch weiterhin die wichtigste Form der Auslieferung sein.

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Wenn diese Services in der Breite jedoch gar keine Zukunft haben, wieso rücken beide Anbieter ihre Ambitionen dann derart in den Vordergrund?

Heute bestellt, heute geliefert“Amazon kreiert einen Lockvogel-Service

Die Motivation des Retailers scheint eindeutig. Im margenschwachen Handelsgeschäft geht es dem Versender nicht darum, eine weitere teure Zustelloption im Massenversand zu etablieren, sondern vielmehr um die Botschaft selbst. „Heute bestellt, heute geliefert“ ist eine Option, ein Versprechen, das lediglich als weitere Maßnahme im Marketing-Mix zu sehen ist.

Ziel ist es nicht, sich gegenüber anderen Retailern weiter abgrenzen zu können, sondern das Wachstum im Standardgeschäft voranzutreiben: Die Option „Tageszustellung“ richtet sich gegen den stationären Handel. Wer seinen Kunden offeriert, die letzte Barriere zwischen einem Kauf im Versandhandel und einem Besuch des Ladengeschäfts überbrücken zu können, „Zeit“ als Mittel zu einer sofortigen Bedürfnisbefriedigung, wird darüber im Standardgeschäft Mehrerlöse generieren können: Potenzielle Kunden, die diese Option wahrnehmen, stehen künftig vermehrt vor der Wahl zwischen Laden oder Versand. In beiden Fällen könnte man die Ware heute noch bekommen.

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Wer sich dann für Amazon entscheidet, „weil die so was ja mittlerweile anbieten“, er also geködert wurde, füllt erst mal seinen Warenkorb und steht dann beim Check-Out-Prozess vor der Entscheidung, ob er er „Standard“, „Übernacht“, „Übernacht mit Zeitoption“, oder „Same-Day-Delivery“ bucht. Wenn der Retailer hier beim Pricing geschickt agiert, so dass der Kunde den Preis zwar „als gerechtfertigt betrachtet“, er ihm „persönlich gerade aber zu teuer ist“, dann wird er sich für einen anderen Service entscheiden und den Kauf nicht abbrechen. Amazon will also de facto gar nicht, dass Kunden Same-Day-Delivery buchen, sondern setzt diese Option letztlich nur als einen Lockvogel ein, um potenzielle Kunden bereits bei der Grundsatzentscheidung „Online oder Laden“ für sich gewinnen zu können.

Diese Form von Neuromarketing betreibt der Retailer bereits an anderer Stelle mit einem großen Aufwand und auf einem Niveau, dass sich selbst Brancheninsider davon blenden lassen: Die Illusion, Amazon sei im Bereich „Elektronik“ gleichermaßen Preis- wie auch Qualitätsführer hat der Versender zum Beispiel dadurch geschaffen, dass er seine Lockvogel-Angebote seit Jahren zeitlich immer 1:1 an den aktuellen Media Markt-Offerten koppelt und diese jeweils unterbietet. Darüber in den Fokus der Technikpresse geraten, gilt Amazon seitdem als „günstig“. Was die Wenigsten jedoch realisieren: Sobald Media Mark-Aktionen enden, setzt auch Amazon seine Preise wieder hoch, jedoch oft weit über das vorherige Normalpreis-Niveau hinaus, um die Umsatz-Verluste, die während der Aktion entstanden sind, wieder anteilsmäßig aufzufangen. Das ist jedoch nicht „Preisführerschaft“ im eigentlichen Sinn, sondern lediglich ein klassisches Instrument der Preispolitik im Einzelhandel. Ein Trick, der durch den Fokus der Berichterstatter auf den Kampf „Amazon vs Media Markt“ in der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt bleibt.

Mit Same-Day-Delivery versucht Amazon also letztlich nur einen weiteren „Blender“ in der Öffentlichkeit zu positionieren.

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Abholen und liefern“ – eBay arbeitet an seinem Image-Problem

Die Onlineauktionsplattform eBay versucht mit einem Same-Day-Delivery-Service das eigene Resterampemimage auzupolieren. (Foto: fsse8info / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

In Händlerkreisen gilt der Marktplatzbetreiber weithin als „Restetruhe“ und Schnäppchenjäger-Domizil. Trotz höherer Verkaufsprovisionen ist Amazons Marketplace in fast jeder Warenkategorie der attraktivere Marktplatz: Das durchschnittliche Preisniveau ist höher als beim Online-Auktionshaus, und die Kunden kaufen aber trotzdem, da das Markenvertrauen in Amazon größer ist, das Empfehlungssystem hilfreicher und sich die Checkout-Prozesse für Konsumenten einfacher gestalten.

Bei eBay ist die Motivation also an anderer Stelle zu suchen, sich mit Same-Day-Offerten zu „schmücken“. Ebays Pläne lassen sich aus wirtschaftlicher Sicht ebenfalls kritisch hinterfragen, so dass der Testlauf auch hier vorläufig nur Marketing-Zwecken dient. Hierbei geht es jedoch in erster Linie darum, über den Faktor „Zeit“ seinem „Resterampen-Image“ entgegenwirken zu können.

Fazit: Wenig Neues für Händler und Kunden

Somit ist auch hier Gefahr gering, dass die großen Retailer oder Handelsriesen unter den Anbietern auf den Marktplätzen „Tageszustellung“ als Differenzierungsmerkmal einsetzen werden können, um kleinere Shop-Betreiber vom Markt zu verdrängen. Für Kunden ändert sich ebenfalls wenig. Same-Day-Delivery wird derart teuer sein, dass der Gang ins nächste Ladengeschäft in den meisten Warenkategorien auch künftig die erste Wahl sein wird, wenn es darum geht, das Objekt der Begierde noch am selben Tag in den Händen halten zu wollen.

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Was würdet ihr denn für einen Same-Day-Delivery-Service ausgeben?

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30 Kommentare
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Ralf Cabel

Bei solchen Angeboten sollte man auch mal berücksichtigen, dass man damit die in der KEP-Branche übliche Ausbeutung von abhängig Beschäftigten direkt unterstützt und damit fördert. Der viel gepriesene ‚Mehrwert‘ wir hier überwiegend auf dem Rücken der Mitarbeiter generiert. Wie in anderen Branchen übrigens auch. Aber anders als bei anderen Branchen haben wir Kunden und Endverbraucher es z. T. auch in der Hand, hier etwas zu ändern, in dem wir unsere Liefranten und Versender auffordern nur mit Lieferdiensten zusammen zu arbeiten, die ihre Mitarbeiter FEST, sozialversicherungspflichtig und zu anständigem (im Wortesinne !) Löhnen beschäftigen.

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Cornelia Greiner

Für bestimmte Situationen mag das eine tolle Sache sein, mehr als 10€ würde ich aber auch in Notfällen nicht ausgeben.

Wenn ich davon lese schwingt da immer der Eindruck mit, Amazon will die Kunden in erster Linie an immer kürzere Lieferzeiten gewöhnen, damit 2-3 Tage zunehmend als nicht tolerierbar erscheinen – egal, wie viele letztendlich von der Same-Day-Delivery an sich Gebrauch machen. Amazon-Tempo als (uneinholbarer) Benchmark.

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mega

Ich wäre erstmal für Wochenend-Overnight-Express.
Das ist so grausam: Samstag Nachmittag bestellt und es kommt erst am Dienstag…
Da könnte also Sonntags doch schon alles Vorbereitet und vom Lieferdienst verarbeitet werden, damit es Montags zugestellt wird.

Und auch Same-Day kann klappen: Eine ggf eigene Flotte, die morgens abholt und Nachmittags zustellt.
Und/oder eine Kombination aus Packstation-only, wo sich viele Pakete auf einmal zustellen lassen was Zeit und Logistik-Planung spart (wobei das Bedien-Konzept für die Zusteller auch noch verbesserungsfähig ist).

Und die Zukunft wird eh Yesterday-Delivery. Bei Youtube gibt es ein Video zu ‚Amazon Yesterday Shipping‘

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Großregionen beliefern

Als Amazon-UK plante, eigene Abholzentren anzubieten, wies jemand in einem Forum darauf hin, das in UK vier Bringdienste üblich wären wo man bei jedem woanders abholen muss und das für den Empfänger doch nervig wäre.

Pizzataxis haben vormittags nichts zu tun. Die könnten also Mainstream-Produkte für Büro-Bestellungen im Stadtgebiet verbreiten.

Wenn man bis 22 Uhr TV schaut und sich Pizza bringen lässt, kann man auch die Amazon-TV-Serie o.ä. bringen lassen. Und auch bei Elektrogroßmärkten sind normale nicht-Schnäppchen-Angebote normal zu den offiziellen Verkaufspreisen bepreist.

Die Bringpreise von Elektro-großhändler oder Baumärkten sind auch nicht so attraktiv das es schade ist, das gigalocal sowas nicht angeboten hat. Aber wenigstens mal jemand der die leichte Überteuerung bei bestimmten Dingen beschreibt. Siehe auch Google-Checkout, Amazon Checkout und andere Dinge die wohl absichtlich so designed sind, das man sie eher nicht benutzt.

Die Frage ist, ob und was Amazon will. wenn ich Amazon wäre, würde ich Elektro-Teile über den Fachhandel verbreiten und die Kunden kaufen bei Amazon, aber die Konfiguration usw. machen denn die Fachhändler vor Ort.
Iphone-Akkus gibts für 10-15 Euro bei Amazon. Aber leider keine Dienstleister die es für faire Preise einbauen.

Da gibts viel was amazon machen könnte.
Die 10-15% Marge bezahlt zwar der Kunde. Aber dort kriegt man alles, Warensendung ist oft im Preis inbegriffen und der stationäre Handel dann auch nicht wirklich besser. „Komischerweise“ könnten viele Sendungen aber m.E. 1-2 Tage früher im Briefkasten liegen. Ich dachte bisher, das wäre Absicht damit man Prime-Delivery-Kunde für 30 Euro im Jahr wird. Auf dem Land hilft das aber nichts. Hermes o.ä. als Lieblings-Lieferanten einstellen macht Amazon leider auch nicht. … auch die machen lieber was dem Top-Management behagt und vieles müsste es besser schon seit Jahren geben.

Die spieltheoretisch passendeste Erklärung ist vermutlich Umsatz-Wachstum als Ziel von Amazon und Ebay. Wenn ich weiss, das ich mir Amazon-Prime nicht leisten will, tue ich auch nichts in den Einkaufswagen.
Wenn die Auslastungen stimmen kann man die Preise für die Sofort-Lieferungen absenken. Konsumentenrente abschöpfen heisst das. Hier gehts aber evtl darum, klein anzufangen und die Auslastung zu steuern. Diese Darsteller aus den Reality-TV-Dramen könnten ja mit einem Amazon-Kleinbus tag und nachts durch Berlin fahren und DVDs, Ladekabel usw. verkaufen bzw. bringen. Kleinbusse haben zwischen Vorlesungs-Schluss und 22 Uhr vielleicht nicht viel zu tun und könnten Amazon-Artikel verbreiten.
Duisburg kann das Ruhrgebiet beliefern, Hannover kann Berlin und Hamburg beliefern (Zalando könnte in Berlin Schuhe innerhalb zwei Stunden bringen) usw.
Das Ziel bei Kapital ist die möglichst hohe Auslastung 24×7. Nachts ist halt schlecht aber in migrantenreichen Stadtbezirken ist um 22 Uhr noch was los. Da wird nicht wie auf dem Land um 15 Uhr schon der Bürgersteig hochgeklappt.
Schaut Euch doch die TV-Minuten-Zahlen vom Wochen-Ende bei meedia an und wo am meisten TV geschaut wird.
Frag Wallraff doch wie viel man pro Päckchen bekommt. Überleg Dir, wie viel wem was wert wäre diesen Aufpreis zu bezahlen. Das ist schon mal eine Zielgruppe die dann noch von den weiteren Nebenbedingungen (Rücksende-Quote, Zeitfenster für die Lieferungen, Art der Produkte, Briefkasten oder Unterschrift) abhängig wäre.

Elektrogroßhändler wollten ja Automaten am Flughafen für Handy-Ladegeräte und Kopfhörer usw. aufbauen. Am Bahnhof gibts solche Dinge ja auch. Keine Ahnung was aus der Idee geworden ist. Stadtmobiliar (Wall) und die Sparkassen und ihre Parkbänke überall bieten bisher dort ja leider wohl auch keine Ladestationen an. Wer ständig unterwegs ist, will auch ständig Einkaufen können.

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mega

Schlimm genug, das man sich nur mit Packstations-Adresse vor schlechten Versanddiensten schützen kann, warum sollte man den dann fest Einstellen können?
Selbst Premium-Versand geht gerne mal eben nicht per DHL, wenns an eine Hausadresse gehen soll.
(So generell könnte Prime auch ein Bonus sein, statt noch extra kostenpflichtig. Ok, bei meinem Umsatz eigentlich auch egal)

Die Verkaufsautomaten von Saturn und MediaMarkt gibts inzwischen an einigen Flughäfen oder Bahnhöfen.

Kaufen bei Ama und Bringen/Installation vom örtlichen Betrieb sollte wenn optional sein.
Ich bekomme nen Fernseher oder PC noch selber Eingerichtet. Die meisten die hier lesen sicher auch.
Gibt aber sicher genauso eine Zielgruppe, die im Internet erst bestellen würde, wenn man den Installations-Dienst dazu buchen kann.

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Pooly

Sehr interessantes Thema wie ich finde. Wie schon weiter oben gesagt wurde, es führt in erster Linie zu weiter Ausbeutung in der Paket- und Logistikbranche – ein Bereich der ohnehin schon dürftig bezahlt ist.

Amazon benutzt zwar legale, aber moralisch fragwürdige Methoden: „„Amazon beschäftigt massenhaft Arbeitslose auf Kosten der Arbeitsagentur“, es soll ja möglichst schnell und günstig für den Kunden sein… http://kreisanzeiger-online.de/2011/11/29/amazon-beschaeftigt-massenhaft-arbeitslose-auf-kosten-der-arbeitsagentur-meldet-der-spiegel/

Vielen wird das sicherlich nicht jucken, aber wer braucht den unbedingt noch am selben Tag ein Produkt von Amazon? Wahrscheinlich irgendwelche konsumgeilen Early Adopter… es gibt ja noch notfalls ein Geschäft um die Ecke.

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Smokey_Bud

Ich kann nicht verstehen, wieviele immer so viel Wert auf die Lieferzeit legen. Mir ist es meistens ziemlich egal, ob meine Bestellung schon morgen oder erst in zwei Wochen ankommt. Meistens bestell ich das was ich brauche früh genug, so dass es keine Eile hat.
Auf Same-Day-Delivery kann ich sowas von verzichten. Wer braucht denn sowas? Manche Leute haben sich echt an einen Luxus gewöhnt, alles immer sofort haben zu können, ohne seinen Arsch bewegen zu müssen, das ist echt unglaublich.
Ich will gar nicht an die ganzen zusätzlichen Fahrten denken, die für diesen Schnickschnack wieder nötig sind. Zusätzlicher Energieverbauche. Zusätzliche Abgase. Absolut unnötig!

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mega

Gerade der konsumgeile Early Adopter kann eben nicht ins normale Geschäft um die Ecke. Bis es da mal was ’neues‘ gibt, ist das schon wieder steinalte Technik. Und wenns dann nichtmal um die Ecke ist, brauchts auch noch mehr Co2 da ständig hinzufahren um dann doch nix zu kaufen.

Was anderes ist das mit Verbrauchsmaterial. Das kann man vorplanen, wie lange es hält und den Nachschub rechtzeitig bestellen.
Aber es gibt ja auch diese haben-wollen-Artikel, für die manche die ganze Nacht vor Läden kampieren um die ersten zu sein. Und es gibt andere Haben-wollen-Artikel für die es eben keine Läden des Herstellers selbst gibt und die in normalen Geiz-Blöd-Märkten eben erst Wochen später kommen.

Wegen der ineffizienten Routenplanung: Das haben wir ja jetzt schon mit Morning-Express, der schnelle Versand wird dann eben teurer. Es wird Leute geben, die 2 Wochen warten können, andere zahlen eben lieber den schnellen Versand, um Ihr Gerät sofort zu haben.
Man kann dem ein wenig entgegenwirken, indem man die Hauszustellung eben etwas teurer macht als die Packstation-Zustellung.
Wenn versendete Pakete Nachmittags abgeholt werden, kommen die dort rein, wo niemand zuhause war.
Da könnte der Fahrer also nochmal vorher am Lager vorbei und die Same-Day-Pakete holen.
Die Waren müssten dort eben direkt auf Palettenwagen o.ä. bereitstehen, damit die direkt Verladen werden können.

So generell sind ja eigentlich die Ladengeschäfte am Same-Day-Wunsch schuld. Schließlich haben die ja mit ihrem ‚Same-Minute-Mitnehming‘ dafür gesorgt, das die Leute gewohnt sind, alles sofort zu wollen.

Ich als konsumgeiler Early Adopter wäre schon froh, Morning-Express am Wochenende zu haben, also egal wann bestellt, 24 Stunden später da.
Wobei das nur bestimmte Artikel betrifft. Auf Verbrauchsmaterial kann ich genauso etwas warten wie auf CDs o.ä.
Neue Technik, muss aber meistens sofort da sein. Entweder weil ein defektes Gerät direkt ersetzt werden muss, oder weil man einfach total gespannt drauf ist, endlich das Neue ausprobieren zu können.

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