
iPhone 16? 949 Euro. Samsung Galaxy S25? 1.079 Euro. Xiaiomi 15? Rund 1.000 Euro. Um die 1.000 Euro muss man mindestens einplanen, wenn der Neukauf eines gut ausgestatteten Smartphones bei den gängigen Herstellern ansteht. Ganz zu schweigen von den noch teureren Plus- oder gar Ultra-Geräten. Dass man aber eigentlich gar nicht so viel ausgeben muss, um ein alltagstaugliches Gerät zu bekommen, zeigt Samsung regelmäßig mit der A-Serie. Auf dem MWC hat der Hersteller Südkorea mit Galaxy A56 die nächste Version vorgestellt. Kostenpunkt: 479 Euro. Was gibt es dafür?
Samsung spart nicht am Gehäuse
Auf den ersten Blick muss man im Vergleich auf die teuren Galaxy-S-Geräte auf nichts verzichten. Der Rahmen des A56 besteht aus Aluminium, der Rücken ist mit Glas überzogen. Das fasst sich gut und hochwertig an. Im Blindtest könnte es auch als iPhone durchgehen. Und das ist ja nicht verkehrt.
Weil Glas eine fragile Angelegenheit (Stichwort: Spider-App) ist, überzieht der Hersteller die Vorder- und Rückseite mit Gorillas Glass Victues. Das Material soll besonders robust sein und nicht so schnell kaputtgehen. Ausprobiert haben wir das mit unserem Testgerät aber lieber nicht. Außerdem ist das Gerät nach IP67 staub- und wasserdicht.
Darüber hinaus gibt es am Galaxy wenig Spannendes zu entdecken. Der Bildschirm misst nun 6,7 und nicht mehr 6,6 Zoll. Eine marginale Änderung, die kaum jemandem auffallen dürfte. Die drei Kameralinsen auf der Rückseite sind nun in einem Modul zusammengefasst. Beim Vorgänger saßen die Objektive noch einzeln im Gehäuse. Es ist der einzige offensichtliche Unterschied zum A55 von 2024. Samsung traut sich beim Design also wenig.

Die größte optische Neuerung: Die drei Kameras das Galaxy A56 hat SAmsung zu einem Modul zusammengefasst. (Foto: t3n)
Der Bildschirm kann überzeugen
Das Gleiche lässt sich zum Bildschirm sagen. Wie beim Vorgänger handelt es sich um ein Super-AMOLED-Display. Heißt: Knackige Farben und starke Kontraste. Die Auflösung bleibt mit 2.340 x 1.080 Bildpunkten unverändert. Das teurere S25 zeigt mehr Pixel. Käufer:innen soll das aber nicht stören. Mit bloßem Auge sind schließlich keine einzelnen Bildpunkte auszumachen.
Dazu kommt eine hohe Bildrate von bis zu 120 Hertz. Dadurch wirkt das Erlebnis sehr flüssig. Beim iPhone muss man für dieses Feature schon zur Pro-Variante greifen. Die Helligkeit gibt Samsung mit 1.200 Nits an. Ob das wirklich stimmt, lässt sich ohne Testequipment nicht überprüfen. Was wir aber sagen können: Im Freien lassen sich Inhalte auf dem Bildschirm (zumindest bei bewölktem Himmel) jederzeit ablesen, ohne die Helligkeit auf Maximum stellen zu müssen.
Auch beim Kamerasetup hat sich mit Blick auf die nackten Zahlen nichts geändert. Die Hauptkamera löst mit 50 Megapixeln auf, hinzu kommen eine Ultraweitwinkelkamera (12 Megapixel) und ein Makroobjektiv (5 Megapixel). Wie gut die Knipse im Alltag performt, konnten wir in der kurzen Zeit mit dem Gerät nicht herausfinden. Aufgefallen ist, dass die Farben auf manchen Fotos eine Spur zu blass wirken. Das mag auch daran liegen, dass wenig Zeit blieb, die optimalen Einstellungen zu finden.

Auf diesem Foto stimmen die Farben. (Foto: t3n)

Das Grün des Android-Männchens ist eigentlich deutlich kräftiger. (Foto: t3n)
Die KI muss mit
Natürlich installiert Samsung auch KI-Funktionen auf dem Smartphone. Um das vollumfängliche Galaxy-AI-Paket der teureren S-Serie handelt es sich aber nicht. Immerhin gehört aber Googles Such-Funktion „Circle to Search“ zum Funktionsumfang. Hier kreist ihr einfach Details auf einem Bild ein und schon macht sich Google auf die Suche danach. In der neuen Version soll das auch mit Musiktiteln funktionieren. Ausprobieren ließ sich das auf dem MWC mangels Band allerdings nicht. Ein Kaufgrund sollte das Feature übrigens nicht sein. Die Funktion bringt Samsung auch auf den Vorgänger.

Der Foto-Radierer hat alle umstehenden Personen erkannt, nicht aber die, die direkt neben der Android-Stature steht. (Screenshot: t3n)
Außerdem mit dabei ist der Foto-Radierer, mit dem sich störende Objekte aus dem Bild entfernen lassen sollen. Diese erkennt die KI automatisch. Alternativ kann man auf eine Lasso-Funktion zurückgreifen, um störende Objekte einzufangen und im Anschluss entfernen zu lassen. Bei einem kurzen Versuch klappte beides so lala. Auf dem übervollen MWC herrschen für das Smartphone aber auch erschwerte Bedingungen. Im Alltag kann das ganz anders aussehen.

Rechts: Das Ergebnis aus dem Leistungstest macht klar, dass das A56 nicht mit der S-Serie mithalten kann. Links: Circle to Search erkennt t3n zuverlässig. (Screenshots: t3n)
Das müsst ihr noch wissen
Auf einen Qualcomm-Prozessor müsst ihr beim Galaxy A56 verzichten. Stattdessen setzt Samsung auf den eigenen Exynos 1580. Wie schnell der in der Praxis ist, ist ohne viel Praxis schwer zu sagen. Die Bedienung wirkt zumindest flott. Dass das Eigengewächs mit dem Snapdragon 8 Elite aus dem S25 mithalten kann, darf allerdings bezweifelt werden. Fürs Alltägliche, also Whatsapp, Instagram und ein gelegentliches Spielchen dürfte die Leistung aber ausreichen.
Für Daten, Fotos und Videos stehen 256 Gigabyte Speicher zur Verfügung. Der Arbeitsspeicher fällt mit acht Gigabyte knapper aus als der im Galaxy S25 (12 Gigabyte). Allerdings steht die KI hier auch nicht so im Vordergrund. Der Akku hat eine Kapazität von 5.000 Milliamperestunden. Wie lange er durchhält, lässt sich erst nach einem Test sagen. Laut Samsung könnt ihr das Smartphone aber per Kabel mit bis zu 45 Watt laden. Andere Hersteller bieten hier allerdings mehr.
Gut: Wer das Smartphone kauft, soll lange etwas davon haben. Samsung verspricht sechs Jahre lang Android-Updates. Zur Erinnerung: Demnächst schreibt die EU fünf Jahre Updates vor.
Erster Eindruck
Für preisbewusste Käufer:innen ist das Samsung Galaxy A56 einen Blick wert. Der Bildschirm ist hell und ausreichend scharf, die Leistung, zumindest nach ersten kurzen Praxis-Eindrücken, ausreichend. Wer nicht für die vielen KI-Funktionen des Galaxy S25 bezahlen möchte, kann das Galaxy A56 auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, vergleicht die beiden Geräte im Laden und macht euch selbst ein Bild.
Galaxy A36: Die (noch) günstigere Alternative
Parallel zum A56 bringt Samsung auch das Galaxy A36 und das Galaxy A26 heraus. Auch das A36 konnten wir uns bereits ansehen. Von außen unterscheidet sich das Smartphone kaum vom A56. Auch der Bildschirm ist identisch. Die Kamera setzt sich aber aus je einem Objektiv mit 50, acht und fünf Megapixeln zusammen. Der Arbeitsspeicher misst nur 6 Gigabyte, für Daten stehen nur 128 Gigabyte zur Verfügung.

Das Galaxy A56 (r.) unterscheidet sich von außen akaum vom Galaxy A36 (l.). (Foto: t3n)
Und statt des Exynos- kommt der kommt ein Qualcomm-Prozessor der Marke Snapdragon 6 Gen 3 zum Einsatz. Der Unterschied im Vergleich zum Galaxy A56 war direkt bei der Einrichtung spürbar. Das A36 ging hier deutlich gemächlicher vor. Dafür ist das Gerät bereits ab 379 Euro zu haben. Es kommt ebenfalls mit den KI-Features und Käufer:innen profitieren vom Update-Versprechen.