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Sandsäcke könnten gegen die Erderwärmung helfen – wenn man sie in die Wüste legt

Klingt komisch, ist aber so: Durch großflächiges Auslegen von aluminiumbeschichteten und damit reflektierenden Sandsäcken in der Wüste ließe sich die Erderwärmung in den kommenden Jahren bremsen. Das meint zumindest ein tschechisch-österreichischer Physiker.

2 Min. Lesezeit
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Beschichtete Sandsäcke in der Wüste sollen Sonnenlicht reflektieren. (Rendering: SCIENCE MOONSHOT/N+P INNOVATION/Lumobag)

Geht es nach dem Weltklimarat bleibt der Menschheit nur noch wenig Zeit, die Klimaziele zu erreichen, um das Leben auf der Erde nicht weiter zu gefährden. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist demnach mit den aktuellen Anstrengungen schon nicht mehr zu erreichen. Weltweit steigen die Emissionen, statt zu sinken. „Das Zeitfenster schließt sich“, so der dringliche Appell der Klimaforscher:innen. Der tschechisch-österreichische Physiker Radko Pavlovec hat jetzt eine Idee vorgestellt, wie die Klimaziele dennoch zu erreichen sein könnten.

Beschichtete Sandsäcke reflektieren Sonne

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Schließlich drohe bei einer Erwärmung über zwei Grad das Auslösen bestimmter Kipppunkte, „dann ist es endgültig vorbei“, so Pavlovec gegenüber dem Standard. Dem Experten zufolge könnten sogenannte Lumobags den Durchbruch bringen. Dabei handelt es sich um Sandsäcke, die mit einer Folie und einer dünnen Aluminiumbeschichtung bedeckt sind. In der Wüste ausgelegt, könnten die Sandsäcke Sonnenstrahlung reflektieren und Treibhausgasemissionen kompensieren. Pavlovec zufolge müsste dazu eine Fläche von rund 40.000 Quadratkilometern mit Sandsäcken bedeckt werden. Das entspricht ungefähr der Hälfte der Fläche Österreichs, wie der Standard schreibt.

Würde die Idee in diesem Umfang umgesetzt werden, zeigt sich Pavlovec sicher, können der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Zum Vergleich: Jährlich fallen rund 150.000 Quadratmeter Wald Rodungen zum Opfer. Das Auslegen der benötigten Fläche wäre theoretisch bis 2031 möglich. Allerdings müssten die Säcke vor Ort mit Sand befüllt und eine automatische Methode des Auslegens entwickelt werden. In den nächsten zwei Jahren soll es auf einer Fläche von 16 Quadratkilometern im Süden Spaniens eine erste Pilotanlage geben. Die ließe sich nach vier Jahren auf größere Flächen ausweiten.

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Viele Milliarden jährliche Kosten

Wie hoch die Reflexion dann tatsächlich ausfällt, ließe sich dann mit Satelliten messen. Theoretisch könnte die Pilotanlage zu Beginn die Erwärmung durch den CO2-Ausstoß eines 2.500-Megawatt-Kohlekraftwerks kompensieren, so Pavlovec. Neben noch zu entwickelnden technischen Voraussetzungen würde die Umsetzung der Idee Pavlovecs auch eine größere finanzielle Herausforderung bedeuten. Allein die Herstellung und Befüllung würde rund fünf Euro pro Sack kosten. Die Säcke müssten offenbar auch regelmäßig ausgetauscht werden. Insgesamt, so rechnet der Physiker vor, kämen Kosten von vielen Milliarden Euro im Jahr zusammen.

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Dein t3n-Team

Sven

Die Sandsäcke verschwinden ruck-zuck unter dem Sand wegen Wind, Sandstürmen, Dünenwanderung.
Wäre ein Schirm im All nicht besser?

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