Anzeige
Anzeige
Analyse

SAP im Aufwärtstrend: Zahlt sich die Cloud-Strategie endlich aus?

Viele Menschen arbeiten täglich mit Programmen von SAP. Andere besitzen Aktien – und die gehen gerade ab. Zahlt sich nach jahrelanger Durststrecke die Strategie des Dax-Konzerns endlich aus?

Quelle: dpa
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
SAP-Vorstandssprecher Christian Klein (Foto: Picture Alliance/Photothek | Thomas Trutschel)

Der 26. Oktober 2020 war für Christian Klein kein schöner Tag. Im Gegenteil. Der Chef des Softwareherstellers SAP musste durchwachsene Quartalszahlen präsentieren und die Finanzziele mal wieder kassieren. Die Aussicht bei der Profitabilität? Ziemlich bescheiden.

Anzeige
Anzeige

Der Grund: Kleins Strategie, die Produkte künftig stärker über die Cloud anzubieten, anstatt diese vor Ort bei den Kunden zu installieren. Das erforderte zusätzliche Investitionen. „Ich opfere den Erfolg unserer Kunden nicht der kurzfristigen Optimierung unserer Marge“, sagte der Vorstandschef damals.

Der Absturz

Es folgte ein Beben an der Börse. Die Aktie stürzte zeitweise um mehr als 20 Prozent ab. Zwischenzeitlich lösten sich dadurch mehr als 30 Milliarden Euro an Unternehmenswert in Luft auf.

Anzeige
Anzeige

Klein, damals 40 Jahre alt, stand gehörig unter Druck. Seit einem Jahr war er SAP-Chef. Deutschlands jüngster Dax-Chef, der in der Nähe der Konzernzentrale unweit von Heidelberg aufwuchs und 1999 als Student bei SAP anheuerte. Die Frage lag nahe. Kann der das wirklich?

Der Aufstieg

Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Der Aktienkurs jagt einen Rekord nach dem anderen. Zuletzt klettere er auf über 260 Euro. SAP ist das wertvollste Unternehmen im Dax, weit vor Siemens und der Deutschen Telekom.
Die Geschäftszahlen stimmen auch. Zuletzt, im Oktober 2024, ziemlich genau vier Jahre nach dem so miesen Tag für den heute 44 Jahre alten Manager, schraubte der Konzern bei der Präsentation von Quartalszahlen seine Ziele beim Umsatz und operativen Gewinn nach oben.

Anzeige
Anzeige

Bekannt ist SAP vor allem für die Software zur Unternehmenssteuerung (ERP). Dieses fungiert nach Firmenangaben „als zentrales Nervensystem eines Unternehmens“. Ob Finanzen, Personal, Fertigung, Vertrieb oder Beschaffung – die Geschäftsprozesse können darüber abgebildet werden. Viele Menschen, die in deutschen Büros arbeiten, dürften in irgendeiner Form mit Produkten von SAP in Berührung kommen. Und sei es nur, um Urlaub zu beantragen oder Reisekosten abzurechnen.

Hidden Champions: Diese Tech-Chefs kennt kaum jemand Quelle: Shutterstock/Eviart

Die Gründe für den Erfolg

Die Cloud-Strategie scheint aufzugehen. „Die SAP liefert endlich das, was sie vor längerer Zeit versprochen hat“, sagte Mirko Maier, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Gemeint sei damit das umgestellte Geschäftsmodell, vom traditionellen Verkauf von Software-Lizenzen hin zu einer Art Vermietung über die Cloud. Das habe laut Maier eine Weile gedauert. Doch jetzt, wo der Umsatz in der Cloud wachse, habe man gewisse Skaleneffekte. Heißt: Die Kosten verteilen sich auf mehr Schultern. Gut für die Rendite.

Anzeige
Anzeige

Der Analyst zeigte sich zufrieden. „Das ist wirklich eine fantastische Entwicklung“, sagte Maier mit Blick auf den Aktienkurs. Die Umsätze nähmen wieder zu und das operative Ergebnis steige überproportional. Aus Sicht des Kapitalmarkts gehe Kleins Strategie auf, urteilte Maier.

Ein weiterer Grund dürfte sein, dass SAP fleißig an seinen Kosten arbeitet. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Großumbau angekündigt, um die Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI) voranzutreiben. 9.000 bis 10.000 Stellen sollen in diesem Zusammenhang gestrichen werden.

Die Cloud-Strategie hat SAP nicht exklusiv. So setzt etwa auch der SAP-Erzrivale, der US-Softwareriese Oracle, auf die Cloud. Auch deren Aktie legte im vergangenen Jahr kräftig zu.
Wie geht es weiter?

Anzeige
Anzeige

„Wenn die Kunden verunsichert sind oder es den Kunden sogar schlecht geht, dann sitzt das Geld natürlich nicht so locker“, gab LBBW-Analyst Maier mit Blick auf die maue Konjunktur und mögliche Krisen zu bedenken. Dennoch ging er von einem weiteren Anstieg des Aktienkurses aus. „Momentan sieht es sehr, sehr gut aus“, so Maier.
Auch Johannes Schaller, Analyst bei Deutsche Bank Research, sah für die nächsten Jahre Potenzial. In einer Analyse zu SAP schrieb er jüngst, das Beste komme noch.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige