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SAP plant feste Kündigungsquote: „Project Mongoose“ soll jährlich Stellen abbauen

Massenentlassungen sind teuer und sehen nicht gut aus. SAP plant jetzt Kündigungen in kleineren Schritten, dafür regelmäßig. Wird Angst damit zum Werkzeug der Führung?

2 Min.
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Kalte Kündigung bei SAP? Führung spielt mit der Angst. (Foto: Kittyfly / Shutterstock)

Die SAP-Führung zerlegt seit einiger Zeit das, wofür der Softwarekonzern viele Jahre bekannt war: die mitarbeiterzentrierte Unternehmenskultur. CEO Christian Klein hat im Rahmen der Umstrukturierung des Unternehmens das Homeoffice in weiten Teilen kassiert und ein Mitarbeiter-Bewertungssystem eingeführt, das die Menschen in Leistungsträger oder nicht einteilt. Jetzt kommt noch on top: Der Konzern plant eine feste Kündigungsquote.

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„Zu schnell, zu viel, zu oft“ – SAP-Mitarbeiter frustriert

Wie am Mittwoch durchsickerte, will das Management mithilfe des „Project Mongoose“ in den kommenden Jahren regelmäßig ein bis zwei Prozent der Stellen abbauen. Der Grund für das Projekt sei simpel: Man möchte vermeiden, dass große Umstrukturierungen passieren, sondern sich lieber kontinuierlich anpassen, so CFO Dominik Asam in einer Analysten-Konferenz.

Oder mit anderen Worten: Die mit solchen Entlassungsprogrammen einhergehenden Kosten sind zu teuer, sorgen für großen Unmut in der Belegschaft und sehen auch sonst nicht gut aus. Im vergangenen Jahr hat SAP ingesamt 10.000 Mitarbeiter entlassen.

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Der Frust war in letzter Zeit mehr als spürbar. Alles passiere „zu schnell, zu viel, zu oft – das ist das, was ich immer mehr höre“, berichtete etwa Andreas Hahn, Mitglied im Aufsichtsrat und Vorsitzender des SAP-Betriebsrats Europa, von seinen Gesprächen mit Mitarbeitern. „Sie wissen nicht, wie sie sich jetzt genau verhalten sollen.“ Der Druck ist offenbar hoch.

Auch wenn das „Project Mongoose“ wirtschaftlich gesehen sinnvoll erscheint, so wird das jedoch am Unmut, der seit Monaten herrscht, nichts ändern. Und das hängt auch damit zusammen, wie die Führung kommuniziert. Nämlich unverfroren. Die routinierten Kündigungen seien „wie Zähneputzen – das ist nichts Besonderes“, hatte Asam schon vor zwei Jahren gesagt. Ob das die Menschen, die entlassen werden könnten, auch so sehen? Unwahrscheinlich.

Dabei ist die Sache völlig klar: Ja, der Konzern muss – wie viele andere – sich derzeit neu erfinden. Die KI-Welle treibt Unternehmen aller Couleur gerade vor sich her. Zudem sind die globalen politischen Herausforderungen nicht zuletzt für deutsche Unternehmen ein Problem. Die Geschäftsmodelle geraten ins Wanken. Restrukturierung und Transformation sind alternativlos. Aber: Das passiert nur mit den Menschen im Unternehmen, nicht ohne sie.

Kalte Kündigung: Angst als Werkzeug?

Dass die Angst vor Arbeitsplatzverlust zu den wohl schlimmsten Druckpunkten unter Beschäftigten zählt, lässt sich wohl kaum bestreiten. „Furcht hat große Augen, aber wenig Verstand“, sagte schon Novellist Gustav Freytag. Aber vielleicht zielt solch ein Programm auch genau darauf ab: Mitarbeiter, die sich der Panik geschlagen geben und weiterziehen, tun das freiwillig – und ohne Abfindung. Man nennt das auch: kalte Kündigung.

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Dieser Artikel wurde ursprünglich am 11.09.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir hier nochmals zur Verfügung gestellt.

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