Anzeige
Anzeige
News

SAP: Schluss mit Master und Sklaven

Master und Slave sind in Programmierkreisen gängige Begriffe. Doch sie sind längst nicht mehr zeitgemäß. Nun will auch SAP die Fachbegriffe verbannen und ersetzen.

1 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Foto: dpa)

Der Softwarekonzern SAP hat beschlossen, Informatiker-Fachbegriffe wie „Master“ und „Slave“ zu ersetzen. Als Master wird ein Teil einer Software bezeichnet, der bevorzugt auf Daten zugreifen darf. Die Slaves, also alle anderen Anwendungen, werden erst später berücksichtigt. Dass da schon ein bisschen Rassismus mitschwingt, sei dem SAP-Vorstand Jürgen Müller erst kürzlich bewusst geworden, wie er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitteilte.

Anzeige
Anzeige

SAP wolle deshalb jetzt ein Zeichen setzen und neue Sprachregeln für alle wichtigen Produkte einführen. Innerhalb des nächsten halben Jahres sollen diese dann vollständig umgesetzt werden. Dabei werden keine Funktionen einzelner Programme verändert, sondern Dokumentationen, Trainigsmaterial, das Userinterface und die dazugehörigen Websites angepasst. Auch in einsehbaren Codebestandteilen sollen sich keine diskriminierenden Fachbegriffe mehr finden lassen.

Begriffe wie Master und Slave, aber auch Blacklist und Whitelist werden bei SAP zukünftig ersetzt. Je nach Anwendungsbereich, sollen an diesen Stellen dann „Sperr- und Erlaubnislisten“ und „Leit- und Folgesysteme“ erscheinen.

Anzeige
Anzeige

Auch andere Unternehmen verzichten auf Sklaven und Master

Ähnliche Schritte wurden bereits von anderen Unternehmen unternommen. GitHub hat bereits im Juni 2020 angekündigt, rassistisch aufgeladene Begriffe wie Master durch andere Termini zu ersetzen, die keinerlei Bezüge zur Sklaverei aufweisen. Auch Linux zog im Juli nach und machte aus dem „Slave“ einen „Secondary“ und aus der „Blacklist“ eine „Blocklist“. Jetzt hat SAP ebenfalls die Wichtigkeit dieser Thematik erkannt und gehandelt.

Anzeige
Anzeige

Da SAP ein international agierender Konzern ist, ist es Müller besonders wichtig, dass sich niemand in der Belegschaft diskriminiert fühlt und das Gefühl bekommt, nicht dazuzugehören, sagte er gegenüber der FAZ. In den USA arbeitet SAP beispielsweise gerade daran, die Anzahl der afroamerikanischen Mitarbeiter in den nächsten drei Jahren zu verdoppeln. Bis dahin wird es auch bei SAP keine „Master“ und „Slaves“ mehr geben.

Zum Weiterlesen:

Mehr zu diesem Thema
SAP
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
6 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Gerechtigkeit

Kapitalisten, die einen Kniefall vor faschistischen Marxisten begehen, Schaufeln sich ihr eigenes Grab.

Antworten
Ribert Lirert

Besser hätte man das nicht sagen können.

Antworten
Leser

Quatsch. Was wollen Sie? Für immer diese unnötigen und kontroversen Begriffe beibehalten? Wozu?

Antworten
Ano Nym

Keine diskriminierenden ausdrücke mehr um niemanden auf den schlips zu traten aber software ans militär und die rüstingsindustrie zu verkaufen die es dann einfache haben irgendwo menschen in die luft zu sprengen? Das ist dann wohl kein Problem. Die Gier nach Geld ist unerschöpflich!

Antworten
NanoPolymer

Das Thema ist nicht wichtig und die sinnlosen Änderungen lösen auch kein Problem welches wir gehabt hätten.

„…sei dem SAP-Vorstand Jürgen Müller erst kürzlich bewusst geworden…“

Schlicht niemand hat vorher irgendwas negatives dabei gedacht. Insofern wundert mich auch die Reaktion von Herr Müller nicht. Da wurde einfach etwas hineininterpretiert.

Antworten
Black Perl

„Jetzt hat SAP ebenfalls die Wichtigkeit dieser Thematik erkannt und gehandelt.“
Wichtigkeit? Ehrlich?
Wenn DAS unsere Probleme sind, dann haben wir eigentlich sonst schon gar keine mehr… Welthunger, Ausbeutung, Rassismus und Ungleichbehandlung, Klimawandel scheint alles schon behoben zu sein…
Und jetzt kommt mir bitte keiner mit „diese Begriffe gehören in die Problematik Rassismus und Ungleichbehandlung. BEGRIFFE waren noch nie das Problem sondern Gedankengut…

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige