Schnäppchenfalle Tesla: Warum sich der Kauf eines gebrauchten Elektroautos nicht immer lohnt

Gebrauchter Tesla - nur vermeintlich günstig? (Foto: Shutterstock/alexfan32)
Denn hinter den weiter sinkenden Preisen stehen nicht nur die fortgesetzten und teils regelrecht aggressiven Preissenkungen von Tesla selbst, sondern auch Faktoren, die den Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos insgesamt beeinflussen. Daher sollte der Kauf eines gebrauchten Tesla sorgfältig abgewogen werden.
Teslas verlieren schnell an Wert
Natürlich besteht der wesentlichste Aspekt im als erheblich zu bezeichnenden Wertverlust. Tesla hat in den vergangenen Jahren die Preise für Neufahrzeuge mehrfach gesenkt. Wer etwa im Frühjahr 2022 ein Model Y kaufte, zahlte oft mehr als 70.000 Euro. Heutzutage kostet das gleiche Auto neu rund 51.000 Euro.
Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, insbesondere wenn Tesla seine Preissenkungspolitik beibehält oder neue Modelle auf den Markt bringt, die ältere Fahrzeuge weniger attraktiv machen. Die Folge wäre dann, dass der Wert eines heute gekauften gebrauchten Teslas weiter sinken würde.
Besonders betroffen sind Modelle wie das Model 3 und Model Y, die laut Marktanalysen allein im Jahr 2024 um bis zu 19 Prozent an Wert verloren haben. Im Vergleich dazu betrug der durchschnittliche Wertverlust bei anderen Elektroautos im selben Zeitraum lediglich vier Prozent. Das hat das Gebrauchtwagen-Portal Autoscout24 im Rahmen einer exklusiven Auswertung für die Wirtschaftswoche festgestellt.
Batterie: Langlebig, aber nicht sorgenfrei
Die Batterie ist das Herzstück eines Elektroautos. Studien zeigen, dass Tesla-Batterien auch nach Hunderttausenden von Kilometern noch eine hohe Kapazität aufweisen. So verlieren die Akkus nach den ersten 50.000 Kilometern etwa 5 Prozent ihrer Kapazität, danach sinkt die Kapazität nur noch um etwa 1 Prozent pro weiteren 50.000 Kilometern.
Generell muss sich objektiv betrachtet niemand vom Kauf eines Elektroautos abhalten lassen wegen der Befürchtung, die Batterie könne den Betrieb einstellen oder so stark degradieren, dass man nur noch an der Ladesäule steht. Dennoch bleibt die Sorge vor möglichen hohen Kosten im Falle eines notwendigen Austauschs in den Köpfen verankert.
Und tatsächlich kann ein Batteriewechsel je nach Modell und Werkstatt zwischen 8.000 und über 20.000 Euro kosten – sollte er ausnahmsweise doch einmal erforderlich werden, was nach aktuellen Studien jedoch selten der Fall ist.
Software-Updates: Nicht immer ein Vorteil
Tesla-Fahrzeuge werden regelmäßig mit Over-the-Air-Updates (OTA) versorgt, die neue Funktionen hinzufügen oder bestehende verbessern. Diese Updates betreffen unter anderem das Infotainment-System, die Fahrassistenzsysteme und die Effizienz des Fahrzeugs. Allerdings gibt es bei älteren Modellen potenzielle Einschränkungen durch die verwendete Hardware. Eventuell können nicht alle neuen Funktionen vollständig implementiert werden.
Das bedeutet, dass einige Features, die für neuere Fahrzeuge verfügbar sind, bei älteren Modellen entweder gar nicht oder nur in eingeschränktem Umfang funktionieren. Dies kann etwa Funktionen des Autopiloten betreffen oder bestimmte Komfort-Features, die eine neuere Prozessorarchitektur erfordern. Zwar bleiben ältere Teslas weiterhin funktionsfähig und werden sicherheitsrelevante Updates erhalten, jedoch besteht das Risiko, dass zukünftige Software-Verbesserungen nicht in vollem Umfang genutzt werden können.
Überangebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Der Gebrauchtwagenmarkt verzeichnet derzeit ein hohes Angebot an gebrauchten Teslas. Dieses Überangebot ist nicht nur auf zahlreiche auslaufende Leasingverträge zurückzuführen, sondern auch auf das starke Wachstum der Neuzulassungen in den vergangenen Jahren. Tesla hatte seine Produktionskapazitäten massiv ausgeweitet und in kurzer Zeit große Stückzahlen von Modellen wie dem Model 3 und Model Y verkauft.
Dieses Überangebot drückt die Preise und kann auch künftig den Wiederverkaufswert weiter mindern. Selbst wer jetzt ein vermeintliches Schnäppchen macht, könnte beim späteren Verkauf des Fahrzeugs vor dem Problem eines weiter gesunkenen Marktwerts stehen. Neue Modelle, technologische Fortschritte und weitere Preissenkungen von Tesla selbst könnten den Markt auch in den kommenden Jahren beeinflussen.
Sorgfältige Abwägung erforderlich
Obwohl die aktuell niedrigen Preise verlockend sind, sollte der Kauf eines gebrauchten Tesla gut überlegt sein. Der deutliche Wertverlust, potenzielle Software-Einschränkungen und ein gesättigter Markt sprechen für eine sorgfältige Prüfung. Wer dennoch einen gebrauchten Tesla erwerben möchte, sollte das Fahrzeug in einer Fachwerkstatt gründlich inspizieren lassen und die genannten Faktoren berücksichtigen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 05.02.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.
Der Artikel ist einseitig und lässt viel zu oft die Betrachtung des Gesamtmarktes außenvor. Ein Beispiel: jeder Autohersteller und Käufer sieht sich bei regelmäßigen Softwareupdates irgendwann damit konfrontiert, dass die verbaute Hardware über den Lifecyle des Fahrzeugs, nicht alle neuen Software Features unterstützt. Software defined Vehicle hat aber bis jetzt keiner so gut gedacht wie Tesla. Des Weiteren sind die Preise gerade für Model 3 & Model Y bis auf temporäre Sonderkonditionen beim Leasing seit ca. 2 Jahren stabil oder gestiegen. Das Facelift des Model Y kostet ca. 6000€ mehr als das alte Model. Darüber hinaus werden vor allem europäische Hersteller dieses Jahr gezwungen sein massenhaft günstige E-Autos zu verkaufen um die EU Flottenwerte zu errechen. Derzeit gibt es den neuen Cupra Tawascan ab 289€ im Leasing!