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EU-Kommission: Behördenmitarbeiter sollen Signal verwenden

Um diplomatische Informationen besser vor Leaks und Spionage zu schützen, hat die EU-Kommission „Signal als die empfohlene Anwendung für öffentliches Instant-Messaging ausgewählt.“

2 Min.
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Von-der-Leyen-Kommission setzt auf Signal, Snowdens Lieblings-Messenger (Foto: dpa)

Die EU-Kommission verpflichtet ihre Mitarbeiter, vornehmlich für die Kommunikation mit Personen außerhalb der Behörde auf den Privatsphäre-Messenger Signal zu setzen. Das berichtet Politico.

Babel ist überall: EU-Kommission setzt auf Signal, EU-Parlament auf Whatsapp

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Der wesentliche Vorteil gegenüber dem die gleiche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendenden Whatsapp liegt darin, dass Signal unter Open-Source-Lizenz entwickelt wird. So kann der Quellcode sicherheitstechnisch geprüft werden. Bei Whatsapp hingegen ist das nicht möglich. Zudem ist bekannt, dass der Messenger Informationen mit seinem Mutterkonzern Facebook teilt.

Kurioserweise werden Kommissionsmitarbeiter zur Kommunikation mit Parlamentsmitarbeitern künftig Whatsapp parallel installiert haben müssen. Denn die IT-Abteilung des EU-Parlaments schreibt wiederum den zu Facebook gehörenden Messenger als Standard-App vor und untersagt sogar die Signal-Nutzung.

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Die Signal-Nutzung soll die Kommissions-Kommunikation sicherer machen und ergänzt die bislang nur für E-Mails relevante Weisung, auch als nicht sicherheitsrelevant klassifizierte Informationen grundsätzlich nur verschlüsselt rauszugeben.

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EU-Kommission bestätigt Notwendigkeit sicherer Kommunikation ohne Hintertüren

Bei nüchterner Betrachtung macht die EU-Kommission mit ihrem Schritt vor allem eines deutlich: Eine starke Verschlüsselung ist eine unverzichtbare Anforderung an moderne Kommunikationssysteme. Das widerspricht politischen Forderungen von Politikern aus aller Welt in diametraler Weise.

Diese fordern, Messenger-Anbieter mögen möglichst auf Verschlüsselung verzichten oder wenigstens Hintertüren für Strafverfolgungsbehörden in ihre Apps integrieren. Ähnlich hatte sich auch der niederländische Justizminister Grappehaus im vergangenen Frühjahr geäußert. Er forderte die EU auf, sich Gedanken über eine gesetzliche Erlaubnis des Behördenzugriffs auf verschlüsselte Daten Gedanken zu machen.

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Ebenso hatte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer von der CSU für erzwungene Abhörschnittstellen stark gemacht. Er will Messenger, die sich weigern, sogar blockieren.

Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass eine entsprechende Schnittstelle keine Unterschiede macht und Bürgerinnen und Bürger wie Behördenmitarbeiter gleichermaßen betrifft. Insgesamt senke das das Sicherheitsniveau für alle.

Signal auf dem aufstrebenden Ast

Signal-Erfinder Moxie Marlinspike ist erfreut über Brian Actons 50-Millionen-Investition. (Foto: Facebook/Marlinspike)

Seit dem Wechsel des Whatsapp-Mitgründers Brian Acton von Facebook zu Signal wirft das Startup Feature um Feature auf den Markt. Das dürfte im Wesentlichen damit zu tun haben, dass Acton neben seiner Expertise und einem gerüttelt Maß an Wut im Bauch auch 50 Millionen US-Dollar im Gepäck hatte. Die hat Signal-Gründer Moxie Marlinspike unter anderem dazu verwendet, das Entwicklerteam von drei auf 20 Entwickler zu erweitern. Die sollen nun vor allem an der Massentauglichkeit des Systems feilen.

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