Skoda erweitert die „Skoda Strategy 2030“ um einen Relaunch des Markenauftritts. Ihn will das Unternehmen schrittweise ab nächstem Jahr einführen. Zu der veränderten Corporate-Identity (CI) gehören neben einem reduzierten Logo auch eine neue Typografie der Wortmarke und neue Farben.
Marketingchef Martin Jahn sagt: „Damit heben wir den gesamten Markenauftritt auf das nächste Level.“ Er nennt das Design „modern und unverwechselbar“.
Zusätzlich zeigte der Hersteller mehr von dem Concept-Car Vision 7S, von dem bereits Zeichnungen kursierten.
Elektro-Offensive: Skoda bringt mehr Modelle
Drei neue vollelektrische Modelle sollen bis 2026 auf den Markt kommen. Damit zieht die VW-Tochter einen Elektro-Kleinwagen, einen Kompakt-SUV und einen Familien-Van vor. Für den Siebensitzer hat sie eine Konzeptstudie fertig, die unter dem Namen Vision 7S firmiert. Nach ersten Eindrücken des Innenraums gewährte der Hersteller nun einen tieferen Blick auf das Concept-Car.
Vision 7S: Neue Front mit neuem Schriftzug
Zunächst fällt das neue, bulligere Gesicht auf. Das Skoda-SUV besitzt eine „robust gezeichnete Motorhaube“ und ein „Tech-Deck-Face“. Darüber prangt der modernisierte Schriftzug. Die Scheinwerfer sitzen vertikal an den Seiten und sitzen vergleichsweise tief in den Höhlen. Beide Stoßfänger mit ihren groben Vertikalrosten und die quadratischen Radhäuser tragen zum robusten Aussehen bei.
Minimalistisch haben die Designer:innen hingegen Außenspiegel und Türgriffe gestaltet. Das geht dank integrierter Kamera und elektrischem Verschluss. Das Dach fällt nach hinten ab und läuft in einem Spoiler mit integrierten Finlets aus. Auch den Rückleuchten hat Skoda ein neues Aussehen verpasst: Sie zeichnen nun ein dünnes „T“.
5-Meter-Auto mit bis zu 360 PS
Der Vision 7S besitzt eine Länge von etwas mehr als fünf Metern und eine Breite von 1,94 Metern. Die Höhe beträgt 1,89 Meter. Die Bodenfreiheit gibt der Hersteller mit 242 Millimetern an. Der Radstand von 3,075 Metern ermögliche einen Wendekreis von 11,1 Metern.
Das Skateboard stammt von der Konzernplattform MEB und soll mit dem 89 Kilowattstunden-Akku ausgerüstet werden. Mit 200 Kilowatt lässt er sich laden. Damit kann der Vision 7S mit einer Ladung bis zu 600 Kilometer weit fahren, verspricht Skoda. Die Motorleistung des Wagens liegt gemäß Baukasten-Spezifikationen zwischen 150 und 265 Kilowatt. Das entspricht 204 und 360 PS.
Flügeltür öffnet geräumigen Innenraum des Vision 7S
Der Innenraum lässt sich in zwei Modi betreiben. Im Gegensatz zur Einstellung „Fahren“ verschieben sich die Sitze bei „Relax“ in eine bequemere Position und das 14,6-Zoll-Zentraldisplay dreht sich horizontal. Lenkrad und Instrumententafel positionieren sich dann näher an der Frontscheibe. Die Sitze lassen sich nicht nur schieben, sondern auch drehen.
Die Mittelkonsole geht bis zur Rückenlehne der Rücksitze und besitzt mittig eine Transportmöglichkeit für eine Babyschale. Der Sitz richtet sich nach hinten, eine Kamera über Sitz 6 und 7 behält sie im Blick.
Skoda wendet sich auch vom runden Lenkrad ab: Das neue Design ist oval. Zwei große Bedienräder haben die Designer:innen dort eingelassen.
Skoda hat sich der Digitalisierung verschrieben
In den nächsten fünf Jahren will Skoda weitere 5,6 Milliarden Euro in die Elektromobilität stecken, außerdem 700 Millionen Euro in Digitalisierung. Man verfolge einen Digital-First-Ansatz, der auch durch die neue CI „klar zum Ausdruck“ gebracht werde, so Jahn.
Man habe die Logo-Entwürfe aus 167 Designs ausgewählt und dazu 2.200 Personen befragt. Und das, obwohl in Zukunft der Schriftzug deutlich häufiger verwendet werden soll als das Logo.
Wortmarke rückt in den Vordergrund
In der Marketingkommunikation werde man die neue Wortmarke stärker nutzen als die Bildmarke. Der Grund: Umfragen hätten ergeben, die typografische Marke biete einen höheren Wiedererkennungswert und erziele höhere Identifikationswerte. Dabei haben die Designer:innen auf einen futuristischen Schriftzug gesetzt, der kantiger ausfällt als der aktuelle.
Skoda schreibt, die Integration des Háček sei eine Herausforderung gewesen. So nennt man das kleine Dach auf dem S. „Nun ist das Schriftzeichen im Buchstaben integriert“, heißt es in der Pressemitteilung. Typografisch fällt es weg.
Neues Skoda-Logo abgeflacht und mit neuer Farbe
Das Symbol mit dem geflügelten Pfeil hat Skoda seit 1925 im Logo – und das bleibt auch so. Entfernt hat man den 3D-Effekt. Damit trage man der Digitalisierung Rechnung, heißt es.
Verändert hat sich auch das Grün: Der neue Farbton fällt heller aus und geht leicht ins Pastellige. Das Unternehmen gibt bekannt, künftig auf Smaragd- und Elektrogrün zu setzen. Diese Farben hatten Befragte mit Ökologie, Nachhaltigkeit und Elektromobilität assoziiert. Den Logo-Hintergrund haben die Designer:innen von Weiß auf Schwarz gewechselt.
Das neue Design rollt Skoda ab nächstem Jahr aus. Das gelte auch für die Infotainmentsysteme in den Fahrzeugen und das Aussehen der Niederlassungen.