Anzeige
Anzeige
News

Slack-Chef Butterfield: Wettbewerber Microsoft wird nicht reguliert

Der Bürokommunikations-Dienst Slack rechnet im als unfair empfundenen Wettbewerb mit Microsoft nicht mit einer Unterstützung durch ein Kartellverfahren in den USA.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Foto: Shutterstock)


Eine Regulierung von Microsoft durch US-Behörden wird von Slack nicht erwartet. Trotz des Vorwurfs des unfairen Wettbewerbs. Microsoft sei geradezu von der Idee besessen, Slack an den Rand zu drängen, und verteile seine Teams-Software massenhaft kostenlos mit Windows 10, sagte Slack-CEO Stewart Butterfield in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Trotzdem sei es Microsoft nicht gelungen, sein Unternehmen vom Markt zu fegen. Slack habe derzeit weltweit 122.000 Kunden und verzeichne weiter ein starkes Wachstum.

„Ich glaube, dass Märkte eine Rolle spielen und Wettbewerb gut ist“, betonte Butterfield. Und deshalb sei es sehr schwer, festzulegen, wo man eine Grenze ziehen müsse und wo der Staat tatsächlich eingreifen sollte. Sich in den USA für ein Kartellverfahren stark zu machen, sei aber im Grunde eine Zeitverschwendung. „Der Kongress müsste handeln, und es kann Jahre dauern, bis da eine Entscheidung fällt.“ Und da ein Votum der Politik mit Sicherheit vor Gerichten angefochten werde, würde vermutlich mehr als ein Jahrzehnt verstreichen, bevor Microsoft in die Schranken gewiesen werde.

Anzeige
Anzeige

Im Vergleich zu den Zeiten, in denen Microsoft im „Browserkrieg“ seinen Wettbewerber Netscape auch mit umstrittenen Maßnahmen niedergerungen habe, sei der Konzern aber inzwischen „durch eine wärmere und freundlichere Kultur geprägt“, sagte Butterfield. Obwohl man Slack in Microsoft-Pressemitteilungen diskreditiert habe. „Microsoft-CEO Satya Nadella ist eine großartige Person – aber man wird auch nicht Chef dieses Konzerns, wenn man keine scharfen Ellbogen besitzt.“

Microsoft entgegnet, ihre Software Teams werde bei Windows 10 nicht standardmäßig installiert, weder in den Versionen für Privatanwender noch bei den sogenannten Commercial-Lizenzen für gewerbliche Kunden. „Grundsätzlich kann aber jeder PC-Hersteller natürlich Microsoft-365-Anwendungen oder andere Programme installieren.“

Anzeige
Anzeige

Slack nicht nur Gegenpol zu Microsoft

Slack-CEO Butterfield will sich aber nicht nur als Gegenpol zu Microsoft definieren: Obwohl Microsoft so auf Slack fixiert sei, sehe er den Service seiner Firma gar nicht im direkten Wettbewerb mit Microsoft Teams, sagte Butterfield. Der Schwerpunkt von Teams liege eindeutig im Bereich von Video-Konferenzlösungen, während Slack hier keine großen eigenen Anstrengungen unternehme. Für Video habe man nur eine beschränkte eigene Funktion. Stattdessen integriere man lieber Tools von Spezialfirmen wie Zoom oder Cisco Webex. Slack könne sogar mit Microsoft Teams als Video-Lösung verknüpft werden. Slack stehe vor allem dafür, die Zusammenarbeit in einer Firma und mit Partnerunternehmen zu vereinfachen und effizienter zu machen.

Anzeige
Anzeige

Eine Schub für das eigene Geschäft verspricht sich Butterfield von dem neuen Dienst Slack Connect, der die Nutzung von E-Mails noch weiter zurückdrängen soll. Mit dem neuen Service sollen sich künftig auch bis zu 20 Partner, Kunden und Lieferanten in die Team-Kommunikation einbinden lassen. Damit soll es laut Slack möglich sein, komplette Lieferketten zu organisieren. Butterfield betonte, mit Slack Connect werde die Kommunikation über Firmengrenzen hinweg auch sicherer, weil dadurch inoffizielle Kommunikationskanäle wie SMS, Whatsapp oder andere unsichere Dienste abgelöst werden könnten. Außerdem entfalle die Bedrohung durch Spam-E-Mails.

Slack steigert Umsatz

Slack steigerte zuletzt seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 201,7 Millionen US-Dollar (179,8 Millionen Euro). Allerdings wuchs Slack auch schon vorher mit ähnlichem Tempo. Investoren hatten erwartet, dass die Heimarbeit und das Lernen zu Hause in der Coronakrise das Geschäft der Firma noch stärker ankurbeln. Für das laufende Vierteljahr stellte Slack ein Umsatzplus von bis zu 44 Prozent in Aussicht.

Anzeige
Anzeige

Butterfield sagte, Slack habe in der Coronakrise auf der einen Seite viele neue Kunden gewonnen. Auf der anderen Seite schlage der Einbruch in der Wirtschaft auch auf die Pläne durch, Slack in Unternehmen als Kommunikationsplattform breit auszurollen. „Wir haben es deshalb mit Rückenwind und Gegenwind gleichzeitig zu tun, der bei den Finanzergebnissen zu Turbulenzen führt.“ dpa

Zum Weiterlesen:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige