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Interview

Smartphone-Hersteller Oppo: „Der erfolgreiche Weg einer Premiummarke führt in Deutschland über die Netzbetreiber“

Der Smartphone-Hersteller Oppo ist vor einigen Monaten in Deutschland gestartet. Was das Unternehmen hierzulande vorhat und wie es sich in dem konsolidierten Markt etablieren will, erklärt uns Johnny Zhang, CEO von Oppo Deutschland.

6 Min.
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Oppo Reno 4 Pro. (Foto: Oppo)

Oppo hatte 2018 angekündigt, den europäischen Markt unsicher machen zu wollen. Nach dem Ausbau der Präsenzen in Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz hat der Hersteller im Februar 2020 schließlich seinen Deutschlandstart vollführt. Was der Hersteller in Deutschland vorhat, wie er Marktanteile für sich erobern will und was die eigenen Geräte ausmacht, erklärte uns der Oppo-Deutschlandchef Johnny Zhang im Interview. Auch das Verhältnis zu Marken wie Realme, Vivo und Oneplus sprachen wir an, vollkommen transparent gibt sich der deutsche Oppo-Chef bezüglich der Synergien zwischen den Unternehmen aber nicht. Immerhin erklärt Zhang uns, wie der Hersteller in Sachen Android-Updates verfährt.

Das Interview mit Johnny Zhang, CEO von Oppo Deutschland, wurde von uns per E-Mail geführt. (Foto: Oppo)

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t3n: Oppo gibt es schon seit über 15 Jahren (2004 gegründet). Warum startet ihr erst jetzt in Europa und Deutschland durch?

Oppo ist bereits seit 2018 in Europa. Angefangen haben wir in Frankreich, gemäß unserer Planung ist es nun Zeit gewesen, um in Deutschland zu starten. Und ich möchte betonen: Wir sind gekommen, um zu bleiben! Wir folgen damit unserem Plan der globalen Expansion, denn Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt, da musste alles stimmen, von den Produkten über den Vertrieb bis zum Service, und das ist jetzt der Fall gewesen. Zudem haben wir auch unser Europa-Hauptquartier hier in Düsseldorf eröffnet.

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t3n: Ihr seid recht spät in Deutschland angekommen und der Markt hat sich weitgehend konsolidiert. Wie wollt ihr Kunden von euren Produkten überzeugen, um Marktanteile zu gewinnen?

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Deutschland ist mit über 22 Millionen verkauften Smartphones im Jahr ein sehr großer Markt, der lange ohne viel Bewegung von wenigen Playern dominiert wurde. Wir sind jetzt ein Herausforderer und wir sehen Wettbewerb positiv, denn er treibt ein Unternehmen voran. Die deutschen Verbraucher profitieren dadurch von mehr Auswahl. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den deutschen Nutzern mit unseren Produkten eine zuverlässige Alternative in allen Segmenten bieten können. Wir sehen unsere Stärken vor allem bei unseren einzigartigen Designs, herausragenden Displays, starken Kamerasystemen und natürlich bei unserer Schnellladetechnologie. Unser Ziel ist es, Schritt für Schritt eine der beliebtesten Premium-Mobilfunkmarken in Deutschland zu werden.

t3n: Plant Oppo eigene Retailstores zu eröffnen, oder Shop-in-Shop-Systeme, um beispielsweise mehr Brand-Awareness zu gewinnen?

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Wir haben kürzlich in Hamburg unseren bislang größten Oppo-Shop-in-Shop in Westeuropa eröffnet, gemeinsam mit unserem starken Partner Media-Saturn. Oppo versteht sich als kundenorientierte Marke und unser erster Shop-in-Shop im größten deutschen Saturn-Markt ist ein deutliches Statement für den deutschen Einzelhandel. Wir planen in naher  Zukunft die Eröffnung weiterer Oppo-Shops sowie den kontinuierlichen Ausbau unserer Präsenz in Europa.

t3n: Welche Produktkategorien wollt ihr neben Smartphones in Deutschland anbieten?

Google Wear OS auf der Oppo Watch

Google Wear OS auf der Oppo Watch. (Foto: Oppo)

Für uns ist es wichtig, hochwertiges Design und die innovative Features in jeder Produktkategorie anzubieten. Aber wir bringen nicht nur unsere Smartphones nach Deutschland, sondern darüber hinaus ein komplettes Ökosystem bestehend aus unserer ColorOS-Software und smarten IoT-Produkten. Den Anfang haben wir mit unseren Bluetooth-Headsets gemacht, wie etwa dem Enco Free und Enco W51 mit Active-Noise-Cancelling. Zuletzt haben wir unsere Oppo Watch auf den Markt gebracht, von der wir ab dem 2. November auch eine Variante mit E-SIM anbieten werden. In Zukunft werden wir den deutschen Verbrauchern immer mehr spannende neue Produkte anbieten.

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t3n: Euer Einstieg in den deutschen Markt hatte wegen der Corona-Pandemie ein leidlich schlechtes Timing. Wie seid ihr damit zurechtgekommen?

Die Corona-Pandemie hat uns vor allem logistische Probleme bereitet. Aber dank der Unterstützung unserer Partner wie den Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und O2 als auch Service-Providern konnten wir an unserem Zeitplan festhalten und sind jetzt voll da, auch die Produktion läuft normal. Wir setzen bei unseren Produkten auf Hightech, besondere Materialen, die erstklassig verarbeitet sind, und ein Premium-Design. Diese Stärken müssen Kunden erleben können, indem sie ein Produkt anfassen und zum Beispiel auch das Display sehen können. Dafür brauchen wir den stationären Handel mit Top-Partnern, und das sofort und nicht irgendwann. Dies ist in Zeiten der Pandemie-Situation eine ziemliche Herausforderung. Wir haben aber bereits damit begonnen, unsere Sichtbarkeit am POS (Point-of-Sale) zusammen mit unseren Partnern zu stärken.

t3n: Welche Faktoren sind aus deiner Sicht wichtig, um in Deutschland als Smartphonehersteller erfolgreich zu sein? 

Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte in Europa mit einem immer noch großen Anteil an hochpreisigen Smartphones. In genau diesem Segment wollen wir uns als Premiumanbieter stark positionieren,  zum Beispiel mit unserem neuen Reno 4 Pro und natürlich auch mit unserem Flaggschiff, dem Find X2 Pro. Geräte, die 600 Euro und mehr kosten, werden hierzulande vor allem häufig in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag gekauft. Daher führt für jede Premiummarke der erfolgreiche Weg in Deutschland über die Netzbetreiber und Service-Provider. Seit Oktober vertreiben wir unsere neue Reno-4-Serie gemeinsam mit der Deutschen Telekom und O2. Mit Vodafone und 1&1 sind wir bereits seit Mitte des Jahres in einer erfolgreichen Partnerschaft. Das zeigt, dass nicht nur wir selbst an unsere Marke und unsere Produkte glauben.

t3n: Oppo ist eine BBK-Tochter, dem im Grunde weltgrößten Smartphone-Hersteller, zieht man die vielen weiteren Marken in Betracht, die unter dem Dach des Konzerns operieren. Wie unabhängig agiert ihr vom Mutterkonzern?

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Betrachtet man die weltweiten Marktanteile sowie die Markenpräsenz von Oppo und Vivo, ist es verständlich, dass wir oft verglichen und im gleichen Satz erwähnt werden. Oppo und Vivo sind aber zwei komplett getrennte Firmen vom Management bis hin zur Produktion und Entwicklung. Wir nutzen keinerlei Synergien und konkurrieren miteinander. Oppo, Oneplus und Realme agieren als unabhängige Marken, die denselben Investor haben.

t3n: … und gibt es Austausch zwischen den verschiedenen Marken hinsichtlich der Technologien? Oppos VOOC kommt etwa als Warp Charge in Oneplus-Geräten zum Einsatz. Zumindest sind sie untereinander kompatibel.

Oppo unterstützt Realme mit bestimmten Hardware- und Softwaretechnologien.

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t3n: Was macht ein Oppo-Smartphone aus – wie hebt es sich von der Masse der Konkurrenzprodukte ab?

Oppos Find X2 Pro. (Foto: t3n)

Wir setzen bei unseren Produkten auf Hightech, besondere Materialen, die erstklassig verarbeitet sind, und ein Premium-Design. Das Find X2 Pro (Test) in orangefarbenem veganen Leder sticht absolut aus der Masse heraus. Die Qualität der Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Aber auch mit Blick auf die Technologie sind unsere Produkte besonders. Nehmen wir das Schnellladen als Beispiel. Aktuell bieten wir SuperVOOC 2.0 mit 65 Watt Leistung an – damit ist das Find X2 Pro in 38 Min aufgeladen. Die nächste Schnelllade-Generation haben wir bereits gezeigt und steht in den Startlöchern – 125-Watt-Schnellladen. Damit füllen wir einen 4.000 Milliamperestunden großen Akku in 20 Minuten auf. Damit ändern wir das Nutzungsszenario rund um das Thema Akku komplett, da es nicht mehr entscheidend ist, ob er für einen, zwei oder drei Tage reicht, wenn Nutzer nach 5 Minuten Ladezeit wieder bei 41 Prozent sind.

t3n: Mit der Kamera des Find X2 Pro zeigte sich schon, dass Oppo sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss. Was denkt ihr, wie sich Smartphone-Kameras noch verbessern können?

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Hinsichtlich der Kamera sehen wir einen Trend, der sich von Fotos in Richtung Bewegtbild entwickelt. Heißt: Immer mehr Nutzer drehen Videos. Dies haben wir zuletzt schon bei unseren Smartphones berücksichtigt, zum Beispiel mit unserer Videostabilisierung und einem Live-HDR-Videomodus, den das Find X2 Pro bietet. Dabei denken wir auch an die Soundqualität und bieten Nutzern die Möglichkeit, vollen 360-Grad-Ton aufzunehmen. Sie können sogar ein Video aufnehmen und dessen Ton verstärken, wenn die Kamera zoomt. Das alles trägt zu einer besseren Produkterfahrung bei. Es ist allerdings immer noch eine Herausforderung, gute Videos in schlechten Lichtverhältnissen zu drehen. Daran arbeiten wir.

t3n: Samsung hat neben Google (und Microsoft) angekündigt, Softwareupdates für drei Jahre bereitzustellen. Wie steht ihr dazu – zieht ihr mit?

Das Thema Updates hat für uns Priorität. Bei Oppo zählt nicht nur das reine Produkt, sondern vor allem das Produkterlebnis. Dazu gehört im Wesentlichen die Software, die wir kontinuierlich aktualisieren. Mit unserer allgemeinen Update-Richtlinie versprechen wir mindestens zwei Android-Systemupdates für jedes aktuelle Oppo-Smartphone. Das heißt, wenn etwa ein Gerät mit Android 10 gelauncht wurde, werden wir mindestens ein Update auf Android 12 zur Verfügung stellen. Das gilt sowohl für unsere Find X- wie auch Reno- und die A-Serie. Für die Find X- und Reno-Serie wird es außerdem einmal pro Monat ein Sicherheitspatch-Update geben, für andere Modelle in einem Rhythmus von weniger als drei Monaten.

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