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Porträt

Dieser Schlafforscher hat einen Zaubertrank für Workaholics entwickelt

Jahrelang hat Schlafforscher Markus Dworak an einer Trinkampulle für erholsameren Schlaf gearbeitet. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ stellt der Smartsleep-Gründer seine kuriose Idee vor.

Von Daniel Hüfner
4 Min.
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Smartsleep-Gründer Dr. Markus Dworak. (Foto: © Smartsleep)

Markus Dworak weiß, dass sein Produkt erklärungsbedürftig ist. Der 37-jährige hat sich für Gespräche mit Journalisten deshalb einen einprägsamen Satz zurechtgelegt: „Wir wollen das Redbull für den Schlaf werden“, sagt der Unternehmer aus Erkrath gegenüber t3n. Der Vergleich mit dem Getränkehersteller aus Österreich ist gewagt, keine Frage. Immerhin ist Dworak im Gegensatz zu Redbull-Gründer Dietrich Mateschitz noch ein unbeschriebenes Blatt in der Wirtschaftswelt, auch von Milliardenumsätzen kann sein Startup bisher nur träumen. Im Kern aber trifft der Vergleich mit Redbull die Idee von Dworak wohl am besten: Der Schlafforscher will mit Smartsleep einen Energiedrink für Wenigschläfer unters Volk bringen.

Ein Schlafdrink für Wenigschläfer

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Schlafmangel ist in der Gesellschaft ein immer größer werdendes Problem. Jeder Vierte kommt laut einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse nicht auf das von Gesundheitsexperten empfohlene Schlafpensum von mindestens sechs Stunden. Schuld daran sind neben Schichtarbeiten und Straßenlärm angeblich auch Smartphones im Dauerbetrieb. Darüber hinaus arbeiten viele Menschen nach Feierabend weiter und beantworten ihre E-Mails im Bett. Die Folge: Sie fühlen sich am nächsten Morgen unausgeschlafen, die Leistungsfähigkeit leidet.

Genau das will Smartsleep-Gründer Markus Dworak nun ändern. Er hat eine spezielle Nährstoffkombination entwickelt, die die natürlichen Erholungsprozesse während des Schlafs beschleunigen soll. In den silbernen Trinkampullen der Firma stecken Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und vor allem Creatin. Der Wirkstoff kann vom Körper selbst aufgebaut werden und unterstützt die restaurativen Prozesse sowohl in den Muskelpartien als auch im Gehirn. Besonders Leistungssportler schwören deshalb schon länger auf Creatin als Ergänzungsmittel.

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So sehen die Schlafdrinks von Smartsleep aus. (Foto: © Smartsleep)

So sehen die Schlafdrinks von Smartsleep aus. (Foto: Smartsleep)

Dworak, der Neurowissenschaften an der Sporthochschule Köln studiert hat, sieht darin aber auch eine Lösung für Wenigschläfer. „Es hat sich gezeigt, dass eine zusätzliche Creatin-Einnahme die Erholung im Schlaf unterstützt, den Schlafbedarf reduziert und man nach Schlafentzug weniger müde ist“, sagt er.

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Wer die Smartsleep-Ampullen vor dem Zubettgehen einnehme, fühle sich am nächsten Morgen also spürbar weniger gerädert. Nebenwirkungen gebe es keine. Die Smartsleep-Ampullen verkauft Dworak seit 2017 hauptsächlich über seinen eigenen Onlineshop. 70.000 Euro Umsatz hat er damit im vergangenen Jahr erzielt.

14 Jahre lang an Idee getüftelt

Über Nacht kam dem gebürtigen Düsseldorfer die Idee zu Smartsleep allerdings nicht. 14 Jahre lang hat Dworak in Laboren im In- und Ausland an der richtigen Formel getüftelt. Angefangen hat alles 2004, als der damals noch junge Hochschulabsolvent seine Doktorarbeit zum Thema „Sport und Schlaf“ schrieb.

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Darin wies Dworak nach, dass die Konzentration des Energieträgers ATP (Adenosintriphosphat) im Gehirn in den Tiefschlafphasen ansteigt und so für den Erholungseffekt nach dem Schlafen sorgt. „Die Idee zu Smartsleep ergab sich dann aus der Frage, wie sich die ATP-Speicher für die Nacht optimal füllen lassen“, sagt Dworak. Nach seiner Promotion 2008 ergatterte Dworak ein knapp dreijähriges Forschungsstipendium an der renommierten Universität Harvard in den USA.

Smartsleep-Gründer Dr. Markus Dworak. (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Smartsleep-Gründer Dr. Markus Dworak in der Höhle der Löwen. (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Dort arbeitete er an den ersten Entwürfen zum Produktdesign von Smartsleep – jedoch nicht ohne Probleme: „Eine Schwierigkeit bestand darin, dass das Creatin nicht in einer flüssigen Form gelagert werden kann, da es sonst die Wirksamkeit verliert. Am Ende war die beste Lösung, das Creatin in Kautabletten zu verarbeiten, die sich heute im Deckel der Smartsleep-Ampullen befinden“, erklärt Markus Dworak auf Nachfrage.

Den ersten Prototypen hatte der Unternehmer zwar nach circa drei Monaten fertig. Bis zur endgültigen Marktreife vergingen wegen klinischer Studien und Patentanmeldungen allerdings noch weitere Jahre. Insgesamt, sagt Dworak, habe er 30.000 Euro aus eigenen Ersparnissen in die Idee investiert. „Gehälter haben wir uns bis vor ein paar Monaten noch nicht gezahlt. Die Idee hat uns angetrieben.“

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Dauerhafte Einnahme nicht empfohlen

Nach eigenem Bekunden ist das Produkt von Smartsleep bisher konkurrenzlos. Zwar gibt es mit Anbietern wie Sleep Ink oder Snooze bereits trinkfertige Schlafmittel. Gründer Markus Dworak betont jedoch, dass Smartsleep keine Einschlafhilfe sei. Die Trinkampullen dienten ausschließlich der Verbesserung der natürlichen Erholungsprozesse im Schlaf. Auch angesprochen auf mögliche Nachahmer-Produkte aus der Pharmaindustrie gibt sich der 37-Jährige gelassen. Die Verwendung von Creatin, der Hauptkomponente von Smartsleep, habe er sich patentrechtlich schützen lassen. Entsprechend groß sind seine Erwartungen: „Wir glauben, dass zweistellige Millionenumsätze in den kommenden drei Jahren realistisch sind“, sagt Dworak.

Doch bei aller Euphorie: Für jeden geeignet ist Smartsleep nicht. Von einer dauerhaften Einnahme rät der Schlafforscher selbst ab. Das sei nicht schädlich, würde aber bedeuten, dass man dauerhaft zu wenig schlafe. „Wir möchten den Menschen verdeutlichen, wie wichtig ein gesunder Schlaf ist. Schläft man mit sieben bis acht Stunden pro Nacht genug, was das Ziel sein sollte, braucht man Smartsleep nicht“, sagt Dworak. Eine Sache, die das Startup auf jeden Fall mit Redbull gemeinsam hat.

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ANS

Wo ist denn da die große Innovation und wissenschaftliche Leistung, das gab es doch vorher schon bei orthomol mit ähnlicher Zusammensetzung (orthomol nemuri) https://www.orthomol.com/de-at/anwendungsgebiete/schlaf# – mal ungeachtet der Frage, ob diese Präparate überhaupt wirken, scheint man wohl ein großes Marketingbudget zu haben.

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Andre G

Das Produkt ist unfassbar schlecht. Klar der Markt ist riesig und geil aber weder das Produkt ist gut noch stimmt es das es wenig Konkurrenz gibt. Die ist nämlich riesig. Klar , wenn du es schaffst mit deinem Produkt in den Mainstream zu kommen kann das richtig knallen aber auch das muss erstmal geschafft werden. Die Deutschen sind sehr sehr zurückhaltend was Nahrungsergänzungsmittel betrifft. Aber vor allem..es wirkt nicht. Viel zu geringe Dosierungen und auch nicht sonderlich sinnvoll zusammengestellt. Kauf dir bei Bodylab 90 Tabletten Melatonin á 1g für 10€ und du fährst wesentlich besser. Ausserdem hat der schlechte Schlaf bei den meisten auch andere Gründe, die vorrangig aus dem weg geräumt werden sollten.

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