Können Smartwatches eure Gesundheit genau tracken? Diese Studie zeigt, bei welchen Werten Wearables versagen

Viele Menschen haben mittlerweile eine Smartwatch oder einen Fitnesstracker am Handgelenk. Die mobilen Begleiter sind schließlich mehr als eine einfache Uhr. Sie zeichnen auch unsere Gesundheitsmetriken auf und geben uns Empfehlungen, wie wir unseren Schlaf und unsere Fitness verbessern können. Doch sind Smartwatches und Fitnesstracker überhaupt dafür geeignet?
Wie gut sind Smartwatches und Fitnesstracker?
Wie gut Smartwatches und Fitnesstracker eure Gesundheit überwachen, haben sich auch mehrere Forscher:innen der Universität in Dublin angeschaut (via ResearchGate). Um das herauszufinden, haben sie eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten über Smartwatches und Fitnesstrackern tiefergehend analysiert. Von insgesamt 904 Studien konnten 24 aufzeigen, wie sich die Geräte gegen medizinisches Equipment schlagen.
Auch wenn 24 Studien zunächst wenig klingen mag, fanden sich dahinter mehr als 430.000 Studienteilnehmer:innen, deren Gesundheitsmetriken aufgezeichnet wurden. Zunächst haben die Wissenschaftler:innen festgestellt, dass Smartwatches und Fitnesstracker rund um das Herz recht genau sein können. So gab es bei der Herzfrequenz, Herzvariabilität und Anzeichen von Herzrhythmusstörungen nur einen Unterschied von drei Prozent zu den Profigeräten.
Bei der maximalen Sauerstoffaufnahme konnten die tragbaren Geräte ebenfalls realistische Werte aufzeichnen. Allerdings gab es in anderen Kategorien gravierende Unterschiede. Zum einen betraf das die Auswertung des Kalorienverbrauchs. Hier lagen die Geräte 15 bis 21 Prozent daneben. Die Forscher:innen betonen, dass einige Geräte hier sehr weit von den echten Werten abwichen – darunter vorrangig Fitbit-Geräte. Diese unterschätzten den Energieverbrauch. Wurden diese Geräte aus dem Vergleich entfernt, gab es kaum signifikante Unterschiede zu den professionellen Messungen.
Zum anderen hinken Smartwatches und Fitnesstracker bei der Schlafüberwachung hinterher. Oftmals überschätzen die Geräte dabei die tatsächliche Schlafzeit. Dafür unterschätzten sie die Wachphasen der Teilnehmer:innen – im Schnitt um 22 Minuten pro Tag. Aber auch der Übergang zwischen Wachphase und Schlaf wurde von den Geräten unterschätzt. Laut den Studien gaben die Smartwatches einen Wert an, der zwölf bis 180 Prozent unter der tatsächlichen Zeit lag.
Die Wissenschaftler:innen fordern deshalb, dass neue Standards eingeführt werden, um die Genauigkeit von Gesundheitsmetriken durch Wearables auswerten zu können. Dafür müssten die Hersteller:innen eng miteinander arbeiten. Aber nur so könne man zukünftig gewährleisten, dass Kund:innen anhand weniger Messwerte sehen können, wie gut ein Gerät beim Tracking wirklich ist – und sich im Vergleich zu anderen Smartwatches schlägt.