Snap-CEO stellt neue Mitarbeiter auf die Probe: Warum der erste Arbeitstag zum Scheitern führen soll

Normalerweise sind erste Arbeitstage in einem neuen Unternehmen alles andere als stressig oder nervenaufreibend. Schließlich werden neue Mitarbeiter:innen zunächst in alle Abläufe eingeweiht, bekommen Zugänge zu allen Tools und lernen ihre Kolleg:innen genauer kennen. Doch bei Snap, dem Unternehmen hinter der Social-Media-App Snapchat, ist das ganz anders.
Warum Snap neue Mitarbeiter:innen zum Scheitern verurteilt werden
Im Interview mit dem Youtube-Kanal The Diary of a CEO war Snap-CEO Evan Spiegel zu Gast. Sein Unternehmen wurde 2011 gegründet, hat mittlerweile mehr als 3.000 Mitarbeiter:innen und betreibt unter anderem die beliebte App Snapchat. Neuen Mitarbeiter:innen macht es Spiegel aber alles andere als leicht. Als eine der ersten Aufgaben sollen sie eine Präsentation vorbereiten, in der sie dem gesamten Team eine neue Idee vorstellen.
Spiegel sagt zu seiner Strategie: „Wenn man keinen Kontext hat, woran das Unternehmen gerade überhaupt arbeitet; man weiß nicht, was überhaupt vonstattengeht: Wie in aller Welt soll man eine gute Idee haben? Ich glaube, das ist fast unmöglich.“ Allerdings geht es laut Spiegel auch nicht darum, tolle Ideen aus dem Stegreif zu entwickeln. Denn neuen Mitarbeiter:innen soll gezeigt werden, dass es immer Raum für Ideen gibt und Scheitern Teil des Prozesses ist.
Spiegel ergänzt: „99 Prozent der Ideen sind nicht gut, aber ein Prozent ist es. Wir arbeiten nach dem Konzept, dass viele Ideen zu haben, der beste Weg ist, um gute Ideen zu haben.“ Dem Scheitern müssen Snap-Mitarbeiter:innen und auch Spiegel selbst mit Freundlichkeit entgegenkommen, um ihre Kultur für neue Ideen überhaupt zu ermöglichen.
So sucht Spiegel neue Mitarbeiter:innen auch danach aus, wie sie Kolleg:innen unter die Arme greifen, wenn sie mit ihrer Arbeit zu kämpfen haben: „Wer nett ist, würde vermutlich versuchen, sie aufzuheitern. […] Ihnen zu helfen, Erfolg zu haben, ist aber das, was wir unter Freundlichkeit verstehen“. Gerade deshalb rät der Snap-CEO anderen Führungskräften, ihre Mitarbeiter:innen nicht nur aufgrund ihrer Leistungen auszuwählen.