So fantastisch sieht der Merkur auf neuen Bildern der ESA aus
Nur 295 Kilometer war Bepicolombo noch vom Merkur entfernt, als sich die Sonde der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA am Mittwoch der Nachtseite des Merkurs näherte. Rund sieben Minuten später überflog sie dann den Nordpol des Planeten, der der Sonne am nächsten und vielleicht schon bald um einige Geheimnisse ärmer ist.
Denn die Bilder aus Bepicolombos Überwachungskamera, die der ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher bei der jährlich stattfindenden Pressekonferenz am Donnerstag vorgestellt hat, sind vielversprechend. So zeigt eine der Aufnahmen ziemlich deutlich die Krater Prokofiev, Kandinsky, Tolkien und Gordimer, die für die Wissenschaftler:innen besonders relevant sind.
Der Merkur ist von Vulkanen geprägt
In ihrer unmittelbaren Umgebung ist es nämlich nicht nur auffallend kalt. Sie könnten in ihrem Inneren auch gefrorenes Wasser verbergen.
Auf einem weiteren Bild ist die sogenannte Nathair Facula zu sehen. Bei dieser Region gehen die Forscher:innen davon aus, dass sie dereinst durch eine beispiellose Vulkanexplosion entstanden ist.
Die Aufnahmen zeigen diverse Krater
Daneben befindet sich der Krater Fonteyn. Entstanden vor etwa 300 Millionen Jahren, gehört er zu den jüngeren Erscheinungen des Merkur, dessen Alter auf 4,6 Millionen Jahre geschätzt wird.
In den weitläufigen vulkanischen Ebenen des Merkurs, die Borealis Planitia genannt werden, liegt auch ein Krater namens Mendelssohn. Er ist auf einem weiteren Bild zu erkennen, das auch den Rustaveli-Krater zeigt.
Woher kommt die Lava?
Beide Krater sind mit erkalteter Lava gefüllt, auf denen die Forscher:innen kleinere Einschlagkrater erkennen. Bei dem ebenfalls auf der Aufnahme zu sehenden Caloris-Becken handelt es sich um den größten Einschlagkrater auf der Oberfläche des Merkurs.
Über dem Becken ist zudem ein Lavastrom in Form eines Bumerangs zu erkennen, dessen Farbe dem der Lava im Caloris-Becken ähnelt. Ob die Lava ihren Ursprung im Caloris-Becken hat oder in selbiges hereingeflossen ist, ist eine der zu klärenden Fragen.
Bepicolombo hat einen weitreichenden Auftrag
Bepicolombo war im Oktober 2018 ins All gestartet und ist seitdem sechsmal am Merkur vorbeigeflogen. Seine wichtigste Mission soll aber erst am 21. November 2026 starten.
Dann wird die Raumsonde in die Umlaufbahn des Merkurs eintreten, wo sie das Magnetfeld des Merkurs untersuchen soll. Übergeordnetes Ziel ist es, die Ursprünge des Merkurs wie auch des gesamten Sonnensystems besser zu verstehen.