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Warum es schlecht ist, dass der Social-Media-Konsum Langeweile verhindert

Auch Kinder sind viel am Handy, statt sich ihrer Langeweile zu stellen. (Foto: Shutterstock/Iakov Filimonov)
Für viele ist der Griff zum Smartphone die erste Sache, die sie am Tag tun. Dabei wird oft nicht einfach nur der Wecker ausgeschaltet, sondern direkt Instagram, Tiktok oder Facebook geöffnet und die ersten Minuten des Tages damit verbracht, durch Fotos, Reels und Videos zu scrollen.
Forscher der University of Bath School of Management und des Trinity College in Dublin stellten fest, dass Menschen, die sich den sozialen Medien zuwenden, um der oberflächlichen Langeweile zu entfliehen, sich unwissentlich daran hindern, in einen Zustand tiefer Langeweile zu gelangen. Dieser Zustand regt das Kreativzentrum an und bringt Ideen für sinnvolle Aktivitäten hervor.
Oberflächliche Langeweile ist dabei der häufigste Zustand der Langeweile. Sie tritt oft in kurzweiligen Situationen, wie beim Warten auf den Zug, auf. Tiefe Langeweile rührt von einer Fülle ununterbrochener Zeit her, die in relativer Einsamkeit verbracht wird, was zu Gleichgültigkeit und Apathie führen kann. Manche Menschen neigen sogar dazu, ihr Selbst- und Existenzgefühl in Frage zu stellen. Sie kann aber auch den Weg zu kreativerem Denken und Handeln ebnen.
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„Das Problem, das wir beobachtet haben, war, dass soziale Medien oberflächliche Langeweile lindern können, diese Ablenkung jedoch Zeit und Energie verschlingt und Menschen daran hindern kann, in einen Zustand tiefer Langeweile zu gelangen, in dem sie möglicherweise neue Leidenschaften entdecken“, sagte Timothy Hill, Co- Autor der Studie „Mundane Emotions: Sich in Langeweile, Zeit und Technik verlieren.“, gegenüber phys.org.
„Diese Forschung hat uns ein Fenster gegeben, um zu verstehen, wie die ‚Always-on‘-Kultur und Geräte, die rund um die Uhr eine Fülle von Informationen und Unterhaltung versprechen, unsere oberflächliche Langeweile beheben können, uns aber tatsächlich daran hindern, sinnvollere Dinge zu finden. Personen, die sich auf ‚digitale Entgiftung‘ einlassen, sind möglicherweise auf dem richtigen Weg.“
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