Anzeige
Anzeige
News

Haben wir das Sonnenmaximum schon erreicht – und was bedeutet das eigentlich?

In den vergangenen Monaten wurde die höchste Zahl an Sonnenflecken seit über 20 Jahren gemessen. Aber bedeutet das auch, dass wir uns in einem verfrühten Sonnenmaximum befinden?

Von Christian Weindl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Anhand dieser Flecken auf der Sonnenoberfläche messen Wissenschaftler:innen die Aktivität des Sterns. Sie steigert und senkt sich in einem bestimmten Zyklus. (Bild: DeepSkyTX/Shutterstock)

In Mai und Juni 2024 wurden so viele Sonnenflecken gezählt wie seit September 2002 nicht mehr. Kann man daraus schließen, dass der Sonnenzyklus entgegen den bisherigen Berechnungen seinen Höhepunkt schon erreicht hat? Sonnenphysiker Ryan French erklärt auf space.com, dass das nicht unbedingt der Fall sein muss.

Anzeige
Anzeige

Der Sonnenzyklus: Dieser Regelmäßigkeit folgt unser Zentralstern

Die Aktivität unserer Sonne folgt einem relativ genauen Zyklus von 11,1 Jahren, in dem sie sich zunächst erhöht, bis zu einem Maximum steigert und dann wieder zu einem Minimum abnimmt. Indikator dafür sind die sogenannten Sonnenflecken, also dunkle, kühlere Stellen auf der Sonnenoberfläche, in deren Nähe Sonneneruptionen auftreten.

Dieser Kreislauf wurde erstmals im Jahr 1852 vom Schweizer Physiker Johann Rudolf Wolf nummeriert, wobei er den ersten Zyklus für die Jahre 1755-1766 angesetzt hat.

Anzeige
Anzeige

Momentan befinden wir uns seit 2019 im 25. Sonnenzyklus seit Beginn der Zählung und den Berechnungen der Astronom:innen zufolge nähern wir uns langsam dem Maximum der Sonnenaktivität, das zwischen Juli 2024 bis Januar 2025 auftreten soll.

Grafische Darstellung der Sonnenaktivität im Verlauf der Jahre

Haben wir das Maximum der Sonnenaktivität schon erreicht? Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) lassen es vermuten. (Grafik: NOAA)

Fleckenlose Sonne oder massenhafte Eruptionen: Sonnenminimum und -maximum

Während eines Sonnenminimums treten in der Regel gar keine Sonnenflecken auf, teilweise gibt es über Monate hinweg keine Sonneneruptionen und keine koronalen Massenauswürfe.

Anzeige
Anzeige

Während eines Maximums ist die Zahl der Sonnenflecken und den damit einhergehenden Aktivitäten logischerweise besonders hoch. Aber nur, weil in einem bestimmten Zeitraum sehr viele Flecken gezählt werden, ergibt sich daraus nicht zwangsweise ein Sonnenmaximum. Das berechnet sich laut French nämlich immer in Relation zu einem 13-monatigen Zeitraum.

So berechnen Wissenschaftler:innen den Sonnenzyklus

Tatsächlich wird die Zahl der Sonnenflecken täglich von mehreren Forschungseinrichtungen aufgezeichnet. Dabei zählt man nicht einfach nur die Flecken, sondern berechnet sie anhand einer bestimmten Formel, damit konzentrierte Felder nicht das Gesamtergebnis verzerren.

Anzeige
Anzeige

Aus diesen Zahlen wird wiederum ein Monatsdurchschnitt berechnet, der dann in Relation zu den Zahlen der vergangenen sechs Monate und der darauffolgenden sechs Monate gesetzt wird. Aus den Höhe- und Tiefpunkten dieser geglätteten Kurve können dann Sonnenmaximum und -minimum abgelesen werden.

Dieses komplexe Verfahren wird angewandt, weil die Aktivität der Sonne derart unregelmäßig ist, dass extreme Schwankungen in den Messungskurven auftreten, was es unmöglich macht, mit bloßem Auge die Regelmäßigkeiten des Zyklus zu identifizieren.

Ob wir uns derzeit tatsächlich bereits im Sonnenmaximum des aktuellen Zyklus befinden, kann man deshalb auch erst mit einigem Abstand gesichert sagen. Laut French sollte eine klare Aussage darüber Ende 2025, Anfang 2026 möglich sein.

Anzeige
Anzeige

20 starke False-Color-Bilder der Nasa von der Erde und dem Weltall

20 starke False-Color-Bilder der Nasa von der Erde und dem Weltall Quelle:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige