Britisches Unternehmen will 2022 Satellitenfabriken ins All schießen
SpaceForge ist ein britisches Unternehmen, das im vergangenen Jahr gegründet worden ist. Deren Weltraum-Pläne sind hochtrabend – und sehr konkret. Bereits Ende des kommenden Jahres möchte der Konzern Satelliten ins All befördern, in denen unterschiedliche Materialien wie Medikamente, Halbleiter oder Legierungen von Roboter-Systemen produziert werden sollen.
Im All gibt es keine Luftverschmutzung
In einem Gespräch mit der englischen Tageszeitung „The Guardian“ erläuterte Firmengründer Josh Western seine Pläne und erklärte, welche Vorteile die Produktion im Weltall hat. Der größte Vorteil liege darin, dass es im All keine Luftverschmutzung gebe und die Schwerkraft fehlt, die sich auf das Mischen von Materialien störend auswirke, erklärte Western.
Fluoride Glasfasern etwa seien glasklar, wenn sie im Weltraum hergestellt würden und könnten damit besser Signale übertragen. Das belegten Experimente auf der internationalen Raumstation ISS. Auf der Erde hergestellte Glasfasern, die Teil von Kommunikationssystemen sind, könnten mit solchen Übertragungsraten nicht mithalten.
Fabriken sind so groß wie ein Ofen
Die Produktion solcher Materialien soll in Satellitenfabriken namens ForgeStar erfolgen. Diese sind etwa so groß wie ein Ofen, wiederverwertbar und sollen von kleinen Raketen in rund 480 Kilometer Höhe befördert werden. Um die Raketen ins All feuern zu können, werden sie von Jumbo-Jets in die obere Atmosphäre gebracht. Geplant ist, dass die ForgeStare-Satelliten die Erde bis zu einem halben Jahr umkreisen, während in ihrem Inneren produziert wird.
Dass ein solches Projekt sehr kostenintensiv ist, versteht sich von selbst. Sowohl die britische Raumfahrtagentur als auch die Europäische Weltraumorganisation ESA unterstützen Westerns Unternehmen bereits und auch internationale Investoren sind auf das spektakuläre Projekt aufmerksam geworden. Noch in diesem Jahr soll es eine weitere Finanzunterstützung von knapp neun Millionen Euro geben. Mit im Boot ist dabei auch der World Fund, einer der größten Klima-Fonds Europas.
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