SpaceX‘ Starship-Explosion: Karibikinseln von Trümmern übersät

Nach dem siebten Testflug des Starship von SpaceX, verbuchte das Raumfahrtunternehmen von Milliardär Elon Musk den Start als Erfolg – trotz Explosion beziehungsweise „ungeplanter schneller Demontage“ der oberen Raketenstufe. Es war eine von vielen Explosion in der Entwicklung des Starship, und tatsächlich misst SpaceX den Erfolg eines Testflugs nicht an seinem Ausgang.
In einer Pressemitteilung zum Starship-Start am 16. Januar 2025 schrieb das private Unternehmen von „einer erfolgreichen Trennung [der Oberstufe] in einer heißen Phase“, und SpaceX-CEO Musk betonte in einem Retweet eines Videos zu herabstürzenden Trümmerteilen noch den Unterhaltungswert seiner „rapid iterative development“ (dt. „schnelle, iterative Entwicklung“)-Strategie.
Ein Online-Bericht von CNN zeigt nun die andere Seite der Medaille: Trümmerteile des Starship verschmutzen die Turks und Caicosinseln, die rund 925 Kilometer südwestlich von Miami in der Karibik liegen. Aufräumarbeiten lassen anscheinend auch Anfang Februar 2025 noch immer auf sich warten.
SpaceX: „rapid iterative development“-Strategie akzeptiert einige Risiken – zu viele?
SpaceX-Entwicklungsstrategie unterscheidet sich tatsächlich stark von der anderer Weltraumunternehmen, etwa der Nasa. Risiken werden gebilligt, Abstürze und Explosionen als günstiger und schneller eingestuft als ausgiebige Bodentests.
Der Erfolg gibt Musk bei seinen Unternehmungen immer wieder recht – möglicherweise aber auf Kosten anderer, wie die ausführliche Reportage von CNN aufzeigt. Der von SpaceX gefeierte Meilenstein-Testlauf hat unzählige Trümmerteile auf die Karibik herabregnen lassen.
Was aufgrund fehlender Warnungen von vielen Inselbewohner:innen und Tourist:innen zunächst für einen beeindruckenden Meteorschauer gehalten wurde, vermüllt seit dem 16. Januar viele der insgesamt 40 Turks und Caicosinseln, von denen acht bewohnt sind. Vor allem Fotos zerbrochener Sechsecke verbreiten sich auf den sozialen Medien. Sie stammen wahrscheinlich vom Hitzeschild des Starship, wie CNN mutmaßt.
Einheimische finden die Teile in ihren Gärten, Einfahrten und auf Straßen, Tourist:innen der beliebten Urlaubsinseln sehen sich vor allem an den Stränden und entlang der Küsten mit den Ausmaßen der Explosion konfrontiert.
Trümmerteile des Starship: Aufräumarbeiten verzögern sich
Gegenüber CNN hat die US-Flugsicherheitsbehörde FAA bestätigt, dass die Regierung der Inselgruppe vor dem Start darüber informiert wurde, dass sie sich in möglichem Gefahrenbereich befinde. Gleichzeitig betonte sie, dass SpaceX dazu verpflichtet war, „Gefahrenbereiche zu kartieren, die sicherstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitglied der Öffentlichkeit an Land oder an Bord eines Seeschiffes zu Schaden kommt, nicht größer ist als eins zu einer Million.“
Tatsächlich kam den Berichten zufolge kein Mensch zu schaden, lediglich ein Auto sei leicht beschädigt worden. Dennoch fühlen sich viele Anwohner:innen unsicher und möchten vor allem nicht mit den Aufräumarbeiten allein gelassen werden. „Ich bin begeistert von den Starts und von dem, was (SpaceX-CEO Elon) Musk tut – aber ich denke, er sollte auch für die Aufräumarbeiten verantwortlich sein“, zitiert der CNN-Bericht den Inselbewohner Amos Luker.
Bis Anfang Februar scheint das noch nicht geschehen zu sein und Anwohner:innen befürchten, dass die Trümmerteile im Sand verschwinden, bis SpaceX selbst aktiv wird. SpaceX rät allerdings ausdrücklich von eigenmächtigen Aufräumaktionen ab, betont gleichzeitig aber auch schon in seiner Pressemitteilung zum Start, dass keine Gefahrenstoffe unter den Trümmern seien.
Zudem wird versichert: „SpaceX arbeitet eng mit der Regierung der Turks- und Caicosinseln sowie mit dem Vereinigten Königreich bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten zusammen.“
Inselbewohnerin Lori Kaine, die selbst schon rund 91 Kilogramm an Starship-Trümmern aufgesammelt habe und diese für SpaceX aufbewahren will, hat seit dem 16. Januar die Geduld schon verloren. „Ihr müsst kommen und das aufsammeln“, sagt sie an SpaceX gerichtet. Aus Umweltgründen kann man ihr nur zustimmen …
Elon Musk hat gerade anderes zu tun. Er muss die US-Verwaltung abreissen.
Ansonsten:
Kapitalismus auf Steroiden. Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren.
Elon Musk sind die Menschen und ihre Inseln egal. Da wird nichts unternommen werden, kostet ja Geld. Die Insulaner sollen mal schön ihre Insel selbst aufräumen.
Wie bei den Atomkraftwerken- die Betreiber streichen die Gewinne ein, die Allgemeinheit trägt die Kosten. Und rein betriebswirtschaftlich kann man dann wunderbar den Atomstrom billigrechnen.
Vielleicht macht es ja Sinn, Artikel über Elon Musk nicht von Elon Musk Fanboys und Fangirls schreiben zu lassen.
Dann könnte man Kontext geben, zb dass alle Beamten, die diese „schnelle Demontage“ untersucht haben, gefeuert wurden.
Und das Musk in der Kritik steht, ohne politisches Amt demokratische Institutionen zu „löschen“.
Aber klar, das würde ablenken, was für ein genialer (nein) Erfinder (nein) und Gründer (nein) er ist..