SpaceX soll während privater Weltall-Mission Kontrolle über Raumkapsel verloren haben

Im September 2024 waren mit dem Milliardär Jared Isaacman, Pilot Scott Poteet und den SpaceX-Ingenieurinnen Anna Menon und Sarah Gillis vier Privatpersonen an Bord einer Crew Dragon ins All gestartet. Isaacman und Gillis absolvierten im Rahmen der Polaris-Dawn-Mission den ersten privaten Weltraumspaziergang.
Stromausfall: 1 Stunde lang keine Kontrolle
Die Aktion wurde als Meilenstein der kommerziellen Raumfahrt gefeiert. Wie erst jetzt bekannt wurde, soll es aber während der Vorbereitungen auf den Spacewalk zu einem Ausfall der Kommunikation zur SpaceX-Bodenstation gekommen sein.
Wie Reuters unter Berufung auf mehrere Insider:innen berichtet, soll es einen Stromausfall am SpaceX-Sitz im kalifornischen Hawthorne gegeben haben. Es habe mindestens eine Stunde gedauert, bis die Verbindung zur Raumkapsel wiederhergestellt gewesen sei.
Das Problem: In dieser Zeit habe das Raumschiff vom Boden aus nicht gesteuert werden können. Das ist vor allem deshalb bedenklich, weil es sich bei den Astronaut:innen nicht um Profis handelte. Glücklicherweise ist weder der Crew Dragon noch der Raumschiff-Crew etwas passiert.
Insider: Kommunikationsverlust keine Lappalie
Eine Person, die mit dem Thema vertraut ist, aber anonym bleiben wollte, erklärte Reuters, dass es eine „große Sache“ sei, über einen längeren Zeitraum keine Kontrolle zu haben. Schließlich sei die wichtigste Aufgabe des am Boden befindlichen Missionsteams, schnell reagieren zu können, falls etwas passieren sollte.
Immerhin konnten Isaacman und seine Mitreisenden dank Starlink per Satelliteninternet mit der Bodenstation kommunizieren. Also alles gut gelaufen und kein Problem?
Lockere Regeln für private Missionen
Reuters zufolge ist nicht klar, ob SpaceX den Ausfall an die zuständige Flugaufsichtsbehörde FAA gemeldet hat. Dazu wäre das Unternehmen nämlich rein rechtlich nicht verpflichtet.
Lediglich die engen Verbindungen zu Auftraggeber Nasa dürften dafür gesorgt haben, dass zumindest die US-Raumfahrtbehörde informiert wurde. Schließlich sollten nur wenige Wochen später Nasa-Astronaut:innen mit der Crew-Dragon-Kapsel in den Orbit aufbrechen.
SpaceX-Freund Isaacman wird Nasa-Chef
Für Beobachter:innen ist der Fall auch deshalb bedenklich, weil SpaceX-Chef Elon Musk in einer künftigen US-Regierung unter Donald Trump sehr einflussreich sein dürfte. Isaacman wiederum soll Nasa-Chef werden. Die Behörde, die SpaceX schon jetzt mit Aufträgen im Wert von 15 Milliarden US-Dollar versorgt hat.