Sparkasse startet Kooperation mit Payback – so kannst du mit der Girocard Punkte sammeln

Die Sparkassen bringen in Zukunft Payback-Punkte direkt aufs Girokonto: Ab Juli sollen Kund:innen über ihre Sparkassen-Card, bzw. Girocard das Bonusprogramm Payback nutzen können und so beim Bezahlen automatisch Punkte sammeln. Der Start erfolgt zunächst regional in Geschäften, die Partner der sogenannten S-Vorteilswelt sind, dem Loyalty-Programm der Sparkassen. Perspektivisch sollen rund 12.000 regionale Händler angebunden werden, darunter Einzelhändler, Gastronomiebetriebe oder Handwerksbetriebe.
Damit das Punktesammeln direkt beim Bezahlen klappt, müssen Kund:innen ihr Payback-Konto einmalig mit ihrer Girocard verknüpfen, auch wenn einige der neueren Karten bereits das entsprechende Logo tragen. Das geht über das Online-Banking oder die Sparkassen-App. Eine zusätzliche Plastikkarte oder separate App sind dann beim Einkauf nicht mehr notwendig, was die Initiator:innen als Mehrwert sehen.
Nach und nach im Laufe der nächsten Monate sollen auch große nationale Payback-Partner wie Aral, Dm, Edeka und weitere Handelsketten integriert werden. Auch Finanzprodukte der Sparkasse – etwa Girokontoeröffnungen – können künftig mit Payback-Punkten belohnt werden. Welche Leistungen dabei Punkte bringen (und wie viele jeweils), entscheiden die teilnehmenden Sparkassen selbst.
Datenschutz: Kritik am Punktesammeln
Unumstritten sind Loyalty-Plattformen wie Payback nicht – denn sie ermöglichen im Sinne des Marketings und der Personalisierung das Sammeln von Touchpoints und die personalisierte Ansprache der Kund:innen. Doch die Sparkassen betonen, dass nur die hierfür erforderlichen Informationen an Payback übermittelt werden. Dazu zählen die Payback-Kundennummer, das Zahlungsdatum, genutzte Coupons und der Punktewert der Transaktion. Weitere Zahlungsdaten oder persönliche Informationen sollen nicht weitergegeben werden.
Verbraucherschützer:innen kritisieren Bonusprogramme dennoch regelmäßig, weil sie zur Erstellung umfangreicher Einkaufsprofile beitragen können. Letztlich zahlen die Kund:innen für eine überschaubare Vergütung einen hohen Preis in puncto Privatsphäre und Marketing-Insights für beteiligte Unternehmen – und werden so sehr schnell „gläsern“. Hinzu kommt, dass Loyalty-Programme und Händler-Apps die Kund:innen dazu anhalten können, bestimmte ohnehin anstehende Einkäufe gezielt bei einer bestimmten Kette durchzuführen.
Payback und Sparkassen: zweimal große Reichweite
Payback gilt als größtes Bonusprogramm in Deutschland. Nach Unternehmensangaben nutzen es mehr als 34 Millionen Menschen aktiv. Insgesamt kooperiert Payback hierzulande mit über 700 Partnerunternehmen. Die Sparkassen wiederum verwalten mit über 36 Millionen Privatgirokonten einen Großteil des deutschen Zahlungsverkehrs. Die Sparkassen-Card kommt pro Jahr bei rund 4,2 Milliarden Transaktionen zum Einsatz, das entspricht etwa 54 Prozent aller Girocard-Zahlungen in Deutschland. Sie sind damit das führende Netzwerk an Kreditinstituten deutschlandweit.
Die Partnerschaft war bereits im Herbst 2023 angekündigt worden. Die technische Umsetzung galt als aufwendig, da die Funktion tief in Kassensysteme integriert werden muss – eigentlich hatten Marktetingexpert:innen schon mit einer früheren Einführung des Systems bei den Sparkassen gerechnet. Laut Sparkassenverband DSGV beteiligt sich der Großteil der Institute an der Kooperation, auch wenn prinzipiell jede der rund 370 Sparkassen das individuell für sich entscheiden kann.
Wie gut Payback seitens der Sparkassenkund:innen angenommen wird, bleibt abzuwarten – mit einer Werbekampagne will man die Kooperation bekannt machen. Die Kund:innen jedenfalls können ihren Punktestand künftig direkt im Onlinebanking oder in der S-Vorteilswelt-App einsehen.