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Fundstück

Dank Google Earth: Archäologen gelingt spektakulärer Fund neuer römische Militärlager

Archäologen der südenglischen Universität Oxford haben mithilfe von Google Earth drei neue römische Militärlager in Nordarabien identifiziert. Die könnten auf einen bislang unbekannten Feldzug hindeuten.

2 Min.
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Neue Entdeckung: Eines der wohl römischen Lager in der Wüste. (Bild: F. Bqa'in)

Wie die Archäologen in einem jüngst veröffentlichten Beitrag für die Fachzeitschrift Antiquity schreiben, könnte die Entdeckung ein Beweis für einen bisher nicht dokumentierten militärischen Feldzug durch den Südosten Jordaniens nach Saudi-Arabien sein.

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Google Earth enthüllt römische Lager aus dem zweiten Jahrhundert

Die zuerst anhand von Google Earth entdeckten, später durch gezielt erstellte Satellitenbilder bestätigten Funde, datieren laut Forschenden wahrscheinlich auf das Jahr 106 nach Christus. Sie deuten auf einen Feldzug hin, der im Zusammenhang mit der Übernahme des Nabatäer-Königreichs durch die Römer im Jahr 106 n. Chr. stehen könnte. Das Zentrum des damaligen Nabatäer-Königreichs war die weltberühmte Stadt Petra, die heutzutage in Jordanien liegt.

Forschungsleiter Dr. Michael Fradley hat kaum Zweifel an dieser zeitlichen Einordnung. Er sagt: „Wir sind uns fast sicher, dass sie von der römischen Armee gebaut wurden, denn die Anlagen haben die typische Form einer Spielkarte, mit gegenüberliegenden Eingängen auf jeder Seite. Der einzige bemerkenswerte Unterschied zwischen ihnen ist, dass das westlichste Lager deutlich größer ist als die beiden östlichen.“

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Militärexperte Dr. Mike Bishop ergänzt: „Diese Lager sind ein spektakulärer neuer Fund und ein wichtiger neuer Einblick in die römischen Feldzüge in Arabien. Römische Kastelle und Festungen zeigen, wie Rom eine Provinz gehalten hat, aber die provisorischen Lager verraten, wie sie sie überhaupt erworben haben“.

Vorübergehende Befestigungen auf einem konkreten Feldzug

Danach sollen die Lager wohl als vorübergehende Verteidigungsstationen gebaut worden sein, um das römische Militär auf seinen Feldzügen zu unterstützen. Sie wurden womöglich nur für wenige Tage oder Wochen genutzt.

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Da die Entfernung zwischen den Lagern 37 bis 44 km beträgt, vermuten die Archäologen, dass es voraussichtlich noch ein weiteres, bislang nicht entdecktes Lager geben muss. Ansonsten wären die Entfernungen für eine Armee, die sich vornehmlich zu Fuß fortbewegt hat, zu groß.

Die neu entdeckten Lager verlaufen in gerader Linie in Richtung Dûmat al-Jandal im heutigen Saudi-Arabien. Für die Forschenden deutet das darauf hin, dass Rom seinerzeit die Machtübernahme erzwingen musste. Bislang gingen Historiker indes davon aus, dass die Machtübergabe am Ende der Herrschaft des letzten nabatäischen Königs friedlich verlief.

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Vorort-Untersuchungen sollen offene Fragen klären

Untersuchungen vor Ort sollen jetzt die Datierung bestätigen. Ebenso fragen sich die Forschenden, warum die Lager so stark unterschiedliche Größen hatten. Im westlichen Lager hatten immerhin doppelt so viele Kämpfer Platz wie in den beiden östlichen.

Die Forschenden suchen jetzt nach den Gründen dafür. Denkbar scheint, dass das westliche Lager größeren Versorgungscharakter gehabt haben könnte. So könnten von dort aus die anderen Lager mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt worden sein.

Die 10 schrägsten Einblicke aus Google Street View Quelle:
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