Podcast-Werbung funktioniert in aller Regel wie klassische Printanzeigen: Werbetreibende kennen zwar die Zielgruppe des Formats und ihre Reichweite, wer genau am Ende die Werbung sieht, bleibt aber unklar. Spotify will das jetzt ändern und führt dazu ein zielgerichtetes Werbeformat für Podcasts ein. Das bedeutet, dass Werbespots abhängig vom Alter, Wohnort oder anderen Faktoren ausgewählt und beim Anhören in Echtzeit in den Podcast integriert werden.
Das Werbeformat steht zunächst nur in Podcasts zur Verfügung, die exklusiv über die schwedische Streaming-Plattform vertrieben werden. Außerdem wird es vorerst nur in den USA angeboten. Werbetreibende profitieren von dem neuen Format, da sie von Spotify genaue – allerdings anonymisierte – Angaben darüber erhalten können, wer ihre Werbespots anhört. Spotify wiederum kann für die zielgerichtete Podcast-Werbung mehr Geld verlangen und damit die Umsätze steigern.
Markt für Podcast-Werbung generiert immer höhere Umsätze
Das neue Werbeformat könnte sich für den Anbieter rentieren, der sich historisch betrachtet schwer mit der Profitabilität seines Dienstes tut. Alleine in den USA stieg der Umsatz mit Podcast-Werbung im Jahr 2019 um 42 Prozent auf fast 680 Millionen US-Dollar. Nach einer Prognose des Interactive Advertising Bureau und Pricewaterhouse Coopers könnte der Umsatz in diesem Werbesegment in den USA bis 2021 auf eine Milliarde Dollar ansteigen.
Mit dem neuen Werbeformat ist Spotify in einer guten Position, um einen möglichst großen Teil dieses Kuchens für sich zu beanspruchen. Nach Apple ist das schwedische Unternehmen mittlerweile der größte Podcast-Anbieter der Welt. Gleichzeitig wächst die Anzahl der Spotify-User, die sich Podcasts über die Plattform anhören. Im dritten Quartal 2019 legte der Podcast-Konsum auf Spotify um 39 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal zu.
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Oh wow, Werbung auf Spotify?
Wäre schön zu wissen gewesen, ob das für Free-Accounts oder auch für Premium-Accounts gilt.
Schön für den Umsatz, der Kunde ist wohl mal wieder der Gelackmeierte.
Premium sollte auch weiterhin werbefrei sein. Aber trotzdem: Selbst schuld wenn man Plattformen nutzt.