Preiserhöhung bei 95 Prozent Marktanteil: Spotify wird in Europa erneut teurer
Das Streaming von Musik, Podcasts und Hörbüchern auf Spotify wird teurer: Das Unternehmen hat angekündigt, die Preise in zahlreichen internationalen Märkten anzuheben. Ob auch Deutschland von der Änderung betroffen ist, wurde bislang nicht bestätigt. Der Streaming-Dienst sprach lediglich davon, dass die Erhöhung viele Regionen weltweit betreffen werde – darunter auch europäische Länder. Nutzer:innen mit Premium-Abo sollen im Laufe des nächsten Monats per E-Mail über die Anpassungen informiert werden.
Die Streaming-Konkurrenz hat mehr zu bieten
Spotify zählt zu den weltweit beliebtesten Anbietern für Audio-Streaming – in Deutschland liegt der Marktanteil im Musikbereich sogar bei rund 95 Prozent. Jetzt hat das in Schweden gegründete Unternehmen auf seiner Website bekannt gegeben, die Preise für Premium-Abos von 10,99 Euro auf 11,99 Euro erhöhen zu wollen. Welche Länder genau betroffen sein werden, wurde nicht konkretisiert. Es wurden lediglich Regionen wie Südasien, der Nahe Osten, Afrika, Europa, Lateinamerika und der asiatisch-pazifische Raum genannt. Unklar bleibt auch, wie sich die Preise für andere Abo-Modelle verändern werden.
Mit der Erhöhung zieht Spotify preislich an Konkurrenten wie Apple Music und Amazon Music vorbei. Gleichzeitig bietet die Plattform trotz der höheren Kosten in manchen Bereichen weniger: Musik wird auf der Plattform weiterhin im AAC-Format mit einer Datenrate von nur 256 kBit/s gestreamt. Andere Anbieter wie Apple Music und Tidal bieten dagegen verlustfreies Musikstreaming mit bis zu 24 Bit bei 192 kHz. Eigentlich hatte Spotify schon vor Jahren angekündigt, ein Hifi-Abo mit besserer Klangqualität anbieten zu wollen. Bisher wurde dieser Plan aber nicht umgesetzt.
Erneute Verluste – trotz großer Reichweite
Auch hinsichtlich des Musikkatalogs gibt es Unterschiede: Während Spotify rund 100 Millionen Titel listet, wirbt der Streaming-Konkurrent Tidal mit mehr als 110 Millionen Songs. Anstatt auf Musik setzt Spotify zunehmend auf andere Audio-Inhalte: So sind unter anderem Hörbücher zu einem festen Bestandteil der Plattform geworden – das Premium-Angebot umfasst 15 Hörbuchstunden pro Monat. Auch die Investition in exklusive Podcast-Formate ist schon seit Längerem Teil der Strategie, um sich vom klassischen Musik-Streaming abzugrenzen.
Spotify begründet die Preiserhöhung offiziell mit dem Wunsch, das Angebot weiterzuentwickeln und die Nutzungserfahrung zu verbessern. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Maßnahme eine Reaktion auf schwache Geschäftszahlen ist. Obwohl die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer:innen zunimmt, schreibt das Unternehmen nämlich weiterhin massive Verluste. Im letzten Quartal verzeichnete Spotify bei 696 Millionen aktiven Nutzer:innen einen Nettoverlust von 86 Millionen Euro – die Aktie fiel daraufhin um 11 Prozent.