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Starlink startet bald: Alle Infos zu Elon Musks Satelliten-Internet

Elon Musks Starlink-Projekt nähert sich dem Start. Mit den im Oktober 2020 in den Orbit gesetzten Satelliten erreicht der Dienst die kritische Größe, um zumindest teilweise den Betrieb aufzunehmen. Wir beantworten alle Fragen, die sich zu einem Projekt dieser Größenordnung stellen könnten.

12 Min. Lesezeit
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Das Deployment eines 60er Batches von Satelliten hat begonnen. (Bild: SpeceX)

Die Zielsetzung des SpaceX-Projekts Starlink ist schnell erklärt. Starlink will einen globalen Breitband-Internetgürtel um die Erde legen und ist auf eine Flotte von zwischen 12.000 und 42.000 Satelliten konfektioniert. Die Satelliten sollen in relativ niedrigen Umlaufbahnen fliegen, Daten von Bodenstationen erhalten und untereinander per Laser weiterleiten. Das Satellitennetz soll vor allem den ländlichen Raum mit schnellem und gleichzeitig kostengünstigem Internetzugang versorgen.

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Was so einfach klingt, ist tatsächlich ein überaus komplexes Unterfangen. Wir haben ein paar Fragen zusammengetragen, die ihr euch wahrscheinlich ebenso stellt und liefern die Antworten. Schreibt gerne weitere Fragen in die Kommentare. Wir werden den Beitrag bei Bedarf aktualisieren.

Wer erlaubt denn so was? Was passiert mit dem Weltraumschrott und so weiter. Das Projekt ist so unvorstellbar groß, dass ihr schon eine Menge an Vorstellungskraft braucht, um es zu durchdringen. Wir gehen schrittweise vor.

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Wie viele Satelliten werden für das Breitband-Internet aus dem All benötigt?

SpaceX-Chef Elon Musk hatte stets eine Zahl von 500 Satelliten kommuniziert. Damit sollte der Start des Angebots in den USA möglich sein, während zwischen 800 und 1.200 erforderlich würden, um eine weltweite Abdeckung zu ermöglichen. Jeder weitere Satellit brächte dann nur noch mehr Bandbreite für die individuelle Internetverbindung. Anders ausgedrückt: je mehr Satelliten im Orbit sind, desto schneller wird die Anbindung für den einzelnen Nutzer.

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Mit dem Start von 60 weiteren Satelliten am 6. Oktober 2020 hat SpaceX nun über 700 Satelliten in der Erdumlaufbahn. Nicht alle der in den letzten Wochen ins All geschossenen Satelliten befinden sich indes bereits auf ihrer endgültigen Position. Sobald das erfolgt sei, werde SpaceX „eine ziemlich große öffentliche Betaversion im Norden der USA und hoffentlich auch im Süden Kanadas“ durchführen, twitterte SpaceX-Chef Elon Musk.  Andere Länder würden folgen, sobald die behördliche Genehmigungen vorlägen, so Musk weiter. Schon im Sommer hatte Musk angedeutet, dass ein Testbetrieb auch in Deutschland nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte.

Die endgültige Positionierung der bisher ins All geschossenen Satelliten soll laut Experten Ende Februar 2021 abgeschlossen sein. Dann will Starlink zunächst in den USA und Kanada den Betrieb aufnehmen und leistungsfähige Internetverbindungen aus dem All zu konkurrenzfähigen Preisen bieten. Seit Juli läuft ein Test des Satelliteninternets im US-Bundesstaat Washington. Obwohl SpaceX Stillschweigen vereinbart hatte, sickerten einige Daten durch. Danach sollen zwar die Latenzen niedrig, die Datenraten aber ihrerseits nicht hoch gewesen sein.

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Andere Töne hört man aus der US-Armee. Die hatte im Mai 2020 einen Dreijahresvertrag  mit Starlink geschlossen und will das Satelliteninternet in dieser Zeit auf Herz und Nieren testen. Dort ist man bislang mit den erreichbaren Datenraten durchaus zufrieden.

Wer hat ein Projekt dieser Größenordnung genehmigt?

Insgesamt könnten irgendwann bis zu 42.000 Starlink-Satelliten die Erde umkreisen. Für eine Gesamtzahl von 12.000 Satelliten liegen SpaceX Genehmigungen der zuständigen US-Behörde FCC (Federal Communications Commission) vor. Das ist bereits eine gewaltige Zahl, vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bislang nur rund 2.500 Satelliten insgesamt die Erde umkreisen.

Wieso kann jetzt die FCC als amerikanische Behörde eine Genehmigung für die Nutzung des Weltalls erteilen, fragt ihr euch vielleicht. Das tut sie streng genommen nicht, denn der Weltraum ist abseits geschlossener völkerrechtlicher Verträge eine Art rechtsfreier Raum. Er gehört zu keinem Staat und kann daher keiner Rechtsetzungsgewalt zugeordnet werden. Die FCC genehmigt vielmehr die Starts aus und den Betrieb in den USA unter Beachtung geltenden Rechts.

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Im Oktober 2019 reichte SpaceX bei der International Telecommunication Union (ITU), einer Behörde der Vereinten Nationen, die sich um die erforderlichen Frequenzen kümmert, Anträge für weitere 30.000 Satelliten ein.

SpaceX bittet um die Genehmigung von Satellitengruppen aus jeweils 1.500 Stück, die sich in verschiedenen erdnahen Umlaufbahnen bewegen sollen. Die ITU kann dabei nicht den Einsatz an sich genehmigen, würde aber die erforderlichen Frequenzen erteilen und darauf achten, dass es nicht zu Störungen anderer Himmelskörper kommt. Dabei achtet sie als übernationale Einrichtung auch auf die Wahrung der Interessen anderer Staaten.

Dass die 30.000 zusätzlich avisierten Satelliten wirklich in voller Zahl gebaut und ins All gebracht werden, gilt unter Experten mindestens als fraglich. Fraglich ist zudem, ob die ITU es schaffen wird, den im Umfang gewaltigen Antrag sachgerecht zu bearbeiten.

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Inzwischen gibt es ebenso Zweifel daran, dass schon allein die Genehmigung der FCC einer gerichtlichen Überprüfung standhalten würde. Juristen wenden ein, dass die Behörde die Umweltauswirkungen einer derart gigantischen Menge von Himmelsflugkörpern nicht hinreichend beachtet hätte.

Wie schnell wird das Projekt realisiert sein?

Im Mai 2019 hat SpaceX die erste Ladung von 60 Satelliten in die Umlaufbahn geschossen. Mit dem Start von 60 weiteren Satelliten am 6. Oktober 2020 hat SpaceX nun über 700 Satelliten in der Erdumlaufbahn.

Auch künftige Starts sollen immer wieder Pakete mit 60 Satelliten in die Umlaufbahn schießen. Mit jedem Paket soll die nutzbare Bandbreite laut Elon Musk um rund ein Terabit zunehmen. Das Projekt soll nach seinen Angaben so kalkuliert sein, dass es sich ab einer installierten Basis von 1.000 Satelliten wirtschaftlich trägt.

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Starlink-Satelliten werden in den Orbit entlassen. (Screenshot: t3n)

Starlink-Satelliten werden in den Orbit entlassen. (Screenshot: t3n)

Insofern dürfte es wesentlich von der Nachfrage abhängen, ob SpaceX tatsächlich in Richtung 12.000 Flugkörper und darüber hinaus gehen wird. Jedenfalls ist nicht davon auszugehen, dass das Projekt mit ähnlich kurzen Startfrequenzen fortgeführt wird, wie es derzeit noch der Fall ist, sobald eine Abdeckung des Globus erreicht ist.

Grundsätzlich ist SpaceX nach eigenen Angaben in der Lage, alle zwei Wochen ein neues Satelliten-Paket zu starten. Damit könnte das Unternehmen in diesem Jahr noch bis zu sechs Starts mit jeweils 60 Satelliten durchführen und so bis Ende 2020 auf über 1.000 Flugkörper kommen.

Rechnen wir mit der Zweiwochen-Frequenz weiter, würden pro Jahr 1.560 Satelliten platziert und das Projekt wäre im Herbst 2027 in der genehmigten Ausbaustufe von 12.000 Einheiten angekommen.

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Eine Beschleunigung wird sich dann ergeben, wenn SpaceX das Starship-Projekt für den realen Einsatz bereit hat. Mit dem „Starship“, vor allem der neuen Rakete „Super Heavy“ sollen dann 400 Satelliten mit einem Start in die Umlaufbahn gebracht werden können.

Video: Elon Musk stellt den ersten Prototyp des Starship vor.

Wer finanziert das Projekt und was kostet es?

Die Schätzungen der Kosten für den Aufbau des Starlink-Netzes schwanken stark. War zunächst von mindestens zehn Milliarden Dollar Kosten die Rede, gehen die Experten der Investmentbank Morgan Stanley inzwischen davon aus, dass SpaceX bis 2032 rund 50 Milliarden Dollar aufwenden muss. Erst danach könnten nach Auffassung der Experten nennenswerte Gewinne einzufahren sein.

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Bislang erweist sich die Finanzierung für SpaceX nicht als Problem. Im Schnitt über eine Milliarde an frischen Mitteln kann das Unternehmen jährlich akquirieren. Die Investorenbasis ist überaus breit angelegt, sogar Googles Mutter-Konzern Alphabet beteiligt sich immer wieder.  Zu den bekannteren Investoren gehören daneben Peter Thiels Founders Fund, Baillie Gifford, Valor Equity Partners, Fidelity und der in aktuellen Finanzierungsrunden besonders aktive Gigafund.

Investoren gegenüber präsentiert SpaceX das Starlink-Projekt als eines mit einem Marktpotenzial von einer Billion Dollar, also 1.000 Milliarden. Dagegen wirken selbst potenzielle Startkosten von 50 Milliarden fast zwergenhaft.

Die Marktbewertung von SpaceX ist Jahr für Jahr um mehrere Milliarden gestiegen und bewegt sich auf die 44 Milliarden zu. Überlegungen, Starlink abzuspalten und separat an die Börse zu bringen, waren im Frühjahr 2020 bekannt geworden. Elon Musk hatte dem Plan allerdings schnell eine Absage erteilt. Er will das Einnahmepotenzial Starlinks für die Querfinanzierung der anderen SpaceX-Aktivitäten erhalten.

Kommen sich die Satelliten nicht gegenseitig in die Quere und was ist mit dem Weltraumschrott?

Nein, die Einheiten stören sich gegenseitig nicht. Die Starlink-Satelliten fliegen auf sehr erdnahen Umlaufbahnen in einem Distanzspektrum von 328 bis 580 Kilometern, derzeit auf 550 Kilometern Distanz. Dabei werden Gruppen von jeweils 20 Einheiten  so ausgesetzt, dass sie nicht mit anderen kollidieren können – zumindest nicht mit solchen des gleichen Herstellers. Zukünftige Starlink-Einheiten sollen in maximalen Höhen von bis 1.200 Kilometern ausgesetzt werden.

Wer schon einmal Starlink-Gruppen am Nachthimmel erspäht hat, könnte beobachtet haben, wie Satelliten sich vermeintlich gegenseitig überholen. Diese Art optischer Täuschung kann sich ergeben, wenn Satelliten auf unterschiedlichen Umlaufbahnen fliegen. Einheiten auf derselben Umlaufbahn fliegen stets gleich schnell.

Konventionelle Satelliten hingegen liegen auf sogenannten geostationären Umlaufbahnen in 36.000 Kilometern Höhe. Hier bewegen sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Erde und stehen deshalb immer an einem festen Punkt über dem Äquator.

SpaceX plant, einmal gesetzte Satelliten rund fünf Jahre im Orbit zu behalten und dann gegen dem Fortschritt der Technik entsprechende Modelle auszutauschen.

Die FCC will Regularien erlassen, die Satellitenbetreiber zwingen, ihre Satelliten nach Ende der Nutzungsdauer auch wieder aus dem Orbit zu entfernen, anstatt sie einfach als Schrott in der Umlaufbahn zu lassen.

Kleine erdnah platzierte Satelliten verglühen schnell und vollständig beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Das hat SpaceX mit Tests an zwei Satelliten bereits nachgewiesen. Die aktuelle Generation der Starlink-Einheiten verglüht danach zu 100 Prozent, also restlos, beim Atmosphäreneintritt.

Um Kollisionen mit anderen Himmelskörpern zu vermeiden, verfügen die Starlink-Einheiten über Erkennungssysteme, einen Lagesensor und einen Hallantrieb. So können sie Zusammenstößen ausweichen.

Klein-Satelliten wie die Starlink-Einheiten stehen nicht optisch fest am Firmament, sondern fliegen in relativ geringer Höhe sichtbar um die Erde. Am Nachthimmel zeigen sich die Starlink-Einheiten stets als Lichterketten.

Das Licht entsteht durch die Reflexion von Sonnenstrahlen auf dem Solar-Panel. Die Kettenoptik resultiert aus dem Deployment im Orbit. Gleichzeitig gestartete Satelliten-Pakete bleiben in Gruppen von etwa 20 Einheiten beieinander.

Als Ausfluss der niedrigen Umlaufbahn und der daraus resultierenden, sichtbaren Flugbewegung, benötigt Starlink für eine verlässliche Abdeckung des Globus deutlich mehr Satelliten als es bei einer geostationären Lösung der Fall wäre. Deshalb muss SpaceX so viele Einheiten platzieren.

Find Starlink weiß, wo die Satelliten gerade sind. (Screenshot: t3n)

Eine geostationäre Lösung würde im gegebenen Anwendungsfall aber nicht funktionieren, weil die Entfernung von 36.000 Kilometern zur Erde zu einer inakzeptablen Latenz führen würde. Die Daten würden schlicht zu lange brauchen, um von der Erde zum Satellit und zurück zu gelangen.

Wenn ihr wissen wollt, wo sich die Starlink-Satelliten am Nachthimmel besonders gut beobachten lassen, solltet ihr die Website Findstarlink konsultieren.

Schaden die Satelliten der Umwelt?

Es gibt in der Tat Beschwerden über die Störung des Nachthimmels an sich. Ob das einen realen Schaden darstellt, darüber sind sich Juristen in den USA uneins. Manche behaupten, die FCC hätte die Starlink-Megakonstellation mit 12.000 Satelliten unter Abwägung mit Umweltinteressen so nicht genehmigen dürfen. Das bliebe jedoch rechtlich zu klären.

Handfester sind da jedenfalls die Beschwerden der Astronomen dieser Erde. Die beobachten den Himmel mit hochgenauen Instrumenten und sehen sich nun mit dem Effekt konfrontiert, dass ihnen immer häufiger Starlink-Einheiten durch die Optik fliegen. Das Problem entsteht, weil die Solarpanele der Starlink-Satelliten das Licht der Sonne auf die Erde reflektieren und dadurch leuchten. So entstehen helle weiße Linien über den Teleskopbildern. Manches Bild wird so unbrauchbar.

Neben diesem Effekt tragen die Satelliten aufgrund ihrer Reflexionseigenschaften ganz allgemein zur Lichtverschmutzung bei. So können immer mehr Menschen immer weniger Sterne sehen, weil die Lichtbarriere die Sicht versperrt. Dazu trägt auch die Lichtentwicklung urbaner Regionen bei. Nach Untersuchungen der Internationalen Astronomischen Union (IAU) können bereits derzeit schon rund die Hälfte aller US-Amerikaner gar keine Sterne mehr am Himmel sehen.

Den Bedenken der Astronomen versucht SpaceX Rechnung zu tragen. Jüngst hat SpaceX einen der Satelliten mit einem Schutzschirm aus einem schwarzen Schaum ausgestattet. So soll verhindert werden, dass die Unterseite des Satelliten Sonnenlicht zur Erde reflektiert. Der Schaum soll aber andererseits die Durchlässigkeit des Systems für die Radiowellen der Antennen auf der Unterseite nicht beeinträchtigen. So ausgestattete Satelliten sollen mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar sein.

Im Februar 2020 hatte SpaceX versucht, die Helligkeit der Satelliten zu verringern, indem sie mit schwarzer Farbe überzogen wurden. Zwar konnten die Lichtreflexionen um etwa 55 Prozent gesenkt werden. Das stellte sich aber als unzureichend heraus und führte überdies zu Hitzeproblemen im Satelliten. Diese soll der neue Sonnenschirm dadurch vermeiden, dass er nicht direkt mit dem Satelliten verbunden ist und deshalb Wärme nicht an ihn ableiten kann.

Zudem hängt das Störpotenzial stark mit der konkreten Erdentfernung zusammen. Schon in einer Umlaufbahn von rund 500 Kilometern soll der visuelle Effekt nur noch gering sein.

Wie ist so ein Satellit ausgestattet?

Die Starlink-Einheiten werden in Stapeln ins All geflogen. Sie werden daher als flache Bauteile, deren Optik von ihrem Sonnenflügel dominiert wird, hergestellt. Mit einem Gewicht von 227 bis 260 Kilogramm pro Stück gehören sie zur Klasse der sogenannten Smallsats, die definitorisch alle Einheiten zwischen 100 und 500 Kilogramm umfasst.

Die ersten Einheiten waren rund 1,10 Meter lang, 70 Zentimeter hoch und ebenso tief. Dieses amerikanische Medium charakterisiert die aktuellen  Starlink-Satelliten als „etwa so groß wie ein Tisch“.

Damit wird deutlich, dass der Orbit mit derart kleinen Geräten kaum nennenswert zu füllen ist. Bedenken, man steuere auf eine Wand an Satelliten zu, die nicht nur die Sicht behindert, scheinen danach überzogen.

Zur Steuerung der Lage und zum Erreichen der Umlaufbahn, sowie für den Austritt aus selbiger, haben die Satelliten kryptonbetankte Ionentriebwerke und Schwungmotoren an Bord, mit denen sie ihre Flugbahn anpassen können. Über sogenannte Star-Tracker messen sie ihre Position in Relation zu vorgegebenen Sternkonstellationen. Eine Antenne im Frequenzband von 27 bis 40 Gigahertz erledigt den Datenverkehr.

Das Konzept des Starlink-Netzwerks sieht vor, dass die Satelliten mit einem riesigen Netz an Bodenstationen zusammenarbeiten, um Daten ins All und wieder aus dem All zu bekommen. Dabei soll die Kommunikation der Satelliten untereinander, also das Weiterreichen der Daten von Einheit zu Einheit, bis der Bestimmungsort geografisch am nächsten ist, per Laser erfolgen.

Bislang ist jedoch kein Starlink-Satellit mit einem entsprechenden Laser an Bord in die Umlaufbahn gebracht worden. Die Kommunikation wird also zunächst nicht optisch, sondern per Funk erfolgen müssen. Dabei werden die Datensignale wohl zwischen der Erde und den einzelnen Satelliten hin- und hergeschossen, um den Bestimmungsort zu erreichen. Späterhin sollen die Satelliten die Informationen im All untereinander weiterleiten. Das würde die Latenz jedenfalls deutlich verbessern.

Ohne Laser und ohne Verbindungen der einzelnen Satelliten untereinander braucht SpaceX ein riesiges Netz an Bodenstationen, dessen Ausbau in den USA bereits auf vollen Touren läuft.

Das Zugangsterminal, das letztlich beim Kunden installiert werden muss, sollte laut Musks erster Charakterisierung die Größe „einer kleinen bis mittleren Pizza“ haben. Später bezeichnete er die Terminals als „UFO am Stock“. Sie sollen über eine Automatik verfügen, die die Antenne ausrichtet. Die Installation der Geräte soll ohne Expertenwissen für jedermann zu bewerkstelligen sein.

Dass dieses Versprechen Substanz zu haben scheint, bestätigt der Leiter der Abteilung für Notfallkommunikation in der IT des Militärs, Richard Hall, gegenüber CNBC: „Ich habe noch nie taktisches Satellitenequipment so schnell eingerichtet, und es war noch nie auch nur annähernd so zuverlässig.“ Üblicherweise dauere es zwischen 30 Minuten und einer Stunde, um einen Empfänger für traditionelles Satelliteninternet einzurichten und zu verbinden. Starlink hingegen sei schon nach fünf bis zehn Minuten startklar, die Einrichtung könne von einer Person erledigt werden. Auf diverses, bisher erforderliches Zusatzequipment könne verzichtet werden.

Ende März 2020 hatte die FCC SpaceX den Betrieb von bis zu einer Million dieser Terminals in den USA genehmigt. Die Zahl erscheint zunächst gering, könnte aber zeigen, dass Musks Aussage, er wolle und könne den TK-Providern speziell im urbanen Raum keine Konkurrenz machen, durchaus Substanz hatte.

Auch zu den Kosten für den einzelnen Haushalt hat sich Musk bereits geäußert. Danach sollten US-Kunden zunächst mit monatlich 80 Dollar für den Satelliten-Internetzugang rechnen. Ob es weitere preislich relevante Rahmenbedingungen oder unterschiedliche Leistungspakete geben wird, ist noch unklar.

Dieser Beitrag wurde am 11. Oktober 2020 umfassend aktualisiert und erweitert.

Passend dazu: SpaceX: Starship-Prototyp besteht ersten Flugtest

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15 Kommentare
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Zero

Der Weltraum ist ein rechtsfreier Raum? Hat nicht die NASA oder eine andere US-Institution vor einiger Zeit verlautbart, dass zumindest Rohstoffförderung im Weltraum durch diese genehmigt werden müsse?

Antworten
Ima

Interessant. Die Bundesnetzagentur hat hier für den Raum DE auch ein Wörtchen mit zureden … Diese vergibt nämlich die jeweiligen Frequenzen im Auktionsverfahren. Ähnlich wird das auch in anderen Ländern gehandhabt.

Auch interessant wäre die jeweilige Sendeleistung in Watt oder dBm – gibt es hierzu Details?
Vg

Antworten
Udo

Das wird in den USA enden, dort wird es als Hype starten. Dann fallen die ersten Satelitten aus, danach immer mehr. Dann versagt die Technik tagelang oder in „Hotspots“ sinkt die Rate.
Was ist denn schon ein Terrabyte

Wenn nicht zuviel Raketen das Ziel verfehlen. Nach Coron wird das Geld knapper

Antworten
Franz

Das Geld wird nicht knapp, es ist eine Vorstellung, die so lange was Wert ist, so lange es Menschen gibt die ihm Wert GEBEN. Vorstellungen können begrenzt, unbegrenzt oder nichts Wert sein.

Das Lustige ist, dass viele Menschen Geld haben wollen und ihm damit Wert geben ohne es zu haben.
Die Natur kommt gänzlich ohne diese Vorstellung aus.

Antworten
Andrew

Ich hoffe dass der Weltraumschrott sich baldmöglichst selbst zerstört und dann die nervösen Erkrankungen wieder abnehmen.

Antworten
Dorothee

Wo kommen die Milliarden her, die ein solches Projekt kostet?

Antworten
Emil

Das ist die Firma von Elon Musk, die kosten dafür tragen die selbst.

Antworten
Engin

Wie wird die qalität und leistung beeinträchtigt wenn die laser verbindungen durch umwelteinflüsse wie regen,nebel oder schnee gestört werden

Antworten
Doc Who

Wie Prof. Wörner der Generaldirektor der ESA unlängst zu Space X sich äußerte was er davon hält. Er verspüre Neid, die ehrlichste Form der Anerkennung, was Space X respektive die Amerikaner da realisieren. Den Europären bleibt nur das Hinterherschauen, wie bereits bei Themen wie Betriebsystem, Hardware wie PCs und Smartphones und Satelittennavigation. Das die Europäre abgeschlagen sind zeigt schon das unlängst insolvent gegangene Projekt aus UK, OneWeb das ein Pendant zu Starlink sein/werden sollte.

Antworten
Piet50

die Miliarden kommen von all den Usern die meinen ohne irgendwelche unsinnigen Apps und Netzwerken nicht mehr existieren zu können. Das nennt man Assimilation und das selbstständige Denken wird in Zukunft komplett entfallen und vollkommende Fremdsetuerung unser Konsumverhalten bestimmen. Der Mensch als dumme Drohne. Erschreckend!

Antworten
Mary

Es gibt Orte, ganz nah der modernen Welt die 2021 nicht einmal 2Mb Internet-Download erhalten. Keine stabile Netzverbindung mit dem Smartphone, und teiweise gar kein Netz übers Festnetztelefon. Und das 30 Autominuten neben einer Grossen Stadt mit 50’000 Einwohner, mitten in Europa.
Stell dir vor, du könntest diesen Artikel gar nicht lesen.
Darum freue ich mich auf Starlink und Daumen hoch für Elon Musk.

Antworten
Michael Gattinger

Seite 2 „Auch künftige Starts sollen immer wieder Pakete mit 60 Satelliten in die Umlaufbahn schießen. Mit jedem Paket soll die nutzbare Bandbreite laut Elon Musk um rund ein Terabit zunehmen.“
Sehr geehrte Redaktion,
bitte ergänzt hier die Zeiteinheit. Es wird von Terabit gesprochen, aber in welcher Zeiteinheit? Pro Tag? Pro Stunde? Pro Minute? Pro Sekunde? Pro Kunde?

Dankeschön

Michael Gattinger

Antworten
MaxGrande

Sind die 53.000 Satelliten von Space-EX nicht genug um uns auszuradieren von der Erdoberfläche?

Antworten
Bernie Ess

Wow, an dieser Haltung, wie hier in dieser Kommentarspalte geäußert, wird De zügig und konstant zurückfallen. Über Elon Musk haben sie mit seinen Elektroautos am Anfang auch gelacht. Der fing von Null an, ging ein paar Mal fast pleite, nun war es der Autobauer, der in der Corona- Krise als einziger kräftig zulegen konnte. Autsch. Dasselbe mit SpaceX. Würde mich nicht wundern, wenn er auch mit der Boring Company durchstarten wird. Ach ja, Neuralink vergessen.

Antworten
huhaa

wurden wir menschen gefragt ob wir das am himmel überhaupt sehn wollen?
ich liebe den sternen himmel und hab null bock darauf
das ist doch mega ein eingriff nicht?

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