Siebter Starship-Testflug: Oberer Teil der Musk-Rakete explodiert

Der siebte Testflug von Starship, dem größten Raketensystem der Raumfahrtgeschichte, ist mit einem Teilerfolg, aber auch einer Enttäuschung zu Ende gegangen.
Elon Musks Unternehmen SpaceX fing dabei den Booster der Rakete zum zweiten Mal ein, die rund 50 Meter lange obere Raketenstufe des Starship explodierte allerdings und sorgte für spektakuläre Bilder am Himmel.
Musk: „Der Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung ist garantiert!“
In den sozialen Medien wurden Fotos und Videos von scheinbar verglühenden Teilen des Raumschiffs veröffentlicht, als diese über den Turks- und Caicosinseln südöstlich der Bahamas im Atlantik wieder in die Erdatmosphäre eintraten. Musk teilte eines der Videos auf seiner Plattform X und schrieb: „Der Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung ist garantiert!“
SpaceX verkündete via X: „Die Teams werden die Daten aus dem heutigen Flug weiter auswerten, um die Ursache besser zu verstehen.“ Bei so einem Test liege der Erfolg darin, „was wir lernen, und der heutige Flug wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit des Starship zu verbessern“, schrieb das Unternehmen.
Sauerstoff- oder Treibstoffleck wohl für die Explosion verantwortlich
Laut Techcrunch sei der Kontakt zur oberen Raketenstufe etwa achteinhalb Minuten nach Beginn des Fluges verloren gegangen, SpaceX bestätigte das in einer Pressemitteilung. Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration bestätigte, dass sie in dem Gebiet, in dem Trümmer entdeckt wurden, eine Reihe von Flügen verlangsamt oder umgeleitet habe.
Der Grund für die Explosion war laut Musk wohl ein „Sauerstoff-/Treibstoffleck“ im Inneren der Rakete, das zu viel Druck im Hohlraum des Raumschiffs aufgebaut habe. Musk erklärte, SpaceX werde ein Feuerlöschsystem in diesen Teil des Raumschiffs einbauen und den Entlüftungsbereich vergrößern, um den Druck zu reduzieren.
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Bericht: Rakete war mit Starlink-Satelliten-Attrappen beladen
Der Test war ein besonderer, da die Starship-Rakete laut Techcrunch mit zehn Starlink-Satelliten-Attrappen beladen war. Der Plan lautete, den ersten Nutzlasteinsatz mit dem Raumschiff zu simulieren. SpaceX verkündete, die Avioniksysteme dieses Starship seien „komplett neu gestaltet“ worden und verfügten über einen leistungsstärkeren Flugcomputer und integrierte Antennen mit Starlink-, GNSS- und Backup-HF-Kommunikationsfunktionen. Als positiv kann das Musk-Unternehmen verbuchen, dass der etwa 70 Meter lange Booster der Rakete namens Super Heavy zum zweiten Mal erfolgreich eingefangen wurde.
Die Konkurrenz ist ebenfalls aktiv: Einen Tag zuvor hatte die Rakete New Glenn des Raumfahrtunternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos bei einem ersten Testflug die geplante Umlaufbahn erreicht, war aber nicht wie vorgesehen auf einer Plattform im Atlantik gelandet.