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Porträt

Dieses Startup aus Aachen schenkt alten E-Auto-Batterien ein neues Leben

Wohin mit den ganzen Autobatterien, wenn diese einmal ausgedient haben? Auf diese Frage will das Startup Voltfang eine Antwort haben.

Von Vicky Isabelle Bargel
2 Min.
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Die drei Gründer hinter der Idee: Roman Alberti, Afshin Doostdar und David Oudsanji (v.l.n.r.). (Foto: Voltfang)

Ein junges Startup aus Aachen will gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, gleich zwei Probleme mit Ökostrom lösen: Es will einen günstigen Stromspeicher für Solarenergie herstellen und dafür ausgemusterte Autobatterien recyceln. Klingt nach einer Win-Win-Situation. Was steckt hinter dem Ansatz von Voltfang?

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Die Idee zu Voltfang stammt von drei Studenten der RWTH Aachen: Afshin Doostdar, Roman Alberti und David Oudsandji. Schon zu Beginn ihres Studiums haben sie sich angefreundet und gemeinsam ein Campermobil gekauft. Wenn sie mit ihrem Camper unterwegs waren, merkten sie schnell, dass die Batterie des Mobils nicht ausreichte, um die drei bei ihrem Ausflug permanent mit Strom zu versorgen. Eine Solaranlage musste aufs Dach – eine Solaranlage plus Stromspeicher.

Die Idee entstand beim Campen

Alberti ist der Ingenieur unter den drei Gründern. „Der ist so ein Macher-Typ“, sagt Mitgründer und Freund Oudsandji im Interview mit t3n über seinen Freund. Alberti hat die PV-Anlage selber aufs Dach des Campers gebaut und für den Stromspeicher an einer Alternative zur Bleibatterie getüftelt. Schließlich kam dabei die Erkenntnis: Die alte Batterie eines E-Autos eignet sich wunderbar als Speicher. Die Idee zu Voltfang war entstanden.

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Mit dieser Idee haben sich Dootsdar, Alberti und Oudsandji im April 2020 auf das Gründerstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen beworben – und es schließlich auch erhalten. Kurze Zeit später stand der erste Prototyp des Energiespeichers, der erste Voltfang. Für die Stromspeicher nutzt das Startup nun tatsächlich die ausrangierten Batterien von Elektroautos. Die Batterien sollen dabei noch eine Restkapazität von achtzig Prozent der ursprünglichen Ladekapazität haben, wenn sie durch das Team recycelt werden. Genug also, um noch einige Jahre weiter genutzt zu werden. Das Ziel von Voltfang ist es, so die Lebensdauer der Batterien zu verdoppeln.

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So könnte der Heimspeicher von Voltfang aussehen. (Foto: Voltfang)

So könnte der Heimspeicher von Voltfang aussehen. (Foto: Voltfang)

Der Markt ist noch recht jung

Das Thema Second-Life-Batterien ist zwar noch recht jung, das Startup ist mit dem Ansatz allerdings nicht ganz alleine. Seit einer ganzen Weile arbeiten auch die großen Player der Branche an einem Ansatz für Second-Life-Batterien. BMW, Bosch und Vattenfall haben schon 2018 ein gemeinsames Projekt gestartet, bei dem Batteriemodule aus alten BMW-Modellen zu einem großen Stromspeicher zusammengeschlossen wurden. Der Unterschied zu Voltfang ist hier allerdings, dass die Etablierten ihren Stromspeicher im Primärregelenergiemarkt einsetzen. Das Startup legt seinen Fokus auf Gewerbe- und Heimspeicher. Auf dem Markt der Stromspeicher für Privathaushalte konkurrieren Voltfang aktuell vor allem mit Anbietern neuer Batteriemodule, wie zum Beispiel Teslas Powerwall oder Energiespeicher von Sonnen.

Zur Zeit befindet sich das Startup mitten in der Zertifizierungsphase für den Industriespeicher, in wenigen Monaten soll die Produktion anlaufen. Im nächsten Jahr soll dann auch der Voltfang für zu Hause seine Marktreife erreichen. Im April will das Startup die erste Finanzierungsrunde schließen. Dafür suchen die Gründer noch nach Investoren.

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Die Gründer setzen auf Nachhaltigkeit

Der Claim von Voltfang lautet wie der vieler junger Startups: Nachhaltigkeit. Die Gründer wollen die Kreislaufwirtschaft vorantreiben, ihren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Diese Mission sei der Antrieb von Voltfang, denn, so sagt Mitgründer Oudsandji: „Wir müssen alle was für die Energiewende tun.“

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Gunar Gürgens

Renault hat sowas übrigens schon komplett in NRW aufgebaut: https://www.golem.de/news/energiewende-renault-baut-stromspeicher-in-ein-kraftwerk-2011-152353.html

Schade, dass hier wieder nur von gestarteten, aber anscheinend noch nicht abgeschlossenen Projekten mit Beteiligung der deutschen Automobilindustrie steht. Es gibt durchaus weit innovativere große Automobilunternehmen außerhalb von Deutschland (und nicht nur Tesla). Aber vermutlich haben die nicht so ein großes Mitteilungsbedürfnis, weil es anscheindend für die ganz normal zu sein scheint.

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