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Dieses Startup bricht das Tabu um Verdauungsbeschwerden

Unsere Verdauung und vor allem die Probleme damit sind für viele immer noch ein Tabu. Das Startup Cara Care nimmt kein Blatt vor den Mund und sorgt für ein gutes Bauchgefühl.

Von Noëlle Bölling
4 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Wie geht kacken? So und nicht anders beginnt „Darm mit Charme“, das Erstlingswerk der damaligen Medizinstudentin Giulia Enders. Das Sachbuch schaffte es aus dem Stand auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste und verkaufte sich im Erscheinungsjahr über eine Million Mal. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr, schließlich befasst Enders sich in ihrem Werk auf äußerst sympathische und ehrliche Art mit einem Thema, das bis heute als Tabu gilt und doch so vielen unter den Nägeln brennt. Gemeint ist unser Verdauungsapparat – beziehungsweise vor allem die Probleme damit. Einer aktuellen Umfrage zufolge leidet jeder Fünfte in Deutschland regelmäßig unter Bauchschmerzen. Jeder Sechste gab außerdem an, mindestens einmal im Monat mit Magen- oder Darmbeschwerden zu kämpfen. Das sogenannte „Reizdarmsymptom“ kann ein Auslöser dafür sein. Statistiken gehen davon aus, dass rund 14 Millionen Deutsche die Kriterien für diese Diagnose erfüllen.

Volkskrankheit Reizdarm?

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Bauchweh, Durchfall und Krämpfe: Diese Symptome kennt auch Maria, die ihren Nachnamen hier nicht nennen will, nur zu gut. Solange die 26-Jährige sich erinnern kann, musste sie nach dem Essen direkt aufs Klo – häufig unter starken Schmerzen. „Als ich noch ein Kind war, kam niemand darauf, dass ich ein Problem mit der Verdauung haben könnte“, berichtet sie im Gespräch mit t3n. „Meine Eltern vermuteten stattdessen, dass ich mich einfach davor drücken wollte, den Tisch abzuräumen.“ Mit 16 wurden die Beschwerden dann so schlimm, dass sie sich dazu entschied, einen Arzt aufzusuchen. Erst nach wiederholten Magen- und Darmspiegelungen wurde auch ihr ein Reizdarmsyndrom diagnostiziert. „Im Alltag habe ich durch meine Probleme viele Einschränkungen“, sagt Maria. „Vor allem in der Uni oder abends mit Freunden fällt es mir schwer, wie andere auch gemeinsam in einem Restaurant essen zu gehen und einfach einen schönen Abend zu haben – immer aus Angst, direkt wieder auf Toilette zu müssen.“

Jesaja Brinkmann und André Sommer wissen längst, dass eine große Anzahl von Menschen in Deutschland regelmäßig unter verdauungsbedingten Symptomen wie Sodbrennen, Übelkeit, Verstopfung und Durchfall leiden. Neben dem Reizdarmsyndrom können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere (chronische) Krankheiten wie Gastritis und Morbus Crohn die Ursache dafür sein. Weil sie Betroffenen helfen und wichtige Infos und Tipps mit an die Hand geben wollten, riefen die beiden Gründer 2015 unter anderem den Blog Reizdarm.one ins Leben. Dort schreiben sie, dass die Beschwerden nur ein Teil des Problems sind. Wirklich belastend ist für viele Betroffene die Tatsache, dass es nicht gerade einfach ist, an wichtige Informationen zu gelangen und herauszufinden, was wirklich hilft.

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Der Verdauungscoach für die Hosentasche

2016 brachten Jesaja Brinkmann und André Sommer dann Cara Care auf den deutschen Markt. Die App ist für iOS- und Android-Geräte kostenlos und ermöglicht den Nutzern einerseits, ein detailliertes Ernährungstagebuch zu führen, um auf diese Weise herauszufinden, welche Lebensmittel ihnen gut tun und welche die Symptome eher verschlimmern. Andererseits gibt es eine Chat-Funktion. So können erfahrene Ernährungsberater ebenfalls direkt in der App kontaktiert werden und schnell und unkompliziert bei individuellen Problemen weiterhelfen.

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Anonymität spielt dabei eine wichtige Rolle, denn viele Betroffene schämen sich sehr dafür, keine Kontrolle über ihre Verdauungsbeschwerden zu haben. Apps können da oft weiterhelfen. Die Hemmschwelle, von seinen Problemen und Symptomen zu berichten, ist hier deutlich geringer. Genau aus diesem Grund denken Jesaja Brinkmann und André Sommer, dass Mobile-Health-Lösungen vieles bewirken können. Ihr Ziel ist es, die Gestaltung des Gesundheitswesens durch smarte Technologien aktiv mit voranzutreiben und den Nutzern einen leichteren Zugang zu medizinischer Versorgung und einer erhöhten Kontrolle über die eigene Gesundheit zu bieten.

„Ich habe früher oft gegoogelt oder auf speziellen medizinischen Plattformen nach Ratschlägen und Hausmitteln gesucht, um meine Beschwerden zu lindern. Doch leider sind die Symptome von Mensch zu Mensch sehr individuell und im Internet wird man von Tipps und Tricks fast erschlagen“, erzählt Maria. „Irgendwann stieß ich in einem Onlineforum, das eigentlich überhaupt nichts mit der Thematik zu tun hatte, auf eine Gruppe junger Frauen, die genau dasselbe Problem hatten wie ich. Dort hatte ich endlich die Möglichkeit, mich mit anderen Betroffenen direkt auszutauschen und ich muss sagen, der seelische Beistand hat mir fast mehr geholfen als jede medizinische Hilfe.“

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Inzwischen weiß die 26-Jährige: „Meine Verdauungsbeschwerden hingen stark mit meiner Ernährung zusammen. Heute verzichte ich weitestgehend auf tierische Produkte und merke, dass es mir und meinem Körper damit deutlich besser geht.“ Doch das ist nur ein Faktor, der das Wohlbefinden von Magen und Darm maßgeblich beeinflusst. „Auch mein Stresslevel kann extrem negative Auswirkungen auf meine Verdauung haben.“ Eine App wie Cara Care hätte sie sich auch damals schon gewünscht: „Ich denke, man kann mit verschiedenen ätherischen Ölen, Massagen und Tees schon sehr viel Gutes bewirken – das Schwierige ist nur, herauszufinden, was wann das Richtige ist. Eine App, die einem direkt sagt, was zu tun ist, finde ich sehr interessant – unser Handy haben wir schließlich immer dabei. Meinem 16-jährigen Ich hätte dadurch vieles erspart bleiben können.“

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