Stefan Keuchel heuert bei Tesla an

Stefan Keuchel wird neuer PR-Chef von Tesla in Deutschland. Von kommenden November an verantwortet er die Kommunikationsstrategie des kalifornischen E-Autopioniers im deutschsprachigen Raum, darunter auch in Österreich und der Schweiz. Entsprechende Informationen bestätigte Keuchel gegenüber t3n auf Anfrage.
11 Vorstellungsgespräche bis zum Arbeitsvertrag
Bekanntheit in der hiesigen Tech-Szene erlangte Keuchel vor allem durch seine Rolle als Googles erster Pressesprecher in Deutschland. Zehn Jahre war er für den Suchkonzern tätig. Danach folgten Stationen bei der Daimler-Tochter Mytaxi und zuletzt bei Enfore, dem gehypten Kassen-Startup von Szenekopf Marco Börries. Seinen bisherigen Arbeitgeber verlässt Keuchel nach etwas mehr als nur einem Jahr.
„Tesla ist eines der innovativsten und spannendsten Unternehmen der Welt, das eine Menge – dringend benötigten – frischen Wind in die Autoindustrie bringt“, sagte Keuchel im Gespräch mit t3n. „Und natürlich freue ich mich auch tüchtig darüber, dass sich Tesla am Ende für mich entschieden hat – obwohl ich im Wettbewerb mit einigen sehr kompetenten PR-Kollegen stand.“ Dem Arbeitsvertrag beim E-Autobauer seien eine Anfrage bei Linkedin sowie elf Gespräche in drei Monaten vorausgegangen.
Das harte Auswahlverfahren der Kalifornier war wohl auch nötig, denn Tesla steht seit Monaten in der Kritik. Mehrfach konnten die Produktionsziele des begehrten Model 3 nicht erreicht werden. Hinzu kamen diverse Negativschlagzeilen über Tesla-Chef Elon Musk, der öffentlich gegen Aktionäre wetterte und in einem Interview an einem Joint zog. In Deutschland stritt sich Tesla darüber hinaus mit Gewerkschaften über unzureichende Löhne bei der Konzerntochter Grohmann Automation.
„Mein Eindruck ist, dass sich das Blatt dreht“
Muss Keuchel bei den Kaliforniern nun also den Feuerwehrmann spielen? „Zugegeben: 2018 war aus PR-Sicht ein eher schwieriges Jahr für Tesla“, sagte er. „Und natürlich steht man mit einem so meinungsstarken und charismatischen CEO wie Elon Musk sehr stark im Fokus der Medien. Mein Eindruck ist jedoch, dass sich das Blatt gerade dreht.“ Keuchel verweist beispielsweise auf die 100.000 Fahrzeuge des Model 3, die innerhalb von nur einem Jahr produziert worden seien. „Nie zuvor wurden in so kurzer Zeit solche Produktionszahlen bei einem Elektofahrzeug erreicht“, so der Hamburger weiter. Ab 2019 würden auch die ersten europäischen Vorbesteller ihr Fahrzeug erhalten. Immerhin: Den richtigen PR-Sprech hat Keuchel schon drauf.
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Elon Musk hat nicht gegen seine Aktionäre gewettert, sondern gegen die Short Seller, die nicht nur massiv gegen Tesla wetten, sondern sich ständig – wie ich meine – kursmanipulierend und rufschädigend in der Öffentlichkeit äußern.
Short Seller haben Aktien nur gemietet, um sie zuerst teuerer zu verkaufen, damit den Kurs nach unten zu bringen, um sie dann zu einem billigeren Preis nachträglich zu bezahlen. Jeder kann für sich entscheiden, ob man sowas gut finden muss.
Elon Musk zog einmal an einem Blunt (Marihuana gefüllte Zigarre) des Bloggers und bedeutete, dass das nichts für ihn wäre, da es sich schlecht auf die Produktivität auswirkt. Warum wird dem immer wieder so eine Bedeutung beigemessen ?
Als Grohmann noch Grohmann war, waren die Gewerkschaften dort nicht präsent. Erst als Tesla das Unternehmen übernahm, wollte man plötzlich einen Sieg einfahren. Musk hat aber lieber mit der Belegschaft direkt verhandelt und kurze Zeit später bekamen alle Mitarbeiter 30% mehr Gehalt als vorher von Grohmann. Zusätzlich bekommt jeder für 10000 Dollar Aktien, die vierteljährlich innerhalb von 4 Jahren ausgezahlt werden.
Nein, Stefan Keuchel muss nicht mit PR-Sprech den Feuerwehrmann spielen. Es wäre schon gut, wenn er den Fake News gegen Tesla hierzulande und den tendenziösen Berichterstattungen mit der Schilderung der Tatsachen entgegentritt.
Ich wünsche ihm viel Erfolg.