Wie Steve Jobs seine Präsentationen in Erlebnisse verwandelte – und du das auch kannst
Mit viel Charisma und Talent hat Steve Jobs Apples Produktankündigungen zu schillernden Events gemacht. Hinter den Auftritten steckten aber vor allem viel harte Arbeit und die Nutzung verschiedener Schlüsseltechniken.
Präsentation: Talent, Tricks und harte Arbeit
Für die legendäre Vorstellung des iPhones im Jahr 2007 etwa soll Jobs fünf Tage lang geübt haben. Allerdings war diese Präsentation auch besonders, denn das Gerät war bei seiner Vorstellung keineswegs marktreif und funktionierte nur eingeschränkt.
Auf welche Techniken sich der ehemalige Apple-Chef bei seinen Präsentationen stützte, hat der Kolumnist Carmine Gallo beobachtet. In seinem Buch „Überzeugen wie Steve Jobs – Das Erfolgsgeheimnis seiner Präsentationen“ legt er seine Erkenntnisse dar und stellt eine ganze Reihe vermeintlicher Schlüsseltricks vor.
Steve Jobs: Spezialeffekte und Überraschungen
Zum einen soll Jobs seine Präsentationen genauestens geplant haben – und zwar analog, mit Stift und Papier. Dabei orientierte er sich wohl an Spielfilmplots. Wichtig war es, eine spannende Geschichte zu erzählen, Helden und Bösewichte einzuführen sowie Spezialeffekte und Überraschungen einzubauen.
Entsprechend war es für Jobs ein Mittel der Wahl, einen Gegenspieler zum eigenen Unternehmen oder den vorzustellenden Produkten einzuführen. Große Marken, so Gallo, teilten mit Religionen die Idee, einen gemeinsamen Feind besiegen zu müssen. Bei Jobs war das etwa IBM. Im Falle der iPhone-Präsentation rückten Probleme der Nutzer:innen in den Vordergrund, die das Gerät lösen sollte.
Ein-Satz-Bezeichnungen für Apple-Produkte
Vor 15 Jahren wie heute gilt, dass sich kurze, knackige Botschaften besser festsetzen. Jobs orientierte sich dabei an Twitter, das mittlerweile X heißt, und das damals ein 140-Zeichen-Limit hatte. Jobs soll laut Gallo für jedes Apple-Produkt eine Bezeichnung gefunden haben, die sich auf einen einzigen Satz beschränkt, wie cio.de schreibt.
Ebenfalls zu den Schlüsseltechniken von Jobs gehörte, dass er bei Produkten den Nutzen und die Vorzüge hervorhob. Statt Geräte habe Jobs das Versprechen einer besseren Welt verkauft, schreibt Gallo.
Die magische Zahl Drei
Und dafür oft die magische Zahl Drei verwendet, die auch Dramatiker:innen zu schätzen wissen. Bei einer von Gallo zitierten Präsentation im Jahr 2009 stellte Jobs dann auch drei Dinge vor: das iPhone, iTunes und den iPod. Jobs‘ Gedanke dahinter: Drei lässt sich besser merken als Sechs oder Acht.
Ein weiterer Trick, der für jede Präsentation anwendbar ist, ist Jobs‘ Konzentration auf Bilder und der Verzicht auf viele Worte und die gefürchteten Bullet-Points. Auf seinen Folien gab es laut Gallo im Schnitt nur sieben statt der üblichen 40 Wörter.
Emotionsgeladenes Ereignis einsetzen
Auch Überraschungseffekte setzte Steve Jobs gezielt ein. Mit einem solchen, von Expert:innen als „emotionsgeladenes Ereignis“ bezeichneten Moment signalisierte Jobs den Zuhörer:innen, dass sie sich diese Stelle besonders merken sollten.
Bei der oben erwähnten iPhone-Präsentation im Jahr 2007 setzte Jobs sowohl auf das emotionsgeladene Ereignis als auch die Zahl Drei. Er kündigte damals einen iPod mit breitem Bildschirm und Touchbedienung, ein „revolutionäres“ Mobiltelefon und ein internetfähiges Kommunikationsgerät an.
Einfache Begriffe, einleuchtende Grafiken
Nur um das Publikum anschließend mit der Auflösung: „Das sind nicht drei verschiedene Geräte, das ist ein und dasselbe Gerät“ zum Jubeln zu bringen. Das Bild eines iPods mit Wählscheibe sorgte dann für zusätzliche Lacher. Eine Grafik sollte dann zeigen, wie überlegen das iPhone den bisherigen Smartphones angeblich ist.
Allein von der viel zitierten und oft gesehenen Präsentation des ersten iPhones im Jahr 2007 kannst du viel für die Optimierung deiner eigenen Präsentationen lernen. Achte einmal darauf, welche Schlüsseltechniken Steve Jobs anwendet und wie ähnliche Tricks für deine Präsentationen funktionieren könnten. Stichwort: „One more thing“.