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Endlich fertig werden – so vermeidest du nervige Störungen

Laut einer gemeinsamen Studie von Hewlett-Packard und der University of London verlieren wir zehn Prozent unseres IQs, wenn wir uns von Anrufen oder Nachrichten ablenken lassen. Im Vergleich: Marihuana raubt nur fünf Prozent. Wie wir ohne Störungen arbeiten.

Von Alexandra Vollmer
2 Min. Lesezeit
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Für Bürojobs ohne Kundenkontakt soll es bei IBM einen Einstellungsstopp geben. (Foto: Monkey Business Images/Shutterstock)

Der US-amerikanische Verleger und Science-Fiction-Autor Hugo Gernsback war genervt. Ständig drangen Umgebungsgeräusche in sein Bewusstsein. Hier klingelte es, dort sprach jemand, wieder woanders tutete irgendetwas. Ständig wurde er aus der Arbeit herausgerissen. Nichts schien fertig zu werden. Um den Zustand zu ändern, hat er einen Isolationshelm erfunden – ein Gerät, mit dem er die Geräusche an seinem Arbeitsplatz herausfiltern konnte. Endlich Ruhe. Im Verlegerbüro im Jahre 1925. Was würde Gernsback wohl heute machen? Heute, wo das Klingeln des Mobiltelefons sich mit dem „Bling“ eintreffender Nachrichten oder Social-Media-Posts abwechselt? Der Trend zu offenen Bürokonzepten erschwert die Situation zusätzlich. „Was wir in Zusammenarbeit und Kostenreduktion investieren, geht zulasten der Konzentration“, so der amerikanische Blogger und Podcaster Michael Hyatt. Die meisten Dinge, von denen man sich ablenken lasse, seien unbedeutend. „Doch selbst Störungen, die wir als wichtig empfinden, lassen sich reduzieren, wenn wir wissen, wie“, so Hyatt. Er gibt zwei Tipps, wie es gehen kann – wie du dir deinen eigenen virtuellen Isolator baust und produktiver wirst.

So wenig „instant“ wie möglich

Teams kommunizieren nonstop, in Echtzeit via Slack und Co. Dabei werde Geschwindigkeit mit Bedeutung verwechselt – mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Anzahl der Unterbrechungen im Arbeitsprozess. Eine Umfrage ergab, dass ein Viertel der Befragten den Druck verspüre, Nachrichten sofort zu beantworten. So ließe sich keine Aufgabe konzentriert zu Ende bringen. Entscheidend sei, wo immer möglich, verzögert zu kommunizieren. „Du solltest E-Mail oder Slack nicht mehr als zwei- bis dreimal pro Tag nutzen“, empfiehlt Hyatt. Deaktiviere die Benachrichtigungen auf deinem Desktop oder deinem Smartphone. Gibt es konkrete Apps, die unerlässlich sind für dich? In dem Fall wähle die Benachrichtigung aus, die am wenigsten stört. Oft übersehen, aber wirksam: Nutze so oft es geht, den „Bitte-Nicht-Stören-Modus“ deines Smartphones.

Grenzen setzen – und einhalten

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Wenn du dich für eine asynchrone Kommunikation entscheidest, dann begrenzt du die Möglichkeit, dass andere dich erreichen können. Und das sollten sie wissen. Kommuniziere proaktiv, dass du jetzt für eine konkrete Zeitspanne offline bist, um konzentriert zu arbeiten. Poste diesen Status auch in den relevanten Firmen-Channels. Auch ein Autoresponder deines E-Mail-Accounts kann eine gute Option sein. Das E-Mail-Postfach sei eine To-do-List, die andere füllen können. Kontrolliere die Erwartungshaltung der anderen und teile proaktiv mit, wann sie mit einer Antwort rechnen können. „Indem du proaktiv deine Verfügbarkeit kommunizierst, gehst du in die Verantwortung“, so Hyatt. In die gleiche Kerbe schlagen Grenzen in puncto Bürozeiten. Eine Open-Door-Policy klingt fein, aber auf diese Weise ließe sich keine wichtige Arbeit ungestört erledigen. „Kommuniziere, wann dein Team dich erreichen kann.“ Und hole deinen Chef ins Boot. Viele Vorgesetzte erwarten, dass der Mitarbeiter stets erreichbar sei. Erkläre, warum du explizit Zeit für fokussiertes Arbeiten brauchst – und was das Unternehmen davon hat. Je mehr der Chef die Vorteile einer solchen Arbeitsweise sieht, desto mehr wird er zulassen, dass du Grenzen setzt. Achtung: Kollegen und Vorgesetzte werden deine Grenzen nicht respektieren, wenn du es nicht tust. „Wenn es jemandem gelingt, hinter deine Abwehr zu kommen, bleib standhaft“, rät Hyatt. „Deine Zeit ist begrenzt, bewache sie als die wichtige Ressource, die sie ist.“

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Felix A.

Ich kann jedem, der sich mit diesem Thema tiefergehender auseinandersetzen möchte, das Buch „essentialism“ empfehlen. Eine wichtige Essenz, die auch im Artikel anklang fand, ist folgende: Wer nicht für sich selbst entscheidet, für den wird entschieden. Die Auswirkungen davon können verheerend sein, denn niemand kennt meine Ressourcen und Interessen so gut wie ich selbst – eine Karriereplanung ohne unnötigen Stress ist auf diesem Wege kaum möglich.

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