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Streit um Android Auto: Google soll 102 Millionen Euro Strafe zahlen

Weil Google eine App, die Ladestationen für Elektroautos anzeigt, nicht in die Plattform „Android Auto“ aufgenommen hat, haben Italiens Wettbewerbshüter nun eine Strafe über 102 Millionen Euro verhängt.

1 Min. Lesezeit
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Android Auto im BMW. (Foto: BMW)

Der Vorwurf der italienischen Kartellbehörde AGCM lautet auf Benachteiligung des Wettbewerbs. Die Nichtaufnahme einer App, die Stromer-Ladestandorte zeigt, sei eine unangemessene Bevorteilung des eigenen Dienstes Google Maps. Der Anbieter verstoße damit gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union und habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.

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Google will rechtliche Schritte gegen die Entscheidung prüfen. Das gab ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa zu Protokoll.

Tatsächlich scheint der Vorwurf nicht vollkommen schlüssig. Die App des Energiekonzerns Enel zeigt zwar tatsächlich Ladestationen für Elektroautos an. Im Kern lässt die App Nutzende aber auch Säulen buchen und für den Strom bezahlen. In Google Maps kann nur nach Ladestationen gesucht und dorthin navigiert werden.

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Google muss Android Auto öffnen, Aufseher soll darüber wachen

Das ficht die Kartellbehörde nicht an. Immerhin könne Google die erweiterte Funktionalität jederzeit nachträglich implementieren, so die Argumentation der Wettbewerbshüter. Nun soll Google Enel und Entwicklern anderer Apps rund um Ladeinfrastrukturen für Elektroautos den Zugang zu Android Auto ermöglichen müssen.

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Die italienischen Kartellwächter wollen einen Aufseher abstellen, der die Einhaltung der Vorgaben überwacht. Enel hatte sich bereits 2019 bei der AGCM beschwert. Seither hatte die Behörde ermittelt.

Android Auto ist keine völlig offene Plattform, sondern ein kuratiertes Angebot Googles. Sie bringt ausgewählte Android-Smartphone-Apps auf den Bildschirm der Infotainment-Anlage im Fahrzeug. Das Angebot konzentriert sich auf vorwiegend fahrend nutzbare Anwendungen wie Whatsapp und andere Messenger sowie Unterhaltungs-Apps wie Spotify.

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Dein t3n-Team

Klaus Neumann

Strafe und Urteil sind Quatsch, die Italiener brauchen einfach Geld. Höchste BIP-Verschuldung nach Japan in der Welt. Die sind stehend pleite.
Trotzdem ist natürlich der Umgang von Google mit Apps für Android Auto auch totaler Mist. Zahlreiche Navi-Apps versuchen da rein zu kommen, aber schaffen es nicht (obwohl sie längst bei Apple Car Play sind). Da schottet sich Google ab, um – wie richtig gesagt – das eigene Google Maps als „Alleinstellungsmerkmal“ zu haben.
Besonders ärgerlich, weil es zahlreche sinnvolle Funktionen einfach nicht bietet (z.B. komplette Maps für Europa offline, etc.). Ich nutze es auch nicht, obwohl ich könnte.
Aber die Autohersteller sind ja genauso. Die versuchen mir ein zweites Handy im Auto zu verkaufen inkl. teurer Navi-Apps, und sind daher nicht traurig, wenn es über Android Car auch nicht geht.
Ich nutze lieber mein Handy OHNE Auto-Mist-Handy-Nachbau, weil ich dann einfach einmal ein Ziel zu Hause eingeben kann (am Vorabend), offline fahren mit bester Navigation und dann im Parkhaus parken und weiter mit dem Handy zu Fuß zum Ziel. Ohne irgendwas machen zu müssen. Kein Systembruch. Leider eben nicht auf dem Monitor des Autos möglich – das Beste oder Nichts – Ich würde mich in Zukunft lieber für „Nichts“ entscheiden, und meine 5000 Euronen Entertainment-Mist-System zurückerhalten. Schöne Grüße an den Stern.

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